Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
die andere. Phyllida zögerte. Lucifer drückte schnell ihre Hand, dann gab er sie frei. Seine letzten Worte klangen ihr noch im Ohr, als sie zu dem Bücherregal am Eckfenster hinüberging. Wie ironisch, dass in diesem Haus voller Bücherregale das Buch ausgerechnet in dem Regal stand, an dem Appleby schon so oft vorbeigegangen war, in dem Regal am Fenster mit dem kaputten Riegel. Phyllida begann, in dem Regal zu suchen, Flick durchsuchte das Regal neben ihr.
    Appleby zog sich in eine Ecke des Zimmers zurück, er holte sich einen Stuhl vom Tisch und schob Sweetie darauf. Er hatte eine Wand voller Bücherregale im Rücken, die Tür war in einiger Entfernung von ihm, und Mrs Hemmings stand am nächsten zu ihm, also fühlte er sich nicht bedroht.
    Als sie alle bei der Arbeit waren, fragte Lucifer mit leiser, beinahe beiläufiger Stimme. »Wie ist Horatio eigentlich gestorben?«
    »Das war ein Unfall. Ich wollte ihn gar nicht umbringen. Ich wusste nicht einmal, dass er im Haus war. Ich habe nicht gehört, wie er nach unten gekommen und durch den Flur gegangen ist, seine Füße waren nackt, es gab also keinerlei Geräusch. Ganz plötzlich stand er an der Tür und fragte, was zum Teufel ich da tat. Er hatte gesehen, dass ich nach etwas suchte. Ich bin aufgestanden und auf ihn zugegangen. Er war recht groß und einigermaßen gesund - ich hätte nicht geglaubt, dass ich ihn erdrosseln könnte. Er stand da und sah mir entgegen. Da entdeckte ich den Brieföffner auf dem Tisch.« Er hielt einen Augenblick inne. »Es ist erstaunlich leicht, wenn man weiß, was man tun muss.«
    »Und warum haben Sie versucht, Phyllida umzubringen?« Sir Jasper wandte sich zu ihm um und runzelte die Stirn, dann zwang er sich, mit der Suche fortzufahren.
    »Miss Tallent?« Applebys Stimme klang beinahe belustigt. »Das war eine solche Farce, als sie kam und die Leiche fand und dann auch noch Cynster kam und die Hellebarde umfiel. Ich war so nervös, dass ich beinahe laut aufgelacht hätte. Ich habe gesehen, dass sie den Hut entdeckt hat, doch dann ist sie weggelaufen. Als ich das Haus verließ und mich bis dahin noch niemand entdeckt hatte, habe ich gewusst, ganz gleich, was auch geschehen würde, welche Hürden sich auch auftun würden, hätte ich doch am Ende dieses Gemälde in meinem Besitz. Ich wäre in der Lage, so zu leben, wie es eigentlich meinem Stand entspricht - in angemessenem Reichtum, wie ein Gentleman.«
    »Warum waren Sie dann hinter Phyllida her?«, wollte Jonas wissen.
    »Sie ist zurückgekommen, um den Hut zu holen.«
    Phyllida wandte sich um und starrte Appleby an. Er lächelte angespannt. »Ich war im Flur, als Sie Bristleford nach dem Hut gefragt haben. Sie hatten ihn nicht vergessen, und Sie würden ihn auch nicht vergessen.«
    »Aber ich hatte keine Ahnung, wem der Hut gehörte.«
    »Ich konnte mich wohl kaum auf Ihr fehlerhaftes Gedächtnis verlassen. Sie hatten mich oft genug mit diesem Hut gesehen, immerhin war es der einzige Hut, den ich überhaupt besitze. Natürlich waren Sie abgelenkt genug, um sich nicht mehr daran zu erinnern, seit Cynster hier war und Sie nichts anderes mehr in den Augen und im Sinn hatten, aber immerhin hätten Sie sich jederzeit wieder daran erinnern können.«
    Lucifer warf Phyllida einen warnenden Blick zu und runzelte die Stirn. Sie schloss den Mund und sagte ihm nicht, dass sie ihn nie genug beachtet hatte, um sich an den Hut zu erinnern. Sie wandte sich wieder dem Bücherregal zu.
    »Ich habe den Hut natürlich sofort verschwinden lassen. Ich habe ihn in einer Hecke am Hintereingang von Ballyclose versteckt. Später habe ich es mir aber anders überlegt und bin zurückgegangen, um ihn zu holen und zu verbrennen, aber er war verschwunden. Ich habe angenommen, dass irgendein Landstreicher ihn mitgenommen hatte. Ich dachte, ich sei in Sicherheit oder wäre es zumindest, nachdem ich dafür gesorgt hätte, dass Miss Tallent sich nicht mehr daran erinnern könnte, wem der Hut gehörte.«
    »Also haben Sie versucht, sie zu erschießen.«
    »Jawohl.« Applebys Stimme klang jetzt angespannt. »Dann habe ich versucht, sie zu erdrosseln. Doch alles, was ich tat, hat Cynster dazu gebracht, sie noch intensiver zu bewachen. Ich habe auch gehofft, dass sie dadurch verängstigt genug war, sich nicht mehr an mich zu erinnern. Dann wollte ich mich ihr während des Balls in Ballyclose nähern, ich hatte vermutet, dass sie vielleicht die Hüte von Cedric überprüfen wollte. Mein Plan ging erst nicht auf, aber

Weitere Kostenlose Bücher