Nur Sex im Sinn? (German Edition)
zu müssen, ist ihr sogar zuwider.”
“Ich war als kleines Mädchen genauso”, erklärte Wynn.
Zack konnte sich nicht zurückhalten. “Du meinst, du warst tatsächlich mal klein?”
Als Antwort drückte sie heftig auf einen Muskel.
“Aua! Das war doch nur ein Scherz.”
“Dann ist ja gut. Und, nur zu deiner Information, auch ich bin als Baby zur Welt gekommen.”
Für eine Sekunde überlegte Zack, ob er vielleicht ihre Gefühle verletzt hatte. Wie kommst du denn darauf? sagte er sich dann. Hat die Massage deinen Verstand benebelt? Eine Frau wie Wynn ist bestimmt hart im Nehmen.
Da kam ihm plötzlich ein anderer Gedanke. Würde seine Tochter am Ende so werden wie Wynn? Würde sie im Hinterhof Ringkämpfe abhalten, streitsüchtig, starrköpfig und viel zu übermütig sein? Was für eine schreckliche Vorstellung! Er musste schnell eine Ehefrau finden. Eine nette, zierliche Frau, die Dani vergötterte und sie mit viel Geduld und Nachsicht in eine kleine Lady verwandelte.
“Wenn du so viel arbeitest”, unterbrach Wynn seine Gedanken, “kommst du manchmal sicher sehr spät nach Hause.”
“Stimmt.”
“Holst du Dani dann noch ab?”
“Natürlich.” Sie bearbeitete unablässig seine geschundenen Muskeln. Er musste zugeben, dass sie mit ihren Fingern wahre Wunder vollbrachte. “Ich habe das Glück, dass meine Tochter ein richtiges Murmeltier ist. Es ist ganz schön schwierig, sie aufzuwecken, wenn sie erst einmal schläft. Ich wickle sie einfach in ihre Decke ein und lege sie zu Hause in ihr eigenes Bett.”
“Wenn Eloise schon Anfang siebzig ist, wird sie aber nicht mehr lange babysitten können.”
“Das nehme ich auch an. Ich überlege mir schon, mich vom Außendienst versetzen zu lassen.”
“Tatsächlich? Und was willst du dann tun?” Sie fand eine weitere verspannte Stelle, und er stöhnte erneut auf.
“Vielleicht als Innendienstleiter oder Ausbilder arbeiten. Das würde mir gefallen.”
Wynn bekundete ihr Interesse durch ein zustimmendes Murmeln und arbeitete sich an seinen Muskelsträngen weiter nach unten.
Zack drehte sich abrupt um. “Du verführst mich ja.”
Sie schaute ihn unbekümmert an. “Nein, ich versuche nur ein Gefühl für deinen knackigen Po zu bekommen.”
Zack schäumte vor Wut, doch gleichzeitig fühlte er sich geschmeichelt. Und, wenn er ehrlich war, auch erregt und sehr bereit.
Wynn besaß die Frechheit, ihm ins Gesicht zu lachen. “Entspann dich, Zack. Deine Unschuld ist nicht von mir bedroht. Geht es dir jetzt besser?”
Vorsichtig bewegte er die Schultern und musste zugeben, dass sie ihm tatsächlich geholfen hatte. Er nickte zurückhaltend.
“Schön.” Sie klopfte ihm lässig auf die Brust. “Wenn es wieder mal so weit ist, komm ruhig zu mir. Ein wenig Ultraschall wäre auch nicht verkehrt. Das könnte ich im Fitnesscenter machen.”
“Es geht mir gut.”
Sie verdrehte die Augen. “Du bist ein echter Superheld, was? Kennst keinen Schmerz und keinen sexuellen Frust.”
Wahrscheinlich ist sie schon aufdringlich geboren, sagte er sich. “Ich versuche nur das zu tun, was das Beste für uns beide ist, und das weißt du auch. Wir sind Nachbarn. Alles, was über einen freundschaftlichen Umgang hinausgehen würde, wäre viel zu kompliziert.”
Wynn stieß einen tiefen Seufzer aus. “Wenn du meinst.” Damit ging sie.
“Ich hoffe, du verstehst das”, rief Zack ihr hinterher. Er fühlte sich jetzt entspannt, aber gleichzeitig auch voller Energie. Eine seltsame Mischung.
Sie winkte noch einmal, ohne sich umzudrehen, dann war sie im Haus verschwunden und er hörte das Klicken des Schlosses.
Diese Frau war schrecklich verwirrend; er hatte die richtige Wahl getroffen. Und warum stand er dann so unter Spannung?
Von nun an musste er darauf achten, ihr aus dem Weg zu gehen. Hoffentlich fiel ihm das nicht zu schwer.
Wynn stand im Dunklen am Schlafzimmerfenster und beobachtete, wie Zack den Kopf in den Nacken legte und den Mond ansah. Seine Körperhaltung verriet, wie unbehaglich er sich fühlte, sodass sie fast erwartete, er würde gleich den Mond anheulen. Stattdessen drehte er sich nur um und ging in sein Haus.
Wie seltsam sich alles doch entwickelt hatte. Sie atmete enttäuscht aus. Da lernte sie endlich einmal einen Mann kennen, der sie zum Vibrieren brachte, einen Mann, bei dem sie dahinschmolz, kaum dass sie seinen Körper an ihrem spürte, und der ihr Herz schneller schlagen ließ, und ausgerechnet dieser Mann war so verdammt prüde.
Nun,
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