Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
leidtut, was passiert ist, und sieh zu, dass du deinen Job behältst. Kein Mann ist deinen Gehaltsscheck wert, glaub mir.“
    Als ob sie das nicht selber wüsste. „Danke für den Rat, Sheila.“
    „Gern geschehen. Und solltest du mir doch irgendwann die pikanten Einzelheiten anvertrauen wollen …“ Sie wies auf Parkers Bürotür. „Ich wette, dieser Hengst kennt auch ein paar sehr gute Tricks.“
    „Das kann ich nicht beurteilen“, erwiderte Linda kühl. Zu ihrem Ärger wurde ihr klar, dass ihr das fast ein bisschen leidtat.
    „Ich danke Ihnen für den Rückruf, Miss Sinclair.“
    „Ich benutze jetzt meine beiden Nachnamen. Cassie Sinclair Garrison.“
    Sie betonte den letzten Namen, und Parker schloss voller Abscheu die Augen. Er weigerte sich, auf die Provokation einzugehen. „Wir müssen über die fragwürdigen Klauseln im Testament sprechen“, fuhr er fort und achtete darauf, sich keine Gefühlsregung anmerken zu lassen.
    Die Telefonverbindung mit Nassau war sehr gut, und er hörte ein leises Hüsteln. „Ich bin mir keiner fragwürdigen Klauseln bewusst. Für mich ist alles vollkommen klar.“
    Sie würde sich nicht leicht manipulieren lassen. Was eigentlich nur logisch war, da sie Garrisonblut in ihren Adern hatte.
    Er versuchte es noch einmal. „Ich kann mir denken, dass Sie sich nicht mit der Verantwortung für die zwanzig Prozent an unserem Unternehmen belasten wollen. Ich leite die Geschäfte seit …“
    „Es ist keineswegs eine Belastung für mich“, versicherte sie ihm.
    „Ich treffe die Entscheidungen für diese Firma“, sagte er energisch.
    „Das verstehe ich, und ich hoffe, Sie werden das auch weiterhin tun. Um ehrlich zu sein, habe ich gar nicht das Verlangen, mich in Ihre Angelegenheiten einzumischen. Ich muss schließlich ein Hotel leiten.“
    Parker atmete erleichtert auf. Er stand von seinem Schreibtisch auf und trat ans Fenster. Mit halb zusammengekniffenen Augen sah er in die Sonne Miamis. „Dann werde ich also meinen Anwalt anweisen, die Klausel über Ihre Anteile rückgängig zu machen.“
    „Das wird nicht nötig sein“, unterbrach sie ihn kühl. „Ich habe nicht die Absicht, meine Anteile aufzugeben. Ich kann zurzeit nur nichts damit anfangen.“
    Das klang nicht gut. Das klang gar nicht gut. „Warum verkaufen Sie dann nicht an mich?“
    „Weil ich nicht will.“
    „Ich werde Ihnen ein ausnehmend gutes Angebot machen, Miss … Sinclair.“
    „Garrison, bitte. Und bemühen Sie sich nicht weiter. Ich werde zu keinem Preis der Welt verkaufen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil es ein Geschenk ist.“ Sie hielt kurz inne und fügte dann hinzu: „Von meinem Vater.“
    Parker versuchte, sich eine bittere Bemerkung zu verkneifen, doch er konnte sich nicht beherrschen. „Von Ihrem Erzeuger“, sagte er heftig.
    „Wie dem auch sei, John war und wird immer ein Vater für mich sein. Sie wissen das vielleicht nicht, Mr. Garrison, aber er verbrachte sehr viel Zeit in Nassau, und er kümmerte sich sehr gut um meine Mutter und mich.“
    Parker gab sich nicht länger die Mühe, höflich zu bleiben. Diese Frau tat alles, was in ihrer Macht lag, um ihn zur Weißglut zu bringen. Mit Erfolg.
    „Ach, tatsächlich?“, erwiderte er bissig. „Offen gesagt, keiner von uns – und das schließt meine Mutter ein, die einzig wahre Mrs. Garrison – war sich dessen bewusst.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille, und Parker lächelte zufrieden. Der Schlag hatte gesessen. „Mr. Garrison, ich will es Ihnen leicht machen“, sagte Cassie schließlich.
    „Ach?“
    „Lassen Sie uns nicht weiter reden. Falls Sie mir noch etwas mitzuteilen haben, so tun Sie es bitte schriftlich. Ich möchte nicht mit Ihnen über Geschäfte reden, und ich will meine Anteile nicht verkaufen. Ich will nichts von Ihrer Mutter hören, und ich will Ihnen und Ihren Geschwistern nicht bei einem gemütlichen Familientreffen begegnen. Ist das so weit klar?“
    Oh ja, sie war eine echte Garrison. „Völlig klar, keine Sorge.“
    „Gut. Und versuchen Sie nicht, mich auf irgendeine hinterhältige, intrigante Weise loszuwerden. Mein Vater hat mir gesagt, dass Sie rücksichtslos sein können.“
    Das stimmte, und er würde es sein, wenn es an der Zeit war. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.“
    „Ich weiß, wie viel Ihnen das Unternehmen bedeutet“, fuhr sie ihn scharf an. „Und ich traue Ihnen alles zu.“
    Sie wusste nicht das Geringste von ihm oder davon, was ihm etwas bedeutete. „Verzeihen Sie,

Weitere Kostenlose Bücher