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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Wieder wandte sich Demon zu Appleby um. »Er konnte nicht begreifen, dass ein Mensch seinen besten Freund umbringen kann.«
    Appleby erstarrte. »Sherring war ein Dummkopf . Ein Niemand aus der Provinz mit einem Vater, der durch den Handel reich geworden war. Sie haben sich den Titel und den Besitz und all den Luxus gekauft, der dazu gehört. Ich bin in einem höheren Stand als er geboren worden, aber ich hatte nie auch nur die Hälfte von dem, was später einmal ihm gehört hätte.«
    »Also haben Sie es so eingerichtet, dass sich die Dinge ein wenig ausgleichen sollten?« Genau wie Demon fuhr auch Lucifer mit seiner Suche nach dem Buch fort. Die anderen beobachteten sie und taten es ihnen dann nach.
    Da alle beschäftigt waren, beruhigte sich Appleby wieder. »Ja, in gewisser Weise schon. Aber sie haben mir gezeigt, wie ich das tun konnte, er und auch sein Vater. In der Nacht vor der letzten Schlacht wurden uns Briefe gebracht. Natürlich habe ich nie einen Brief bekommen, deshalb hat Jerry Sherring, um freundlich zu sein, seinen Brief laut vorgelesen. Sein Vater hatte seine Bibliothek mit teuren Büchern und seine Galerie mit wertvollen Gemälden gefüllt.
    Sein Erbe, Jerrys älterer Bruder, machte sich nichts aus solchen Dingen, er war nur an harter Währung interessiert. Der alte Mann hatte Probleme mit seiner Gesundheit, doch als er bereits fast auf dem Sterbebett lag, hat er eine phantastische Entdeckung gemacht. Er stolperte über eine Miniatur eines alten Meisters. Er war sicher, dass sie echt war, aber er hatte nicht mehr die Kraft, sich dessen zu versichern. Er wollte auch nicht, dass sein Erbe davon erfuhr und sie dann billig verkaufte, deshalb hat er sie versteckt bis Jerry, der genauso dachte wie er selbst, aus dem Krieg zurückkehren und ihm helfen würde.«
    »Er hat das Gemälde in einem Buch versteckt?« Lucifer sah sich kurz nach Appleby um.
    »Jawohl.« Appleby stand direkt hinter Sweetie. Obwohl er mit den Gedanken in der Vergangenheit war, stand er doch so nahe an Sweeties Stuhl, dass Lucifer ihn nicht hätte überwältigen können. »Es stand alles in dem Brief. Der alte Mann warnte Jerry, niemandem davon zu erzählen. Jerry dachte gar nicht darüber nach, als er mir den Brief vorlas.«
    »Er hat Ihnen vertraut.«
    »Er war ein Dummkopf, er hat jedem vertraut.«
    »Deshalb musste er sterben.«
    »Auf dem Schlachtfeld. Er wäre sehr wahrscheinlich sowieso dort gestorben. Ich habe nur dafür gesorgt, dass es auch wirklich passierte.«
    »Dann haben Sie seine Leiche nach Hause zu seiner Familie gebracht und dort den trauernden Freund gespielt.« Lucifer schaute an den Regalen entlang. Die anderen sahen noch immer zu den Büchern, doch ihre Suche war langsamer geworden, weil alle der Erzählung folgten. »Was ist schief gegangen?«
    » Alles - alles, was nur schief gehen konnte.« Applebys Stimme wurde bitter. »Es hat zwei Wochen gedauert, ehe ich Urlaub von der Armee bekam und den Kanal überqueren konnte. Die Sherrings lebten noch hinter Scunthorpe. Als ich ankam, war der Vater tot, und der Bruder hatte bereits den gesamten Besitz an sich genommen.«
    »Es überrascht mich, dass das für Sie ein Problem war.«
    »Das war es auch eigentlich gar nicht, aber die Frau des Bruders hat die Sache ganz unerwartet kompliziert.«
    »Das tun Frauen oft.«
    »Nicht so.« Applebys Stimme klang verächtlich. »Dieses verdammte Weib war knauserig, genau wie der Bruder. Sie wussten, dass Jerry Schwierigkeiten machen würde, wenn es darum ging, die Sammlung des Vaters zu verkaufen, also waren die Händler bereits da, noch ehe der alte Mann in seinem Grab kalt werden konnte. Sie hatten Aesops Fabeln bereits verkauft.«
    Lucifer sah Appleby erstaunt an. »Sie wollen doch wohl nicht etwa behaupten, Sie hätten alle Sammlungen in England durchsucht?«
    Appleby lachte, doch es war kein fröhliches Lachen. »Wenn es nötig gewesen wäre, hätte ich sogar das getan. Doch wie es bei meiner Suche schon öfter vorgekommen ist, so leuchtet die Hoffnung manchmal auch in den dunkelsten Stunden. Die Frau des Bruders hatte eine Liste der Leute, die beim Verkauf der Bibliothek eingeladen waren. Fünfzehn Sammler und Händler. Ich habe ihr eine Geschichte erzählt, dass ich ein Buch von Jerry als Erinnerung kaufen wollte, und sie hat mir diese Liste gegeben.« Noch einmal lachte er bitter auf. »Wie alles in meinem Leben war auch diese Liste eine Wohltat und eine Last gleichzeitig.«
    Lucifer wandte dem Regal den Rücken zu.

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