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Nur noch diese Nacht

Nur noch diese Nacht

Titel: Nur noch diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Mira Lyn
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Körpers. Alles lenkte sie ab … und machte sie wahnsinnig. Zweimal musste sie an sich halten, um ihn nicht in eine Ecke des Zimmers zu verweisen, damit sie wenigstens drei Meter Sicherheitsabstand zu ihm hatte.
    Und selbst dort würde sie ihn ja immer noch sehen.
    „Was gibt es jetzt schon wieder?“
    Dich. Mich. Uns. „Es war ein langer Tag. Was hältst du davon, für heute aufzuhören und morgen früh ausgeruht weiterzumachen?“
    „Einen langen Tag nennst du das?“ Hinter ihr klapperte ein Füllfederhalter auf der Tischplatte, dann schob auch Ryan seinen Stuhl zurück. „Wir haben spät angefangen, damit du dich ausruhen kannst, und du hast die Hälfte der Zeit mit der Galerie telefoniert. Wie sollen wir alles in einer Woche schaffen, wo wir heute nicht einmal ein Zwölftel erledigt haben?“
    „Tut mir leid.“ Das stimmte sogar. Ihre Zeit war kostbar, sie standen beide unter Druck. Was sollte sie tun? „Wir werden nicht rechtzeitig fertig, wenn ich mich nicht konzentrieren kann, und genau da liegt mein Problem.“
    Schon stand Ryan neben ihr und betrachtete sie besorgt. „Hast du Hunger? Dann bestell ich uns ein Abendessen. Was möchtest du? Steak? Pasta?“
    Abwehrend hob sie die Hand. Wollte er sie mästen? Bagels, Sahnekäse und Räucherlachs hatten schon morgens bereitgestanden, frisches Obst und Teegebäck den ganzen Vormittag über. Mittags gab es Burger aus einem kleinen Restaurant in der Nähe des Hotels. Außerdem waren Smoothies serviert und Tabletts mit Antipasti hereingetragen worden. Sie hatte viel zu viel gegessen.
    „Nein, danke. Ich möchte nur richtig gut schlafen.“
    Das dürfte genügen. Danach würde sie sich wieder im Griff haben, sich konzentrieren können. Flott arbeiten. Sich von Ryan nicht ablenken lassen, auch wenn er einen Meter von ihr entfernt saß.
    „Was hältst du von einer Pause? Sagen wir, zehn Minuten?“
    Zweifelnd sah Claire ihn an … und konnte nicht umhin, Ryans muskulösen Hals zu betrachten, die gebräunte Haut wahrzunehmen, von der sie gern mehr gesehen hätte, als der nur leicht geöffnete Hemdkragen zuließ.
    Eine Pause würde ihr wahres Problem auch nicht lösen.
    Sie schloss die Augen und presste ein Handgelenk gegen die Schläfe, in der sie einen stechenden Schmerz verspürte. Was tat sie hier? Sie betrachtete Ryan, als besäße er den Schlüssel zu einem Schloss, das sie für immer verriegelt zu haben glaubte …
    Das ist doch pure Selbstzerstörung, dachte sie.
    Warum er? Warum musste sie nach all den Jahren in dem Moment aus ihrer Gefühlsstarre wiedererwachen, in dem Ryan auftauchte? Warum konnte sie die Gefühle für ihn nicht einfach abschalten?
    Ein Lufthauch streifte Claire, schon war er bei ihr und massierte einfühlsam ihre verspannten Nackenmuskeln.
    Steif saß sie da, konnte kaum atmen, Panik überkam sie. „Bitte nicht.“
    „Komm, Claire, du musst dich entspannen.“
    Wie sollte ihr das gelingen, wenn er ihr so nahe war, dass sie seine Wärme durch den Stoff ihrer Bluse spürte? Sein Atem streifte ihren Nacken und jagte ihr Schauer über die Haut. „Komm schon, Süße“, murmelte er.
    Behutsam wickelte er ihr Haar um die Hand und schob es mit einer Bewegung beiseite, die ihr noch so vertraut war. Beinah glaubte sie, wenn sie sich jetzt umdrehen würde, könne sie den Mann sehen, den sie geheiratet hatte, und könne wieder die Liebe in seinem Blick sehen, die die Zeit und das Schicksal davongespült hatten.
    Wie dumm sie doch war. Allerdings nicht dumm genug, um die Wirklichkeit auszublenden.
    „Nein.“ Schroff versuchte sie, seine Hände wegzuschieben.
    Doch Ryan ergriff ihre Handgelenke und hielt sie fest. „Stopp!“ Langsam drückte er ihre Arme hinunter und hielt sie so, bis Claire nachzugeben schien.
    Beschwörend flüsterte er ihr ins Ohr: „Entspann dich einfach.“
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Das durfte sie nicht zulassen! Ryan ahnte ja nicht, wie es in ihr aussah, wie lange es her war, dass sie so empfunden hatte. Sie war erregt, sehnte sich nach etwas, das nicht sein durfte. Und wenn doch …
    Sie würde damit nicht fertig werden.
    „Ryan“, bat sie verzweifelt.
    „Ich weiß, dass es schwer für dich ist“, sprach er verständnisvoll auf sie ein. „Schließlich habe ich dir keine Zeit gelassen, dich darauf vorzubereiten – dass wir hier zusammen sind. Aber je eher wir hier fertig werden, desto schneller können wir uns wieder dem Leben widmen. Du deinem, ich meinem … frei und ungebunden.“
    Er presste

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