Nur mit dir bin ich so gluecklich
gefasst machen."
Grady nickte. "Vielleicht sollten wir Wade McMillen verständigen. Wenn dazu noch Zeit ist..."
Er wollte seinem Bruder die Gelegenheit geben, seinen Frieden mit Gott zu machen. Cal hegte allerdings Zweifel.
Richard hatte noch nie Reue gezeigt. Außerdem war er nicht bei Bewusstsein, und nur ein Wunder konnte ihn jetzt noch retten.
Seine größte Sorge galt jedoch nicht Richard, sondern Jane.
Es würde es Richard Weston nie verzeihen, wenn er starb und sie mit ihm allein sein musste.
Wie sich herausstellte, war Richard noch am Leben, als sie Bitter End erreichten. Grady und Savannah bestürmten Jane sofort mit Fragen.
Cal hielt sich im Hintergrund und sah zu, während Jane die beiden beruhigte. Während seiner Abwesenheit war sie nicht untätig gewesen, und selbst ohne medizinische Geräte war es ihr gelungen, Richard das Leben zu retten. Sie hatte sein Bein provisorisch geschient, ihn auf die Seite gedreht und seinen Puls und seine Atmung kontrolliert.
Frank stellte eine rote Lampe auf, um den Landeplatz für den Hubschrauber zu markieren, und kurz darauf ertönte das charakteristische Geräusch der Rotoren.
Mit Janes Hilfe hoben die Sanitäter und der Arzt Richard auf eine Trage und schlössen ihn an ein Beatmungsgerät an. Dann brachten sie ihn zum Hubschrauber.
Da er so schwer verletzt war, wurde er nicht ins Krankenhaus in Brewster, sondern nach Austin gebracht. Falls er es überhaupt überlebt, dachte Cal grimmig.
Da im Hubschrauber nicht genug Platz war, konnte Jane nicht mitfliegen.
Sie wichen alle zurück, als der Hubschrauber startete. Cal legte Jane den Arm um die Schultern und spürte dabei, wie sie zitterte.
"Was jetzt passiert, liegt nicht mehr in meiner Hand", sagte sie.
"Du hast getan, was du konntest."
"Ich weiß." Sie blickte die Straße entlang. "Ich möchte nicht wieder hierher kommen", erklärte sie nachdrücklich. "Nie wieder!"
Er stimmte ihr völlig zu.
Diesen Tag würde er, Frank Hennessey, so schnell nicht vergessen. Falls Richard Weston überlebte, würde er zwanzig Jahre hinter Gittern verbringen. Er hatte es nicht anders verdient.
Aber Grady und Savannah taten ihm, Frank, leid.
Wade McMillen hatte mit den beiden gesprochen. Obwohl er, Frank, nie in die Kirche ging, mochte und respektierte er den Reverend, und in einer Situation wie dieser konnte er mehr Beistand leisten als der Sheriff.
Es war acht Uhr am selben Abend, und Frank war noch bei den Westons, als das Telefon klingelte. Grady nahm sofort ab, und nachdem er den Anrufer begrüßt hatte, blickte er zu Savannah, die neben Laredo saß.
Er nickte und bedankte sich einige Male, bevor er wieder auflegte. "Das war das Krankenhaus in Austin", erklärte er, und alle warteten angespannt.
"Er wird es schaffen ..." Plötzlich versagte ihm die Stimme.
Als Caroline ihn umarmte, hielt er sie fest umschlungen.
Savannah brach in Tränen aus und fiel Laredo in die Arme.
Frank widerstrebte es, sie daran zu erinnern, dass man Richard sofort nach seiner Genesung ins Gefängnis stecken würde.
Da der Hilfssheriff, der Wade McMillen zur Ranch gebracht hatte, wieder weggefahren war, nahm Frank den Reverend mit zurück nach Promise.
Unterwegs unterhielten sie sich angeregt miteinander über Richard Weston. Nachdem er Wade abgesetzt hatte, fuhr Frank in einem plötzlichen Impuls zu Lydias Haus.
Mit jedem Tag, der verging, fehlte Lydia ihm mehr. Wie er erwartet hatte, brannte kein Licht. Entweder schlief sie schon, oder sie hatte ihre Kreuzfahrt angetreten. Das genaue Datum hatte er nicht mehr im Kopf.
Als er um die Ecke fuhr, sah er das Schild der Maklerfirma.
Sie hatte also nicht geblufft, als sie behauptet hatte, sie würde aus Promise wegziehen. Zutiefst betroffen betrachtete er das Schild und versuchte dabei, sich vorzustellen, wie das Leben in Promise ohne Lydia sein würde.
Zwei Tage später saß Frank im Cafe der Bowlingbahn und trank einen Becher Kaffee. Da er schlechte Laune hatte, machten all seine Freunde einen großen Bogen um ihn.
Plötzlich stellte er fest, dass Wade McMillen sich auf die Bank ihm gegenüber gesetzt hatte.
Er warf ihm einen finsteren Blick zu. "Eigentlich wollte ich allein sein."
"Ich habe trotzdem beschlossen, mich zu Ihnen zu setzen."
Wade winkte die Kellnerin herbei, und Frank und er sprachen erst wieder miteinander, nachdem sie ihm den Kaffee gebracht hatte.
"Wenn Sie eine anregende Unterhaltung möchten, sollten Sie sich lieber einen anderen Gesprächspartner suchen",
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