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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»War die Liste alphabetisch?«
    »Jawohl!« Appleby verlor die Geduld. »Hätte ich auf der Liste von hinten angefangen, dann wäre ich heute ein steinreicher Mann. Stattdessen habe ich von vorn angefangen.«
    »Das, so nehme ich an, ist auch der Grund für das unerwartete Ableben von Mr Shelby von Swanscote in der Nähe von Huddersfield.«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann meinte Appleby: »Sie waren aber fleißig.« Lucifer antwortete ihm nicht, doch er wandte sich auch nicht wieder zu dem Regal um. Schließlich sprach Appleby weiter. »Shelby hätte überleben können, wenn er nicht so ein misstrauischer alter Kahlkopf gewesen wäre. Er hat mich eines Nachts in der Bibliothek überrascht. Wäre er einfach nur reingekommen, dann hätte ich es noch geschafft, mich wegzuschleichen, ich hatte mir bereits eine Entschuldigung ausgedacht. Aber er stand einfach nur da und hat mich einige Zeit bei meiner Suche beobachtet. Danach musste ich ihn umbringen.
    Ich konnte doch nicht zulassen, dass jemand vermutete, dass ich nach etwas suchte - deshalb hat es ja auch fünf lange Jahre gedauert, Welhams Bibliothek zu durchsuchen. In den vierzehn anderen Fällen musste ich zuerst eine Arbeit finden, manchmal sogar bei einem der Sammler, was mir das Leben ein wenig leichter machte, oft aber auch nur in der Nachbarschaft. Dann musste ich alles über den Haushalt des Sammlers herausfinden, damit ich wusste, wann ich ihn durchsuchen konnte. Ich bin ein Experte darin geworden, die weggeworfenen Geschäftsbücher von Sammlern zu lesen. Das war immer das Erste, woran ich mich gehalten habe. Aber keiner von ihnen hat dieses Buch verkauft, und das darin versteckte Gemälde ist nirgendwo aufgetaucht. Sie können sicher sein, dass ich die Ohren gespitzt gehalten habe und dass mir das nicht entgangen wäre. Ich weiß, dass dieses Buch hier ist, das Gemälde ist noch immer darin versteckt. Und Sie werden es jetzt für mich finden, ich werde es noch heute Abend in meinen Händen halten.«
    In Applebys letzten Worten lag eine beinahe fieberhafte Intensität, und alle warfen einander wissende Blicke zu. Mit einem Seufzer wandte sich Lucifer wieder um. »Wenn es so ist, dann … wir sind bereits damit fertig, all die Bücher hier in diesem Zimmer zu katalogisieren. Auch die Bücher in der Bibliothek. In beiden Räumen befindet sich keine Ausgabe von Aesops Fabeln . Es gibt jede Menge falscher Einbände, jawohl, aber dieses Buch ist nicht dabei.«
    Appleby betrachtete ihn durch halb geschlossene Augen.
    Lucifer deutete mit der Hand in Richtung Bibliothek. »Wenn Sie sich die Aufzeichnungen ansehen möchten …«
    »Nein, das wird nicht nötig sein, nicht wahr?« Applebys Augen hatten sich mittlerweile zu Schlitzen verengt, doch der Ton seiner Stimme klang jetzt selbstsicherer. »Sie wollen doch nur, dass ich verschwinde, nicht wahr? Sie sind so verdammt reich, Sie machen sich gar nichts aus irgendeinem Bild, ob es nun ein alter Meister ist oder nicht.«
    »So weit würde ich vielleicht nicht gehen, aber das Bild ist sicher nicht so viel wert wie das Leben von Miss Sweet, und das bringt uns wieder auf den Punkt.«
    Appleby betrachtete Lucifers Gesicht, dann nickte er. »Also gut. Welchen Raum sollen wir als Nächstes durchsuchen, was schlagen Sie vor?«
    »Ich würde als Nächstes das Esszimmer vorschlagen. Das hintere Wohnzimmer enthält eher Bücher über Garten, Haushalt und Rezepte.«
    Sie alle hörten mit dem Suchen auf und wandten sich um. Appleby sah einen nach dem anderen an, dann holte er tief Luft. »Wir gehen alle in umgekehrter Reihenfolge. Ich werde rückwärts das Zimmer verlassen, dann werde ich im Flur warten. Ich möchte, dass alle der Reihe nach das Zimmer verlassen, durch den Flur gehen und von da aus in das Esszimmer.«
    Er zog Miss Sweet auf die Füße und hielt sie vor sich, dann ging er rückwärts zur Tür. Alle anderen folgten ihm schweigend. Am Ende der Reihe starrte Phyllida auf die Tür und dann auf die in Schatten gehüllte Stelle dahinter, an der die riesige Hellebarde stand.
    »Nein«, flüsterte Lucifer ihr zu. »Die brauchen wir nicht, wir müssen diese Ausgabe von Aesops Fabeln finden, damit Sweetie freigelassen wird.«
    Phyllida runzelte die Stirn, doch dann ging sie an der Hellebarde vorbei und verließ das Zimmer.
    Als sie hintereinander in das Esszimmer mit dem großen Tisch in der Mitte und den Bücherregalen an allen Wänden traten, winkte Appleby die Damen auf die eine Seite und die Männer auf

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