Nur in deinen Armen: Roman
sich um. Cedric eilte durch die Menge. Er entdeckte sie, winkte ihnen zu und kam dann in ihre Richtung. Hinter ihm lief Jocasta Smollet her. Andere, die eine Sensation vermuteten, versammelten sich schnell um sie.
»Es ist Appleby, Mann, Appleby !« Schwer atmend blieb Cedric vor ihm stehen. »Ich habe gerade eine Nachricht von Burton bekommen, von meinem Butler. Appleby hat ihm gesagt, dass er nach Hause will - gleich bei Sonnenaufgang. Der dumme Kerl kam ohne Hut. Da ist es mir wieder eingefallen. Der Hut! Der Hut, von dem Phyllida behauptet hat, er gehöre dem Mörder. Es ist der Hut von Appleby . Ich habe ihn so oft damit gesehen, doch er hatte ihn nur sehr selten wirklich auf dem Kopf. Jetzt ist es mir klar geworden. Er hat den Hut nicht mehr getragen, seit Horatio umgebracht wurde.«
»Das ist richtig, Sir«, meldete sich jetzt Burton, der Butler von Ballyclose. »Und auch wenn ich für den fraglichen Hut meine Hand nicht ins Feuer legen kann, so hat Mr Appleby doch seit einiger Zeit keinen Hut mehr getragen.«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass Cedric Recht hat«, mischte sich jetzt auch Jocasta ein. »Ich habe an dem Tag den Hut nicht sehr genau gesehen, aber ich weiß, dass Appleby ständig seinen Hut gezogen hat, ganz wie ein Gentleman. Und in den letzten Wochen hat er gar keinen Hut mehr getragen.«
»Wir verfolgen ihn.« Cedric reckte sich und sah sich um. »Zeter und Mordio, das brauchen wir! Wir werden ihn einkreisen und ihn dann zu Sir Jasper schleppen.«
»Ausgezeichnete Idee!« Basil überraschte alle mit seiner begeisterten Zustimmung. »Wir haben hier genügend Männer, diesmal wird er uns nicht entkommen.«
Cedric blinzelte erstaunt, doch dann nickte er. »Also gut! Finn, Mullens, kommt mit mir, Jungs.«
Basil versammelte bereits seine eigenen Arbeiter um sich. Auch Grisby versammelte seine Männer, um sich der wachsenden Menge anzuschließen. Die Leute waren aufgeregt, überall hörte man Rufe und zustimmendes Gemurmel.
Sir Jasper bahnte sich einen Weg durch die Menge. »Cedric! Was ist hier los? Es wird keine Justiz der Menge geben, verstanden?«
»Ich weiß, ich weiß, wir werden ihn einfach nur fesseln und ihn dann zu Ihnen bringen, dann werden wir ihn hängen.«
Ein lauter Jubel ertönte. Noch ehe jemand etwas sagen konnte, hatte sich die Versammlung bereits in Bewegung gesetzt, wie eine Woge folgten die Männer Cedric, Basil und Grisby zu der Anhöhe, dann zogen sie in Richtung Herrenhaus von Ballyclose davon.
»Dort wird er nicht sein«, murmelte Demon.
»Ganz sicher nicht.« Lucifer wandte sich um, als Phyllida und Flick, denen die Kinder weggelaufen waren, auf sie zukamen. Bis auf ihre kleine Gruppe und ein paar ältere Ladys und Frauen aus dem Dorf waren alle verschwunden.
Sir Jasper betrachtete Lucifer misstrauisch. »Also, was gibt es denn jetzt noch?«
»Wir glauben«, begann Lucifer und ging dabei langsam in Richtung Kirche, »dass Appleby, wenn er wirklich der Mörder ist, und es sieht ganz danach aus, noch einen Versuch machen wird, an Horatios Bücher zu kommen. Hinter denen war er die ganze Zeit her. Deshalb haben wir das Herrenhaus absichtlich unbewacht und alle Türen offen gelassen.«
»Als eine Falle, wie?«
»Oh, nein !«
Sie alle wandten sich um. Mrs Hemming starrte Lucifer mit großen Augen an. »Was ist denn los?«, fragte er.
»Haben Sie wirklich gesagt, dass Mr Appleby, der Mörder, in das Herrenhaus gehen wird?«
»Das nehmen wir an. Aber es ist leer …«
Mrs Hemmings schüttelte den Kopf. »Nein, das ist es nicht. Amelia ist vor einer Weile hingegangen, es war ihr hier draußen zu heiß.«
Lucifer runzelte die Stirn. »Amelia?«
»Oh, Gott!« Phyllida griff nach seinem Arm. »Sweetie!«
Lucifer sah Phyllida an. »Sie ist nach Hause gegangen?«
»Es scheint so. Ich hatte keine Ahnung.«
»Sie ist schon beinahe eine ganze Stunde weg«, mischte sich jetzt auch Lady Huddlesford ein. »Sie war sehr erhitzt, aber sie wollte keinen Aufruhr machen, deshalb hat sie sich diskret zurückgezogen.«
Lucifer fluchte leise vor sich hin. Mit grimmigem Gesicht deutete Demon den Hang hinauf. »Wir sorgen besser dafür, dass wir zum Haus kommen.«
Sie gingen los. Ehe sie die Kirche erreicht hatten, kam Jonas angelaufen. Vor ihnen blieb er stehen. »Filing. Er ist gerade ins Herrenhaus gegangen. Ich habe ihn gesehen, wie er den Hang hinaufging, danach wurde mir klar, dass er nicht zurückgekommen war, deshalb bin ich losgegangen, um nachzusehen - ich habe
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