Nur in deinen Armen: Roman
Augenblick sprossen Liebesspiele überall um ihn herum. Es war etwas, das ihm im Blut lag, etwas, dem er nicht widerstehen konnte. Er war in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass es keine andere Art der Ehe gab. Es war die einzige Art, die für ihn in Frage kam.
Er senkte den Kopf und küsste sie leicht. »Bist du sicher?« Diese Frage hatte er an ihren Lippen gehaucht, jetzt zog er sich ein wenig zurück.
Ihre Hand umklammerte den Aufschlag seiner Jacke, sie hielt ihn fest und sah ihm dabei tief in die Augen. Dann glitt ihr Blick zu seinen Lippen. Er bemerkte, wie sich ihre Mundwinkel sanft nach oben zogen. »Ja«, flüsterte sie. »Ich bin sicher.«
»Dann soll es für den Augenblick dein Zimmer sein. Wir haben ja noch den Rest unseres Lebens vor uns, in dem wir mein Zimmer genießen können.«
19
Früh am nächsten Morgen stand Lucifer am Fenster seines Schlafzimmers und blickte über Horatios Garten. Der Anblick beruhigte ihn, half ihm dabei, seine Gedanken zu klären und auf die wirklich wichtigen Dinge zu richten.
Er konnte Phyllida nicht bitten, ihn zu heiraten - noch nicht. Nicht, solange dieser Mörder noch nicht gefasst und sie in seiner Nähe war. Der Mann musste langsam verzweifeln, und das gab ihm, Lucifer, einen überwältigend mächtigen Grund, Phyllida immer bei sich zu haben, um sie zu beschützen. Wenn er sie jetzt bat, ihn zu heiraten … nein. Dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Er würde ihr nicht den leisesten Grund geben zu glauben, dass sein Antrag noch einen anderen Grund haben könnte.
Sie wollte alles über die Liebe lernen, also sollte sie das auch. Er würde dafür sorgen, dass sie die Liebe deutlich und ohne Täuschungen kennen lernte. Er würde dafür sorgen, dass sie so viel lernte, dass sie die Liebe sofort erkannte, dass sie nicht länger verwirrt war, wenn er sie endlich bat, die Seine zu werden.
Er holte entschlossen Luft, dann atmete er ganz langsam wieder aus. Sein Blick fiel auf das leuchtende Bild unter ihm, voller Tau und glitzernd im ersten Hauch der Morgensonne. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Er wandte sich um, griff nach seiner Jacke, zog sie über und ging nach unten.
Als Phyllida sich eine halbe Stunde später zu ihm an den Frühstückstisch setzte, lag ein kleiner Strauß aus Sommerblumen neben ihrem Teller. Sie berührte zögernd mit einer Fingerspitze die samtigen Blütenblätter einer perfekten weißen Rose. Dann sah sie zu ihm auf, als er ihr den Stuhl heranrückte und dann wieder an seinen Platz ging. »Du warst schon draußen.«
»Nur, um die hier zu holen. Nur für dich.« Er setzte sich wieder. »Durch diese impulsive Geste habe ich wohl mein Bild des aalglatten Londoner Weltmannes zerstört. Ich habe die Schere aus dem Gartenzimmer gemopst. Und als ich zurückkam, haben die Hemmings das Unterste nach oben gedreht, weil sie danach gesucht haben. Ich hatte ganz vergessen, dass Mrs Hemmings heute die Blumen für die Kirche schneidet.«
Phyllida hob die zarte Blüte an ihr Gesicht, um ihr Lächeln dahinter zu verstecken. Zusätzlich zu der weißen Rose hatte er noch einen rosafarbenen Lavendel gepflückt und Geißblatt und Veilchen dazugetan. »Danke«, murmelte sie. »Ich weiß dein Opfer zu schätzen.«
Er griff nach der Kaffeekanne. »Eigenartig, aber es hat gar nicht wehgetan.«
Bei dieser Bemerkung musste sie kichern. Sie legte die Blüten beiseite und nahm sich vor, sie in die Vase neben ihrem Bett zu stellen, dem Bett, das sie im Augenblick miteinander teilten, dann nahm sie eine Scheibe Toast. »Was jetzt? Wir können doch in den nächsten Wochen nicht einfach nur dasitzen und die Hände in den Schoß legen, in der Hoffnung, dass alles ein gutes Ende finden wird.«
Lucifer zögerte. »Ich habe gestern, als du dich mit den Farthingales beschäftigt hast, einen Brief geschrieben. Der Inhalt ist nicht so wichtig, das Ergebnis, das dieser Brief bringen könnte, allerdings schon.«
»Was für ein Ergebnis?«
»Ich habe meinem Cousin Devil geschrieben. Er ist im Augenblick in Somersham, das liegt in Cambridgeshire. Ich habe ihm kurz beschrieben, was hier geschehen ist, und habe ihm auch die Namen der Männer genannt, die wir noch nicht von unserer Liste der Verdächtigen gestrichen haben.«
»Was erwartest du denn von Devil?«
»Er wird Fragen stellen. Oder er hat seine Leute, die diese Fragen stellen. Er wird sehr diskret sein, aber wenn es irgendwo in der Hauptstadt nützliche Informationen gibt, dann kannst du sicher sein, dass
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