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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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und legte sie ihm um den Nacken. Parker unterdrückte ein triumphierendes Lächeln und senkte leicht den Kopf für den Kuss, den er erwartete.
    „Ich danke dir für den schönsten Empfang, den ich je besucht habe.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, gab ihm einen Kuss auf die Lippen und ließ ihn wieder los. „Gute Nacht, Parker.“
    In der Dunkelheit konnte er kaum erkennen, wie sie zu ihrem Zimmer hinüberging, aber in der Stille hörte er, wie sie die Tür hinter sich schloss und kurz darauf die Sicherung klickte. Sekundenlang blieb er wie angewurzelt stehen und atmete tief ein. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf.
    Die Dame hatte ihn tatsächlich abgewiesen.
    Er schlüpfte aus der Smokingjacke, warf sie über einen der antiken Stühle und steuerte zügig auf die Bar zu, wo er sich einen guten Schuss Brandy einschenkte. Mit dem Drink in der Hand, ging er auf den Balkon hinaus und setzte sich dort in einen bequemen Sessel. Die Geräusche und Lichter der lebhaften Prachtstraße vor dem Hotel drangen zu ihm herauf.
    Das durfte doch nicht wahr sein. Er war in London, in seiner Lieblingssuite, zusammen mit der aufregendsten Frau der Welt – und er würde alleine schlafen.
    Parker nahm einen tiefen Schluck von seinem Drink, und seine Kehle brannte. Alles in ihm schien mit einem Mal vor Verlangen zu brennen. Er wollte diese Frau, und zwar mit jeder Faser seines Körpers.
    Aber Linda wollte …
    Nun, das war eine der unbeantworteten Fragen. Was wollte Linda eigentlich? Eine Beförderung? Einen guten Freund? Einen Mann? Oder nur etwas Spaß?
    Sehr redselig war sie wirklich nicht. Sie stellte ihm zwar unzählige Fragen über seine Arbeit, tat alles, um ihm unentbehrlich zu werden, hielt sich aber selbst mehr als bedeckt. Was hatte sie davon? Einen Moment lang war er wütend auf sich, weil er sie nicht direkt gefragt hatte.
    Parker kniff die Augen zusammen, als ihm plötzlich ein unangenehmer Gedanke kam.
    Was, wenn Linda nur Informationen wollte?
    Die undichte Stelle in der Firma musste vor drei, vier Monaten entstanden sein, genau in der Zeit, als Linda seine Assistentin wurde. Gut, sie leistete brillante Arbeit, war die Tüchtigkeit in Person, und bisher hatte er sie immer für äußerst loyal gehalten. Trotzdem. Es war ein merkwürdiger Zufall.
    Ein eisiger Schauder fuhr ihm über den Rücken. War Linda etwa die Spionin?
    Plötzlich fielen ihm etliche Verdachtsmomente auf. Sie wusste über jeden geplanten Deal der letzten Monate Bescheid, kannte Übernahmepläne und die Namen von Investoren und Geschäftspartnern. Was unvermeidlich war, da sie als seine persönliche Assistentin fast uneingeschränkten Zugang zu den Akten hatte. Sie hatte ja sogar heimlich in seinem Büro geduscht! Wie oft war sie eigentlich schon allein dort gewesen?
    Die einzigen Leute, die wussten, dass er nach London reisen wollte, waren die Leute von der Chartergesellschaft und vielleicht noch jemand aus der Reiseabteilung. Und natürlich Linda. Und warum hatte sie im Aufzug vorgegeben, noch nie etwas von Jordan Jefferies gehört zu haben, wo das in der Hotelbranche doch fast unmöglich war?
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Parker sprang abrupt auf und eilte in den Salon zurück. Ein Puzzleteil nach dem anderen schien zusammenzupassen.
    Linda brachte das Gespräch ständig aufs Geschäft. Sie war immer nur an der Arbeit interessiert. In seiner Nähe wurde sie seltsam nervös. Selbst im Flugzeug gestern hatte sie ihn gezwungen, jedes noch so kleine Detail der wichtigen Deals mit ihr durchzugehen. Und als sie in London angekommen waren, was hatte sie da als Erstes getan? Alle Informationen per E-Mail versendet! Woher sollte er wissen, an wen sie das alles geschickt hatte?
    Fast hätte er vor lauter Wut das Glas in seiner Hand zerbrochen, als ihm Lindas Reaktion auf seinen Spionageverdacht einfiel: Sie hatte sich augenblicklich die größte Mühe gegeben, ihn auf typisch weibliche Art abzulenken! Die ganze Zeit über war er Wachs in ihren Händen gewesen, seine Gedanken nur noch auf die eine Sache gerichtet.
    Hielt sie ihn denn für einen kompletten Idioten? Er knallte das Glas so heftig auf die Bartheke, dass der Brandy überschwappte. Hastig griff er nach der Magnetkarte, mit der er die Suite aufgeschlossen hatte. Wusste Linda eigentlich, dass das ein Generalschlüssel war, der auch für ihr Schlafzimmer funktionierte?
    Ohne lange zu überlegen, ging er mit energischen Schritten auf ihr Zimmer zu und steckte die Karte in den

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