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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Regale es hier überhaupt gibt.«
    Die Stunden vergingen, Besuche unterbrachen ihre Arbeit und erleichterten ihnen in gewisser Weise ihre ermüdende Beschäftigung. Ihr Vater kam, fröhlich und überraschend lebhaft, zwar nur äußerlich, das merkte Phyllida, aber immerhin. Sorgen und tiefe Betroffenheit verbargen sich in seinem Blick, sie wünschte, sie könnte sie ihm nehmen. Doch sie konnte nichts anderes tun, als seine Hand zu drücken und ihm zu zeigen, dass sie glücklich war. Wenigstens das schien ihn ehrlich aufzumuntern.
    Jonas war öfter bei ihnen, doch sie sah ihn nicht als Besucher. Er war wie ein Schatten ganz einfach da, sie brauchte ihn weder zu unterhalten noch sich Gedanken über ihn zu machen. Die anderen lenkten sie wesentlich mehr ab.
    Ihre Tante Eliza erschien mit ihrer ganzen Kinderschar, eine lautstarke Invasion. Sie war dankbar, als Lucifer, zusammen mit ihrer Tante Huddlesford, die Kinder zur anderen Seite der Straße zum Ententeich führte. Eliza blieb, um ihr die Hand zu drücken, sich über das gute Aussehen von Lucifer auszulassen und sie zu beruhigen. Sie wollte nur acht Tage auf der Farm bleiben.
    Lady Fortemain kam schon sehr bald zu Besuch. Während sie erschrocken über den Anschlag auf Phyllidas Leben war, war sie doch gleichzeitig der Überzeugung, dass es eine Fügung des Schicksals war, dass Lucifer und nicht Cedric ihr das Leben gerettet hatte. Dennoch war sie übertrieben besorgt und bestand darauf, einen Lakai zu schicken, der ihnen ein Glas der guten Pflaumenmarmelade bringen sollte.
    Cedric und Jocasta hatte Phyllida erwartet, ihr neu gefundenes Glück ließ die beiden strahlen, und Phyllida musste bei ihrem Anblick lächeln. Sie waren betroffen, doch sie übertrieben nicht, deshalb war ihr Besuch auch ein Erfolg.
    Bei Basil war das ganz anders. Er kam zu Besuch, als Lucifer auf ihr Drängen zu Thompson gegangen war. Basils Sorge um ihre Gesundheit war offensichtlich echt, doch er konnte nicht verstehen, warum sie unbedingt bei Lucifer wohnen sollte. Glücklicherweise kam Lucifer zurück, ehe sie die Geduld verlor, er erklärte Basil alles, und als Basil wieder ging, gab er sich keinen falschen Illusionen mehr hin.
    Das waren nur die ersten Besucher. Mr Filing kam regelmä ßig, genau wie die Farthingales. Henry Grisby besuchte sie zwei Mal, er brachte einen Strauß Gänseblümchen, unterhielt sich vernünftig mit ihnen und gab auch keine unerfreulichen Beteuerungen von sich. In Phyllidas Achtung stieg er daher beträchtlich. Der Mittwoch brachte gleich eine ganze Flut von Besuchern - alle älteren Damen, die Phyllida sonst besuchte, kamen nun zu ihr, um zu hören, wie es ihr ging, um ihr gute Ratschläge zu geben und Lucifer mit abschätzenden Blicken zu bedenken. Alle brachten Geschenke mit, alles Beweise der Zuneigung, ein gehäkelter Topflappen, ein Reisigbesen mit einem Band verziert, ein Topf mit Salbe für ihre verbrannte Haut. Als dann auch noch die alte Mrs Grisby persönlich den Weg zum Haus gestapft kam, war Phyllida überwältigt.
    Die Damen machten ein großes Aufhebens, sie sorgten sich und schienen das alles unheimlich zu genießen, und Phyllida brachte es nicht übers Herz, sie wegzuschicken. Als sie endlich wieder gegangen waren, ihr die Hände gedrückt und sie angestrahlt hatten, sank sie in einen Lehnsessel und sah Lucifer an. »Was um alles in der Welt ist denn nur in sie gefahren?«
    Er lächelte, als er sich auf die Armlehne des Sessels setzte. »Du.«
    »Ich? Unsinn! Ich bin doch diejenige, die sich immer um sie kümmert und nicht andersherum.«
    Lucifer legte einen Arm um sie und drückte sie an sich, dann hauchte er ihr einen Kuss auf ihr Haar. »Das stimmt, aber wenn ich mich nicht irre, ist dies das erste Mal, dass sich jemand um dich kümmern muss. Sie nehmen diese Gelegenheit wahr, um dir zu zeigen, wie sehr sie, um mit Lady Fortemains Worten zu sprechen, dich schätzen. Sie wollen es dir vergelten.«
    Phyllida brummte unwillig. Unter seinem Arm bewegte sie sich. »Es ist unangenehm, das Objekt ihrer … Fürsorge zu sein.«
    Lucifer hielt sie ein wenig fester, doch dann entspannte er sich wieder. »Einigen Menschen fällt es schwer, manchmal sogar sehr schwer, sich von einem anderen umsorgen zu lassen. Doch manchmal ist es genau das, was der andere so dringend braucht. Wenn man jemanden umsorgt, bedeutet das auch, selbst umsorgt zu werden.«
    Phyllida wandte den Kopf und sah zu ihm auf. Seine dunklen blauen Augen sahen sie ganz ohne Arglist an.

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