Nur mit dir bin ich so gluecklich
meinte Frank.
"Das habe ich gemerkt, Sheriff. Beschäftigt Sie irgendetwas?"
"Allerdings."
"Möchten Sie darüber reden?"
"Eigentlich nicht."
Wade betrachtete ihn. "Es geht wohl nicht um Lydia Boyd, oder?"
"Warum? Hat sie sich bei Ihnen ausgeweint?" fragte Frank ärgerlich.
"Nein. Lydia hat kein Wort gesagt."
"Und woher wissen Sie es dann?"
Wade lächelte. "Von Ihnen, Frank."
"Von mir?"
"Sie sind schon seit Wochen niedergeschlagen. So wie ich es sehe, können Sie sich entweder von mir helfen lassen oder weiter hier sitzen und an die Wand starren."
"Ist es denn so offensichtlich?"
"Ja."
"Es bringt nichts, darüber zu reden", erklärte Frank. "Ich habe mich entschieden. Außerdem weiß ich sowieso, was Sie sagen werden."
"Ach ja?" Wieder lächelte Wade.
Wenn er Wade nicht so gern gehabt hätte, wäre er wütend geworden. "Sie sind Pfarrer."
"Stimmt, aber ich bin auch ein Mann."
Frank seufzte tief. "Lydia möchte, dass ich sie heirate."
"Und Sie lieben sie nicht?"
"Falsch", entgegnete Frank scharf. "Ich liebe sie so, dass ich kaum noch klar denken kann. Es war eine der besten Beziehungen, die ich je hatte. Ich hatte immer die vage Vorstellung, dass wir eines Tages heiraten würden - und dann ist mir klar geworden, dass ich es nicht kann." Er schüttelte den Kopf. "Als ich es ihr gesagt habe, war es vorbei. Einfach so.
Meine Ehrlichkeit ist mir zum Verhängnis geworden, verdammt!" Er nahm an, dass er den Pfarrer schockiert hatte, aber genau das hatte er auch beabsichtigt. Doch zu seiner Überraschung zuckte Wade nicht mit der Wimper.
"Sie lieben sie, aber Sie wollen sie nicht heiraten."
"Ja", erwiderte Frank lauter als beabsichtigt.
"Aus einem bestimmten Grund?"
"Dafür gibt es viele gute Gründe." Ihm war klar, dass Wade ihm auch nicht weiterhelfen konnte. Er würde ihm höchstens ins Gewissen reden.
"Sie genießen Ihre Freiheit", erklärte Wade. "Ein Mann, der so lange Junggeselle war, ist in seinen Gewohnheiten festgefahren."
"Genau." Frank war beeindruckt. "Mein Leben gefällt mir, und sosehr ich Lydia auch liebe, möchte ich nicht, dass eine Frau sich in meine Angelegenheiten einmischt."
"Ich bin auch Junggeselle", erinnerte Wade ihn.
"Wenn mir danach ist, kann ich bei mir zu Hause den ganzen Tag in Unterwäsche herumlaufen. Ich kann die Zeitungen und Zeitschriften sammeln und alle auf einmal lesen und brauche mir nicht anzuhören, wie unordentlich ich bin."
"Ich weiß, was Sie meinen."
"Und wenn meine dreckigen Sachen tagelang herumliegen, hebt sie niemand auf und beschwert sich darüber."
"So bin ich auch", sagte Wade, "aber ab und zu ist man ziemlich einsam."
"Verdammt einsam", bestätigte Frank. Und dagegen konnte man nichts machen. Die Verabredung mit Tammy Lee war ein Desaster gewesen. Die einzige Frau, die er wollte, war Lydia.
"Ich werde sie verlieren, Wade." Starr blickte er in seinen Kaffee. "Sie will ihr Haus verkaufen."
"Das habe ich gehört."
"Es gibt keine Lösung. Entweder ändere ich mich, oder ich lasse zu, dass sie aus meinem Leben verschwindet."
"Und Sie können sich beides nicht vorstellen. Es macht Sie unglücklich."
"Ich fühle mich miserabel", gestand Frank. Selbst wenn er ins Bett ging, konnte er nicht abschalten. Vorher war er immer sofort eingeschlafen, doch nun lag er abends stundenlang wach und zerbrach sich den Kopf.
"Es gibt keine Lösung", wiederholte er.
"Das würde ich nicht sagen", widersprach Wade. "Manchmal sind die Leute so mit ihren Problemen beschäftigt, dass sie das Naheliegende nicht sehen."
Nun sah Frank ihn wieder an.
"Ich habe mich aus einem bestimmten Grund zu Ihnen gesetzt", fuhr Wade fort. "Ich weiß, wie Sie und Lydia beide das bekommen können, was Sie wollen."
9. KAPITEL
Am Sonntagabend stand Caroline auf der Veranda der Yellow Rose Ranch und betrachtete den Sonnenuntergang. Bald würde der Mond aufgehen, und unzählige Sterne würden am Himmel funkeln.
Grady kam zu ihr und legte ihr von hinten die Arme um die Taille. In weniger als einer Woche würde sie ihn heiraten, und sie wollte sich die Vorfreude durch Richard nicht verderben lassen. Er hatte Grady und ihr schon so viel genommen.
"Ich habe mir schon gedacht, dass du hier bist", flüsterte Grady ihr ins Ohr.
Caroline nahm seine Hände. "Ich musste mal allein sein."
"Das brauchen wir beide." Er atmete langsam aus. "In den letzten Tagen ist so viel passiert, dass man es kaum verarbeiten kann."
Savannah und Laredo waren in ihr neues Haus gezogen und sie und Maggie
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