Nur mit dir sind wir eine Familie
von mir abwenden“, murmelte Sean und drückte Charlottes Hand.
„Dann hast du also nichts dagegen, nachher in unserem Hotelzimmer mit mir zu machen, was du willst?“
„Nicht im Geringsten.“ Mitten im Getümmel der Passanten blieb Sean stehen und nahm Charlotte in die Arme. „Bist du dir sicher, dass ich uns kein Taxi rufen soll?“
„Ja, bin ich. Ich möchte mir lieber noch ein wenig Zeit lassen“, murmelte sie. „Lass uns zuerst einkaufen. Das steigert die Vorfreude.“
„Okay, ganz wie du willst, Liebling“, murmelte Sean, küsste ihren Hals, biss zart hinein und fuhr mit der Zunge über die Stelle. Damit erreichte er genau das, was er offensichtlich beabsichtigt hatte. Denn plötzlich war Charlotte diejenige, die gern ein Taxi nehmen wollte. Doch Sean nahm sie bei der Hand und zog sie lachend in den Wein- und Käseladen.
Eine Stunde später kehrten Sean und Charlotte beladen mit Tüten voller Leckereien ins Hotel zurück. Sean verstaute die Lebensmittel im Kühlschrank, bevor er Charlotte ins Schlafzimmer folgte. Sie stand vor dem frisch bezogenen Bett. „Das Zimmermädchen muss während unserer Abwesenheit aufgeräumt haben“, sagte sie errötend.
Sie hatten das Bett völlig durchwühlt hinterlassen. Das Zimmermädchen hatte bestimmt sofort gewusst, womit sie ihren Nachmittag verbracht hatten.
„Erinnere mich daran, ihr ein großzügiges Trinkgeld zu geben.“ Sean legte Charlotte von hinten die Hände auf die Schultern und zog sie an sich. „Habe ich dir in letzter Zeit eigentlich mal gesagt, wie hübsch du aussiehst, wenn du rot wirst?“
„Nein, hast du nicht.“ Als Charlotte sich gegen Sean lehnte und seine Erektion spürte, musste sie lächeln. „Mir war noch gar nicht bewusst, dass Rot mir so gut steht.“
„Dabei ist das eine sehr vorteilhafte Farbe für dich, vor allem wenn du nackt auf einem weißen Laken liegst.“
Eine Hand noch auf der Schulter seiner Frau, griff Sean an ihr vorbei nach den Decken und zog sie mit einem Ruck vom Bett herunter.
„Bist du dir da sicher?“, fragte Charlotte lasziv lächelnd.
„Hmm, wir könnten es herausfinden.“
Er zog Charlotte den Pullover über den Kopf, ließ ihn auf den Teppich fallen und öffnete den Verschluss ihres BHs. Kurz darauf lag sie nackt auf dem Bett und bat Sean um Erlösung.
Als Sean und Charlotte am nächsten Morgen im Waisenhaus eintrafen, hatten sie eine Wickeltasche dabei, in der sich ein brauner Stoffteddy, Spielzeug, eine Schachtel Kekse und ein Joghurt, den sie am Tag zuvor gekauft hatten, befanden. Wie in der Broschüre der Agentur empfohlen, hatten sie auch ein paar Windeln, Feuchttücher, ein kleines Handtuch und einen Waschlappen dabei. Charlotte hatte sogar Wäsche zum Wechseln eingepackt – einen gelben Cord-Overall und einen weißen Pullover. Die Kleidung war nicht nur praktisch, sondern auch viel hübscher als die Sachen, die Katie am Tag zuvor getragen hatte.
Sie wurden in ein kleines Zimmer im ersten Stock geführt, dessen Fußboden mit einem makellos sauberen Teppich bedeckt war. Die Möblierung bestand aus einem altmodischen Schaukelstuhl, zwei Sesseln, einem Tisch mit zwei Stühlen und einer kleinen Sitzgruppe für Kinder. Durch eine offene Tür zu einem kleinen Nebenraum sah Charlotte eine Toilette und einen Wickeltisch.
„Elmira wird Katya in ein paar Minuten hineinbringen“, sagte Marta. „Bitte machen Sie es sich solange bequem, Mr und Mrs Fagan.“
Sean und Charlotte zogen ihre Mäntel aus und setzten sich auf die beiden Sessel, um auf die Ankunft ihrer Tochter zu warten. Es dauerte nicht lange, bis die Betreuerin mit Katie auf dem Arm erschien. Das Kind warf nur einen kurzen Blick auf ihre Adoptiveltern, bevor es das Gesicht an Elmiras Schulter verbarg.
Charlotte hörte Sean leise lachen. „Findest du das etwa gut?“, flüsterte sie.
„Na ja, zumindest ist Katie bei unserem Anblick nicht sofort in Tränen ausgebrochen. Außerdem wirft sie uns verstohlene Seitenblicke zu. Sie weiß genau, dass irgendetwas los ist, und möchte unbedingt herausfinden, was es ist. Allerdings erst, wenn sie sich sicher fühlt.“
„Woher weißt du das bloß alles?“, fragte Charlotte fassungslos.
„Ganz sicher bin ich mir nicht“, räumte Sean ein. „Ehrlich gesagt ist das nur meine Interpretation.“
Als Elmira mit Katie vor ihnen stehen blieb, verkrampfte Charlottes Magen sich unwillkürlich. Hoffentlich wies die Kleine sie jetzt nicht wieder zurück.
„Bitten Sie Elmira, sich für
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