Nur Sex im Sinn? (German Edition)
sich Wynn und setzte sich in die Hängematte, die Füße auf dem Boden. Sie sah ihn abwartend und offen an.
Er atmete einmal tief durch. “Es tut mir leid.”
Einen Moment lang herrschte angespanntes Schweigen.
Dann erschien ein selbstsicheres Lächeln auf ihrem Gesicht. “Ja, mir auch.”
“Was tut dir leid?”
Wynn stand auf und blickte ihm in die Augen. “Im Moment so ziemlich alles. Gute Nacht, Zack.”
Sekundenlang war er so fasziniert von dem Anblick ihres nassen Rückens, an dem das T-Shirt klebte, dass er sie gehen ließ. Dann gab er sich einen Ruck und rief: “Warte bitte!”
“Lass gut sein. Ich habe dich schon verstanden.”
Er fasste sie am Arm, und sie wirbelte herum.
“Glaub bloß nicht, dass du mich besiegt hättest, Kumpel!” Sie schlug ihm gegen die Brust, sodass er einen Schritt zurückwich. “Ich habe mich zurückgehalten, nachdem ich dich erkannt hatte. Außerdem hattest du mich im Schlaf überrascht, aber nun bin ich hellwach. Du hast mich geküsst, und jetzt benimmst du dich schon wieder barsch und abweisend. Glaub bloß nicht, du kannst mit mir umspringen, wie du willst.”
Zack lagen viele Fragen auf der Zunge, aber am meisten beschäftigte ihn eine. “Du glaubst wirklich, dass du stärker bist als ich?”
“Ich habe mein Leben lang Sport getrieben und bin total durchtrainiert. Ich bin sicher, dass ich dich schaffe.”
Hielt sie ihn etwas für einen Waschlappen? Und überhaupt, sie hatte ihn süß genannt. Was hatte sie damit eigentlich gemeint? “Niemals, Lady. Nicht an deinem besten Tag.” War er denn verrückt geworden, eine Frau herauszufordern? Was war nur los mit ihm?
Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. “Träum ruhig weiter, wenn dich das glücklich macht, Süßer.” Damit ging sie weiter.
“Wynn!” So wie er den Namen aussprach, klang es fast wie eine Drohung.
Die Arme ausgebreitet, als erwarte sie seinen Angriff, fuhr sie wieder herum. “Was?”
Zack erinnerte sich daran, ein vernünftiger Mann zu sein. Er war intelligent, ruhig und Pazifist. Und er würde nie, unter keinen Umständen, mit einer Frau einen Ringkampf veranstalten, auch dann nicht, wenn sie eine so große, aufreizende Person war.
Er atmete ein paar Mal ein und aus, um wieder zu Verstand zu kommen. “Warum hast du in der Hängematte geschlafen?”
“Ich habe den ganzen Tag gearbeitet, und nachdem ich geduscht hatte, wollte ich noch ein wenig die frische Luft genießen. Dabei bin ich wohl eingeschlafen, was ich nicht vorhatte.”
Zack verschränkte die Hände hinter dem Rücken. “Hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie gefährlich es für eine Frau sein kann, einfach so draußen zu nächtigen?”
“Du meinst, wenn man einen verrückten Nachbarn hat, der sich anschleicht und einen zu Boden zwingt, und dann küsst und streichelt, um plötzlich aufzuhören, wenn man so richtig in Fahrt gekommen ist?” Sie lachte trocken. “Ja, das weiß ich.”
“Ich meinte eigentlich Männer, die nicht zögern würden, dir etwas anzutun. Dich vergewaltigen und töten oder Schlimmeres.”
“Vergewaltigung und Mord sind mehr als genug. Wir wollen doch nicht übertreiben.”
“Das ist kein Witz, verdammt noch mal!”
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und ihm brach der Schweiß aus.
“Habe ich dir nicht gerade erzählt, dass ich gar nicht vorhatte, draußen zu schlafen? Oder drücke ich mich so unklar aus?”
Zack bewegte seine verspannten Schultern. “Es war unverantwortlich.”
“Dann, danke schön, Mom, für deine Fürsorge.”
“Wynn, ich weiß ja, dass du wegen deines neuen Hauses so aufgeregt bist …”
“Wegen meines neuen Hauses? Meinst du nicht vielleicht wegen meines neuen Nachbarn, der Frauen hinters Licht führt, indem er sie erst verführt und dann wegstößt, als ob sie schuld daran seien, dass er sich mit so schamlosen Wesen überhaupt abgibt?”
Zack wusste nicht, ob er vor Wut schreien oder einfach nur lachen sollte. Seit dem ersten Moment ihrer Bekanntschaft war Wynn Lane von einer gnadenlosen Ehrlichkeit ihm gegenüber gewesen. Er rieb seinen Nacken und unterdrückte ein Lächeln. “Ich wollte dich nicht hinters Licht führen.”
“Oh! Nennst du das, was du getan hast, vielleicht befriedigend? Du Armer, da hast du das Beste aber verpasst!”
“Wynn, schau, wir haben einen Fehler begangen. Ich weiß doch gar nichts von dir, und mir steht auch nicht der Sinn nach einer flüchtigen Affäre.”
Sie reagierte überhaupt nicht auf seine
Weitere Kostenlose Bücher