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Nur noch diese Nacht

Nur noch diese Nacht

Titel: Nur noch diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Mira Lyn
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Neuigkeiten für dich. Ich möchte dich auch loswerden. Ich möchte gehen und wissen, dass mein Leben mir allein gehört. Dass das Spiel nur nach meinen Regeln läuft und meine Vergangenheit genau das ist: Vergangenheit. Ich brauche weder dein Urteil noch deinen Rat. Und ich habe etwas dagegen, wenn man mir unterstellt, ich könnte nicht allein für mich sorgen.“
    Mann, war sie aufgebracht! Das machte ihn richtig an. „Ist das alles?“
    Ihm war schon klar, was jetzt kommen würde.
    Na komm schon, schöner Hitzkopf, mach weiter!
    „Willst du noch mehr hören? Gerne. Ich bin es endgültig leid, dein Gesicht in allen Regenbogenblättern zu sehen, an einen Zeitungsstand zu treten und zu denken: ‚Toll, das ist mein Mann mit seiner neuesten Bettgefährtin! Ein flottes Paar!‘ Ich hasse es, als Einzige zu wissen, dass du dein Starlet gar nicht heimlich geheiratet haben kannst, weil nur ich weiß, dass das unmöglich ist. Weil du immer noch mit mir verheiratet bist!“
    Sie war wirklich gut in Fahrt. Ihre Wangen waren gerötet, an ihrem Hals pulsierte eine Ader, ihre Augen feuerten Blitze ab. Claire war außer sich und voller Leben, sie setzte sich mit ihm auseinander, wie sie es noch nie getan hatte. Sie gab es ihm, zeigte ihm so richtig, wie gut sie austeilen konnte, dass sie keineswegs daran zerbrechen würde, wenn er unsanft mit ihr umsprang.
    Ryan hatte Mühe, sich zu beherrschen. Die neue Claire war selbstbewusst – so stark und kampfbereit. Alles in ihm drängte ihn zu etwas, das er lieber hätte ignorieren sollen – aber er konnte es einfach nicht.
    Der Wunsch, es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen, war zu stark.
    „Das ausgerechnet aus deinem Mund zu hören, ist ein starkes Stück, Miss Romurlaub“, hielt er ihr vor. Claire hatte schließlich angefangen, indem sie Dahlia ins Spiel brachte. „Wie hieß dein Romeo noch mal? Paulo, Pedro … ach ja, du weißt es ja nicht einmal selbst.“
    Claire kniff die blauen Augen zusammen und sah ihn auf jene Weise an, die ihn früher mitten ins Herz getroffen hätte. Es hätte ihn nicht berühren und ihm schon gar nicht gefallen sollen. Doch nach zwei Tagen eiserner Beherrschung seiner Gefühle war ein Wortgefecht mit Claire jetzt genau das, was er brauchte.
    Und wie ihre aufgebrachte Miene verriet, brauchte sie es auch.
    „Was ist da falsch gelaufen, Claire?“ Langsam beugte er sich zu ihr und setzte leise hinzu: „Ist dir aufgegangen, dass der Junge dir nicht geben konnte, was du brauchst?“
    „Scher dich zum Teufel!“
    Wenn Blicke töten könnten, müsste Claire sich schon mal nach einem Land mit Nichtauslieferungsabkommen umsehen, dachte Ryan. Er bedauerte, dass sie die Gelegenheit nicht nutzte, mit den Fäusten auf seine Brust loszugehen, die er ihr extra aus nächster Nähe darbot. „Hat dich vielleicht früher jemand zu sehr verwöhnt, Baby?“
    Das saß. Empört riss sie die Augen auf und hob die Hand, um zuzuschlagen. „Du eingebildeter …“
    Nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, fing er ihren Arm ab und packte ihr anderes Handgelenk, ehe ihr einfiel, den anderen Arm zu benutzen. Mann, ja! Das war es, was er wollte – Claire außer Kontrolle. Sie war so empört, dass sie es nicht mehr schaffte, kühle Gleichgültigkeit vorzuschützen, ging voll auf ihn los, ließ endlich die Maske fallen und präsentierte ihm die neue Claire.
    „Aber, aber …“, spottete er, hielt ihre Arme fest nach unten und drängte sie an die Wand. „Es ist nicht nett, jemanden zu schlagen.“
    Es war ziemlich genau zu spüren, dass es beiden um weit mehr ging, als nur Dampf abzulassen.
    Halbherzig versuchte Claire, sich zu befreien; sie schaute auf seinen Mund, ließ den Blick über die Brust und tiefer gleiten, schaute dann schnell wieder in sein Gesicht. Dabei atmete sie so heftig, dass der dünne Stoff ihres Oberteils sich mit jedem Atemzug spannte.
    Ihre Brustspitzen zeichneten sich deutlich ab. Ryan konnte plötzlich nur noch daran denken, wie sie sich unter seiner Zunge anfühlen würden.
    „Lass mich los“, wisperte sie auf einmal.
    Ryan gab ihren Arm frei, strich mit dem Daumen sanft über die pulsierende Stelle an ihrem Handgelenk.
    Er begehrte sie. „Möchtest du das wirklich?“
    Claire versuchte, in seinen Augen zu lesen. Dabei gab ihr eigener Blick mehr preis, als sie ahnte. Ihr Kampfgeist war erlahmt. Sie war nervös. Unsicher. Aufgewühlt. Erregt.
    „Das weiß ich nicht“, gestand sie atemlos.
    „Du lügst“, flüsterte er in ihr Haar.

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