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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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auf die Uhr und stellte sich vor, wie seine pflichtbewusste Assistentin in diesem Moment die gefälschten Zahlen notierte. Würde sie sie direkt an Jordan Jefferies schicken?
    „Und du bist sicher, dass sie ihre Arbeit von deinem Computer aus erledigen wird?“
    Parker nickte.
    „Und du hast die Software installiert, die jeden ihrer Arbeitsschritte zurückverfolgt?“ Stephen ließ nicht locker. „Großartige Sache, was?“
    „Ja, großartig. Ich wünschte nur, ich müsste nicht zu solchen Tricks greifen, um gegen Linda vorzugehen.“
    „Gegen eine Spionin“, erinnerte ihn Stephen. „Du willst dich nur schützen.“
    Parker fühlte sich deswegen nicht besser. Er hätte viel darum gegeben, sich und Linda das ersparen zu können – einer Frau, deren einzige Sünde vielleicht nur die war, dass sie wunderschöne Beine hatte. Und ein umwerfendes Lächeln. Und herrliches Haar. Und ein so süßes Lächeln. Und einen scharfen Verstand. Und …
    „Du bedauerst unseren Plan doch nicht schon, oder?“
    Parker nahm dann einen weiteren Schluck, aber das Bier schmeckte immer noch schal. „Schon längst, Bruderherz, schon längst.“
    „Wenn sie die Spionin ist, dann ist es das Klügste, was du tun konntest. Du wirst der Held der Stunde sein, wenn du sie endlich erwischt hast.“
    Er kam sich ganz und gar nicht wie ein Held vor, sondern eher wie ein elender Mistkerl. Den ganzen Tag über hatte er Linda Hoffnungen gemacht und ihr gleichzeitig eine fiese Falle gestellt. Dabei hatte sie ihn mit so viel Verlangen in ihren schönen Augen angesehen, dass er mit aller Macht gegen den Wunsch ankämpfen musste, sie in die Arme zu ziehen und zu küssen, bis er vergaß, was er vorhatte.
    „Und wenn nun jemand anders an meinen Computer geht?“, fragte er plötzlich. „Wenn wir ihr für etwas die Schuld geben, das sie gar nicht getan hat?“
    „Wie groß stehen die Chancen dafür?“, bemerkte Stephen spöttisch.
    „Nicht groß. Okay, nicht vorhanden.“
    „Entspann dich jetzt. Brittany kommt.“ Stephen winkte seiner Schwester zu. „Lass sie uns ein bisschen quälen.“
    Aber Parker war nicht in der Stimmung, seine Schwester zu necken, also ließ er Stephen und Brittany reden, während er in Gedanken woanders war.
    Brittany ließ ihm einen zweiten Drink bringen. „Dein Bier muss ja inzwischen warm geworden sein. Wenn ich nicht wüsste, dass du viel zu arrogant dafür bist, würde ich fast sagen, dass du Liebeskummer hast.“
    Parker runzelte die Stirn. „Quatsch. Ich habe keinen Liebeskummer.“
    Sie lachte. „Andererseits hast du nichts dagegen, dass ich dich arrogant nenne?“ Als er nicht antwortete, fügte sie hinzu: „Was ist los, Brüderlein?“
    Er schüttelte nur den Kopf. „Das Geschäft, was sonst.“
    „Was sonst? Gibt es denn nichts anderes für dich?“
    „Was willst du damit sagen?“
    Sie zuckte die Achseln. „Ich frage mich bloß, ob du überhaupt ein Herz in deiner gestählten Brust hast, oder nur einen Rechner.“
    Machte er wirklich diesen Eindruck auf seine Schwester? Und vielleicht auch auf Linda? Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Nun, ein Rechner würde jedenfalls nicht so reagieren.
    Brittany wurde von einem Gast gerufen. Sie sprang auf und tätschelte Parker kurz die Hand. „Sei nicht ein solcher Roboter, Parker. Wenn du ein wenig lockerer werden könntest, würde ich dich sogar richtig gern haben.“
    Lockerer. Er sah auf und hätte seine Schwester beinahe daran erinnert, dass es für sie als Jüngste leicht war, unbeschwert in den Tag hinein zu leben. Er hingegen musste für den Rest seines Lebens die Verpflichtungen des Erstgeborenen auf sich nehmen. Aber Brittany war schon gegangen, und Stephen flirtete bereits wieder mit einer Kellnerin.
    Parker hatte genug.
    „Wo gehst du hin?“, fragte Stephen verwundert, als Parker entschlossen aufstand.
    „Ich muss los“, antwortete er gereizt.
    Stephen runzelte die Stirn. „Hast du deine Meinung geändert?“
    „Ich werde die Sache auf meine Weise erledigen“, sagte er und ging schnell davon, bevor sein Bruder ihn aufhalten konnte.
    Wenn Linda die Spionin war, dann würde er sie auf frischer Tat ertappen. Er würde einfach das Büro betreten und die Wahrheit herausfinden, bevor Linda Zeit hatte, ihre Spuren zu verwischen. Er würde das Problem wie ein Erwachsener lösen. Zur Not musste er sie feuern, und sie konnte ihrer Wege gehen. Aber der Plan, sie durch eine komplizierte Software zu entlarven, war einfach nicht sein Stil.
    Kurz darauf

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