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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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die Stirn. „Ist das nicht ganz schön hinterhältig?“
    „Und Spionage im Auftrag unseres größten Konkurrenten ist nicht hinterhältig?“ Stephen klopfte seinem Bruder ermutigend auf die Schulter. „Was glaubst du, was unser Vater getan hätte?“
    John Garrison hätte jemanden wie Linda im Handumdrehen außer Gefecht gesetzt. Das Geschäft war wichtiger als persönliche Gefühle – ach was, es war wichtiger als alles.
    „Und wenn sie unschuldig ist“, fügte Stephen hinzu, „ findest du das auf diese Weise auch raus. Dann kannst du ohne schlechtes Gewissen mit ihr ins Bett.“
    „Wer will mit wem ins Bett?“, fragte Brittany, die in diesem Moment auf die Veranda schlenderte. „Gibt es etwas, das ich wissen sollte?“
    „Ach was, langweilige Gespräche unter Männern“, sagte Parker ausweichend.
    Stephen hatte recht. Sie mussten die Wahrheit wissen. Wenn er sich aber irrte und Linda herausfand, dass er sie verdächtigte, würde er keine Chance mehr bei ihr haben.
    Sollte er allerdings richtigliegen – nun, dann würde er tun, was jedes Familienoberhaupt tun musste: die Familie beschützen.
    Ihm blieb eigentlich keine andere Wahl.

7. KAPITEL
    Spätestens gegen fünf Uhr am Montagnachmittag glaubte Linda, dass sie träumte. Sie hatte jeden Moment des Tages eng mit Parker zusammengearbeitet, manchmal so dicht an seiner Seite, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Er schien sie für alles zu brauchen: Sie sollte in seinem Büro die Akten ordnen, bei jedem seiner Telefonate die wichtigen Informationen mitschreiben, mit ihm zusammen seinen Terminplan durchgehen.
    Später bestellte er dann das gemeinsame Mittagessen ins Büro, und während sie aßen, besprach er mit ihr die Möglichkeit, eine neue Werbekampagne zu starten. Linda war erstaunt, denn sie erinnerte sich genau, dass er diese Idee in der jüngsten Vergangenheit abgelehnt hatte.
    Aber es ging Linda nicht um die Kampagne. Es ging ihr auch nicht um das plötzliche Vertrauen, das Parker ihr entgegenbrachte. Einzig und allein seine Nähe brachte sie beinahe um den Verstand. Als er sich von ihrem Teller eine Gewürzgurke nahm und verführerisch fragte: „Darf ich?“, hätte sie ihm fast versichert, dass er alles durfte, was er sich nur wünschte. Verzweifelt biss sie sich auf die Lippen.
    Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm, und es war eine Qual, ihm so nah zu sein und ihn nicht berühren zu dürfen. Insgeheim zitternd vor Verlangen, mit weichen Knien und wild klopfendem Herzen, sah sie ihn um zwei Uhr sein Jackett ausziehen, um vier seine Krawatte lockern und um halb sechs die Ärmel hochkrempeln, sodass seine muskulösen Unterarme zum Vorschein kamen.
    Wenn das so weiterging, würde sie sich nicht mehr halten können und die Sache mit seinem Gürtel selbst übernehmen.
    „Linda“, tadelte er, als sein elektronischer Organizer leise zu summen begann. „Wir haben die Wirtschaftsratssitzung heute Abend vergessen.“
    „Ja?“ Sie suchte in all den Papieren nach dem Terminkalender. „Ich habe mir keine Sitzung notiert.“
    Er fing an, seine Ärmel herunterzurollen und am Handgelenk zuzuknöpfen. Linda schwankte zwischen Erleichterung und Enttäuschung.
    „Die Sitzung wurde im letzten Moment vom Vorstand anberaumt, weil wir die nächste Wahl organisieren wollen“, erklärte er.
    „Deswegen weiß ich wohl nichts davon.“ Oder weil sie seit ihrer Rückkehr aus London nicht mehr die tüchtige Sekretärin von früher war? Linda seufzte innerlich. Sie versuchte doch wohl nicht unbewusst, ihren eigenen Job zu sabotieren? In der Hoffnung, ihrer Sehnsucht nachgeben zu können, wenn Parker sie endlich entließ und sie nicht mehr für ihn arbeitete?
    Sie würde sich spätabends hier mit ihm treffen können und … Ihr Blick wanderte unwillkürlich zum Ledersofa hinüber, wo sie beide ihr Mittagessen eingenommen hatten. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie sein Körper sich an ihrem anfühlte, seine Hände unter ihrer Bluse, seine warmen, feuchten Lippen auf ihren Brüsten …
    „Bis morgen soll es fertig sein, also fürchte ich, du wirst eine Spätschicht einlegen müssen.“
    Wovon in aller Welt redete er? „Und das bedeutet …?“ Sie suchte seinen Schreibtisch vergeblich nach einem Hinweis ab für das, was er ihr gerade aufgetragen hatte.
    „Das Übliche, füll einfach die Arbeitsblätter aus. Es tut mir leid, dass du länger bleiben musst. Ich hoffe, du hattest keine Verabredung für heute Abend.“
    Wenn er

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