Nur Sex im Sinn? (German Edition)
“Hattest du nicht etwas anderes vor?”
“Ab elf habe ich Zeit. Der Tag war so lausig, dass ich mir keinen schöneren Ausklang vorstellen könnte als eine Wiederholung dessen, was wir gestern gemacht haben. Das heißt, wenn du möchtest.”
“Ha! Denkst du, ein gebrochener kleiner Zeh könnte mich davon abhalten?”
Er gab ihr einen Kuss aufs Kinn, und in diesem Augenblick fiel die ganze Anspannung des Tages von ihm ab. “Und mich nennst du einen Superhelden”, neckte er Wynn.
“Okay, ich gebe auf. Was hast du heute Abend vor?”
Sie standen vor der Tür zum Badezimmer, und da Wynn ihn nicht bat, sie herunterzulassen, sah er auch keinen Grund dazu.
“Del und Mick kommen zu Besuch. Wir wollen uns mit Josh zusammen das Interview anschauen, das Del wegen ihres neuen Buches gegeben hat. Es kommt auf Kanal …”
Sie hörten einen dumpfen Aufprall. Als sie sich umdrehten, sahen sie Conan flach gegen die Wand gelehnt, eine Hand auf seine muskulöse Brust gepresst. “Delilah Piper kommt her? Nach nebenan? Herr im Himmel!”
“Delilah Piper Bindestrich Dawson. Da legt Mick größten Wert drauf. Aber, ja. Sie kommt.”
Conan atmete schwer aus. “Eine Berühmtheit in unserer Mitte! Das muss ich unbedingt den anderen erzählen.”
“Conan, was machst du hier überhaupt?”, fragte Wynn misstrauisch.
“Ich habe den Roman von Mrs Piper dabei und wollte ihn Zack geben, damit sie ihn signieren kann. Aber jetzt kann ich ihn ihr ja auch selbst überreichen.” Er rieb seine Hände aneinander. “Ich kann es kaum noch erwarten.”
Conan wirkte regelrecht überwältigt, als er sich nun umdrehte und wieder zu den anderen ging.
Wynn seufzte. “Es tut mir leid, Zack, aber ich befürchte, dass ich gerade euren gemütlichen Abend ruiniert habe.”
Er küsste ihren Hals. “Conan ist mir ein willkommener Gast. Del wird geschmeichelt sein und Mick angestrengt aufpassen. Er hat Probleme damit, wenn ein anderer Mann seine Frau bewundert, und sei es auch nur wegen ihrer Arbeit.”
“Zack?”
“Ja?”
“Du kannst mich jetzt runterlassen.”
“Ich weiß nicht, ob ich das möchte.”
Sie drückte ihn kurz. “Wenn du es nicht tust, wird Conan nicht der einzige Störer bleiben. Meine Eltern werden kommen, um nachzusehen, dann die Jungs …”
Ganz vorsichtig stellte er sie auf die Füße, wobei sie sich mit einer Hand an seiner Schulter festhielt. “In Uniform gefällst du mir besonders gut. Es ist so sexy.”
“Wirklich?”
Mit einem Finger fuhr sie über sein Kinn. “Das sieht auch interessant aus.”
“Ich hatte heute Morgen keine Zeit, mich zu rasieren. Aber heute Abend komme ich bestimmt noch dazu.” Er warf einen kurzen Blick auf ihre Brüste. “Ich will dich doch nicht kratzen.”
“Zack …”
Sie sprach seinen Namen so verlockend aus, dass er schnell sagte: “Geh, bevor ich mich nicht mehr zurückhalten kann.”
Wynn humpelte ins Bad, wobei sie sich Mühe gab, ihre Schmerzen nicht zu zeigen. Zack konnte darüber nur den Kopf schütteln. Dennoch begehrte er sie brennend, was ihm bewusst machte, wie sehr er sich auf diese verrückte Frau schon eingelassen hatte.
Sein eigentliches Problem war jedoch, dass er aus irgendeinem Grund nicht in der Lage war, sich dagegen aufzulehnen.
Gegen elf Uhr wurde Wynn unruhig. Ihre Eltern waren vor einer halben Stunde zu Bett gegangen, aber sie konnte sie noch reden und lachen hören.
Sie verließ heimlich ihr Haus, doch als sie sich Zacks näherte, bemerkte sie, dass noch immer die Wagen seiner Besucher in der Einfahrt standen. Als sie gerade wieder umkehren wollte, hörte sie die Stimme einer Frau.
“Sie müssen Wynn sein.”
Wynn erstarrte. Da die Beleuchtung an Zacks Veranda eingeschaltet war, unterdrückte sie den Impuls, sich zu verstecken. Es wäre Unsinn gewesen.
Die Frau lachte hell auf. “Ich bin Del. Kommen Sie doch zu uns herüber.”
Im Gegensatz zu ihrem Bruder hatte sie die berühmte Schriftstellerin heute noch nicht persönlich kennengelernt. Auf der einen Seite war sie keine großer Leserin von Kriminalromanen, auf der anderen wollte sie nicht noch häufiger mit Zack gesehen werden, als das bis jetzt der Fall gewesen war.
Obwohl ihr Fuß schmerzte und sie sich in ihrem Bademantel unpassend gekleidet vorkam, rang sie sich ein Lächeln ab. “Hallo. Ja, ich bin Wynn, die Nachbarin.”
Delilah Piper-Dawson stand an einen Baum gelehnt und betrachtete den Nachthimmel. Sie reichte Wynn die Hand. “Ich habe schon viel von Ihnen
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