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Nur mit dir bin ich so gluecklich

Nur mit dir bin ich so gluecklich

Titel: Nur mit dir bin ich so gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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"Leider nicht."
    "Haben Sie eine Idee, woher diese Person die Puppe hat?"
    "Das hat sie mir nicht erzählt." Im nachhinein wurde Jane klar, dass sie Maggie einige Fragen hätte stellen müssen. Doch zu dem Zeitpunkt war es ihr wichtiger erschienen, die Kleine zu beruhigen.
    "Es gibt nur einen Ort, wo man so etwas finden kann." Lydia blickte nachdenklich drein und krauste die Stirn.
    "Und der wäre?"
    "Es ist ziemlich unwahrscheinlich ... Die Puppe könnte aus ...
    Bitter End stammen."
    Jane zog die Augenbrauen hoch. Von dieser Stadt hatte sie noch nie etwas gehört. "Bitter End?" wiederholte sie.
    "Das ist der Name, den die Siedler der Stadt vor über hundertdreißig Jahren gegeben haben, nach dem Bürgerkrieg.
    Wenn ich mich recht entsinne, war die Reise durch das Indianergebiet und die verwüsteten Südstaaten sehr qualvoll. In jeder Familie gab es Verluste zu beklagen. Eltern verloren ihre Kinder und Kinder ihre Eltern bei Angriffen von Indianern und durch Krankheiten. Als sie das texanische Hügelland erreichten, hatten sie kaum noch Hoffnung."
    "Es waren schwere Zeiten damals", bestätigte Jane.
    "Die Pioniere mussten ständig Entbehrungen leiden", fuhr Lydia fort. "Schließlich waren sie so verbittert, dass die Gründungsväter der Stadt beschlossen, diese Bitter End zu nennen."
    "Ich habe noch nie davon gehört."
    "Das haben nur wenige Leute", sagte Lydia. "Es ist jetzt eine Geisterstadt."
    "Wirklich? Waren Sie mal da?" erkundigte Jane sich neugierig.
    "Ob ich in Bitter End war?" Lydia lachte schroff. "Leider nicht. Aber ich würde gern mal hinfahren. Ich weiß nur davon, weil mein Vater vor Jahren darüber gesprochen hat."
    "Ich würde auch gern mal hinfahren", gestand Jane. Sie hatte sich schon immer für Geschichte interessiert, und eine Geisterstadt zu besichtigen würde ein richtiges Abenteuer sein.
    "Ich möchte Ihnen nicht die Illusionen nehmen, aber ich weiß nicht einmal, ob die Stadt noch existiert."
    "Könnten Sie mir den Weg beschreiben?"
    "Wenn ich ihn wüsste, schon, aber es gibt keine befestigten Straßen. Sie liegt irgendwo in den Hügeln. Sie dürfen nicht vergessen, dass es eine echte Geisterstadt ist."
    "Warum haben die Einwohner die Stadt verlassen?"
    Lydia wirkte, als bedauerte sie es, das Thema überhaupt angeschnitten zu haben. "Ich habe keine Ahnung. Niemand weiß es. Ich glaube, es war einmal eine wohlhabende Stadt. Mein Vater sagte, er hätte sogar gehört, dass man plante, sie ans Eisenbahnnetz anzuschließen. Aber alles änderte sich von einem Tag zum anderen."
    Jane war zunehmend faszinierter. "Es muss irgendetwas Einschneidendes passiert sein."
    "Vielleicht eine Naturkatastrophe", mutmaßte Lydia.
    "Das ergibt keinen Sinn", überlegte Jane laut. "Ein Tornado, Feuer, eine Flutkatastrophe - das hätte die ganze Stadt zerstört.
    Außerdem hätte man sie danach wieder aufgebaut."
    "Mein Vater hat zweimal von Bitter End gesprochen", meinte Lydia leise. "Wenn ich mich recht entsinne, sagte er, dass alle ihre Sachen gepackt und die Stadt Hals über Kopf verlassen haben. Sie haben fast alles zurückgelassen."
    "Dann stehen die Häuser womöglich noch."
    "Ja, ich glaube schon."
    "Kennen Sie jemanden, der dort gewesen ist?"
    Es dauerte einen Moment, bis Lydia antwortete. "Einige."
    "Wen?"
    Lydia wollte gerade etwas erwidern, als die Türglocke klingelte und Frank Hennessey den Laden betrat.
    Jane schien es, als würde Lydia blass werden. "Jane", flüsterte sie und stand auf, "bitte lassen Sie mich jetzt nicht allein."
    Jane nickte.
    "Hallo, Sheriff", grüßte Lydia ungewohnt kühl.
    "Lydia."
    Der Sheriff warf Jane einen Blick zu, der besagte, dass er sich nicht gerade über ihre Anwesenheit freute. Unter anderen Umständen wäre Jane unter einem Vorwand gegangen, aber Lydia hatte sie ausdrücklich gebeten zu bleiben.
    "Was kann ich für dich tun, Frank?" fragte Lydia.
    Frank Hennessey sah wieder Jane an. "Verdammt noch mal, Lydia, das muss ein Ende haben", sagte er eindringlich. "Wir leiden beide darunter."
    "Das haben wir doch schon x-mal besprochen. Nichts wird sich ändern."
    "Ich liebe dich", flüsterte er.
    "Das behauptest du." Lydia begann, im Laden umherzugehen und hier und da etwas umzustellen. Frank folgte ihr und wirkte dabei ziemlich verloren.
    Schließlich änderte er seine Taktik: "Stimmt es, dass du verreisen willst?" erkundigte er sich herrisch.
    "Es wird Zeit, dass ich etwas von der Welt sehe."
    "Eine Kreuzfahrt für Singles, Lydia?" meinte er missbilligend.
    Lydia seufzte.

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