Nur in deinen Armen: Roman
unwilliges Geräusch aus. Sie entdeckte Mary Anne und Robert in der Menschenmenge. Sie waren schon zuvor bei ihr stehen geblieben und hatten sich mit ihr unterhalten. Doch auch wenn sie nach den Briefen gefragt hatten, so hatten sie es doch ohne große Panik akzeptiert, als sie ihnen erklärt hatte, in dieser Angelegenheit noch nicht weitergekommen zu sein. Es war beinahe so, als hätten sie endlich begriffen, dass die Briefe weniger wichtig waren, nichts, worüber sie sich aufregen mussten.
Nichts im Vergleich mit der Tatsache, dass ein Mörder frei herumlief, der vielleicht sogar mehr als nur einen Mord begangen hatte.
Appleby blieb irgendwann beim Butler von Ballyclose stehen, sprach ein paar Worte mit ihm und ging dann davon, offensichtlich machte er sich auf den Weg nach Ballyclose. Lucifer und Demon sahen ihm nach.
»Vielleicht hat er vor, einen Kreis zu machen und zurückzukommen«, schlug Demon vor.
Lucifer nickte. »Das ist sehr wahrscheinlich.«
Sie trennten sich und bewegten sich unauffällig durch die Menschenmenge. Ihre Blicke suchten nach ihren Frauen, doch sie näherten sich ihnen nicht. Sie bahnten sich langsam einen Weg durch die Menge und gingen zu der Stelle neben der Kirche, von wo aus sie im Schatten verborgen auf das Herrenhaus hinuntersehen konnten.
Das war ihr Ziel, doch noch ehe sie am Friedhof angekommen waren, schob sich Oscar durch die Menschenmenge und hielt Lucifer am Ärmel fest. »Es gibt da etwas, das Sie wissen sollten.«
Lucifer warf Demon einen schnellen Blick zu, dann trat er einen Schritt zur Seite. »Was ist los?«
»Nun ja …« Oscar hielt inne, als Demon zu ihnen trat.
»Das ist mein Cousin«, erklärte ihm Lucifer. »Sie können frei sprechen.«
Nachdem er Demon gemustert hatte, nickte Oscar. »Richtig. Nun ja, ich habe gerade diese Nachricht bekommen, sie hat mich ein wenig in Verlegenheit gebracht. Ich weiß nicht, ob Miss Phyllida Ihnen etwas von der Gruppe erzählt hat, die von Beer aus operiert?«
»Sie hat erzählt, dass die Männer dieser Gruppe eine Legende in der Geschichte des örtlichen Schmuggelwesens sind.«
»Aye, nun ja, sie sind wirklich gut, daran besteht kein Zweifel. Harte Kerle, aber wir kommen immer gut mit ihnen aus, und jetzt haben sie uns eine Nachricht geschickt. Sie haben berichtet, dass jemand sich mit ihnen in Verbindung gesetzt hat, der eine Passage über den Kanal buchen wollte, und offensichtlich soll das unbedingt heute Nacht geschehen. Beer hat für heute Nacht keinen Transport vorgesehen, aber sie wussten, dass wir ursprünglich heute einen Transport durchführen wollten, deshalb haben sie der Person gesagt, wo sie sich heute Nacht mit uns auf den Klippen treffen soll. Alles eigentlich in Ordnung, aber wie Sie wissen ist das Schiff, das wir erwarten, ein legitimer Händler und kein Schmuggelschiff. Der Kapitän möchte ganz sicher keinen verdächtigen Passagier aufnehmen.«
Oscar sah zu Phyllida und Flick hinüber, die sich mit drei anderen jungen Mädchen unterhielten. »Ich wollte Miss Phyllida nicht mit der Sache behelligen, und ich weiß nicht, ob Mr Filing mir da helfen kann.«
Lucifer runzelte die Stirn. »Sicher. Erwarten Sie denn heute Nacht ein Schiff?«
»Eigentlich hätte eines kommen sollen.« Oscar blickte zum Horizont, der immer dunkler wurde. »Aber ich bezweifle, dass es kommen wird. Dieses Gewitter wird sicher genau über uns losgehen. Und dann wird niemand von uns hinausfahren wollen.«
»In diesem Fall sehen wir, was passieren wird …« Lucifer hielt inne, als Thompson sich durch die Menge schob und zu ihnen trat.
Thompson war vollkommen außer Atem. Er bebte vor Aufregung. »Wir haben ihn! Mein Junge hat mir gerade erzählt, dass heute Morgen ein Pferd mit einem losen Hufeisen gebracht wurde. Der Junge hat wegen all der Aufregung vor dem Fest vergessen, es mir eher zu sagen. Ich habe gerade nachgesehen, es ist das gleiche Pferd. Darauf könnte ich schwören.«
»Wem gehört es?«
»Es kommt von Ballyclose. Es ist keines von Sir Cedrics persönlichen Pferden, sondern eines aus der Herde. Ich habe den Stallknecht befragt, der das Pferd gebracht hat. Er meint, niemand wäre in letzter Zeit mit dem Pferd geritten, soviel er wüsste. Nur ab und zu einmal Mr Appleby.«
Demon warf Lucifer einen schnellen Blick zu. »Reicht das?«
Lucifer lächelte boshaft. »Ich denke schon. Komm, wir suchen nach Sir Jasper …«
» Cynster ! Wo zum Teufel treiben Sie sich herum?«
Sowohl Lucifer als auch Demon wandten
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