Nur Wenn Du Mich Liebst
Lust angesehen? Nackt, wiederholte Susan stumm und verfluchte ihren hyperaktiven Verstand.
Peter Bassett sprang unvermittelt auf und drückte ihr einen Stapel Papiere in die Hand. »Folgen Sie mir«, befahl er und war aus der Tür, bevor sie fragen konnte, warum.
Sie wusste, wohin sie gingen, noch bevor er ins Konferenzzimmer abbog. Bitte lass es besetzt sein, betete sie und wartete, während Peter anklopfte und die Tür öffnete. »Die Luft ist rein«, flüsterte er lachend und sagte dann so laut, dass alle in der Nähe es hören konnten: »Breiten Sie die Papiere einfach auf dem Tisch aus.«
Susan legte die Papiere wie angewiesen auf dem Tisch aus, als sie hörte, wie hinter ihr die Tür zugezogen und abgeschlossen wurde.
»Was machen Sie da?«
»Ich dachte, Sie wollten...«
»Du weißt, was ich will.« Er stand plötzlich schwer atmend direkt hinter ihr. Susan spürte, wie sich sein Atem langsam um sie schlang und unsichtbare Samtbänder ihre Arme an den Körper fesselten. »Entspann dich«, flüsterte er, und seine Daumen fanden mit fachmännischem Griff die weichen Muskeln unter ihren Schulterblättern. »Versuch, dich zu entspannen.« Seine Hände tasteten sich vor und legten sich auf ihre Brüste. Bevor sie protestieren konnte, waren sie bereits zu ihren Schenkeln weitergewandert und zerrten an ihrem Rock. Wollte er wirklich gleich hier mitten im Büro mit ihr schlafen? Und wollte sie das wirklich mitmachen?
Tu's nicht,
hallte Vickis Stimme in ihrem Ohr.
»Nicht«, hörte sie sich selbst flüstern, doch es klang selbst in ihren eigenen Ohren wenig überzeugend.
»Ich möchte dich küssen«, sagte er, drehte sie um, während er mit den Händen weiter unter ihren Rock tastete und an ihrer Strumpfhose zerrte. Sein Mund fand ihren, und seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen. »Ich möchte dich am ganzen Körper küssen.«
Oh Scheiße, dachte Susan.
Sei ein braves Mädchen,
ermahnte Vicki sie.
»Entspann dich«, sagte Peter heiser und nestelte am Reißverschluss seiner Hose.
Geh nach Hause zu Owen.
Owen, dachte Susan, und hörte seine Stimme am Telefon, die unschuldig Pläne für Freitagabend machten. Owen, den sie seit ihrer Schulzeit geliebt hatte. Ihre erste Liebe. Ihre einzige Liebe. Der gute, nette, aufmerksame Owen, der sie nie so betrügen würde wie sie in diesem Moment ihn. Hatte sie Männer, die ihre Frauen betrogen, nicht immer verachtet? Denk an Ron, erinnerte sie sich. Denk an die Hölle, die er Barbara zugemutet hat. Wollte sie das für ihre eigene Ehe? Vicki hatte Recht. Sie würde sich am nächsten Morgen hassen. Verdammt, sie hasste sich jetzt schon.
»Nein«, hörte sie sich sagen. »Nein. Hören Sie auf.« Susan wollte ihr Gesicht abwenden, doch Peter hing mit seinen Lippen störrisch an ihren. »Aufhören«, wiederholte sie und spuckte das Wort förmlich aus dem Mundwinkel, weil es sonst keinen Raum hatte zu entweichen, doch er hörte noch immer nicht auf. Sie packte seine Hände und versuchte, sie wegzustoßen, doch er hielt sie fest. Wollte er sie zwingen zu schreien, bis er aufhörte?
»Nein, hören Sie auf«, flehte Susan, schaffte es, sich loszureißen und ihn auf eine Armlänge Abstand zu halten.
»Was ist los?« Er sah sie verwirrt an und verzog den Mund.
»Ich kann das nicht.«
»Klar, kannst du.« Wieder waren seine Hände überall, in ihren Haaren, auf ihren Brüsten und am Saum ihres Rockes. »Niemand wird reinkommen.«
»Darum geht es nicht.«
»Worum denn?«
»Ich kann es einfach nicht.« Susan stieß ihn mit solcher Wucht zurück, dass Peter das Gleichgewicht verlor und gegen die Tischkante knallte.
Er starrte sie aus eiskalten Augen an. »Was für ein verdammtes Spiel spielen Sie, meine Dame?«
»Es tut mir so Leid«, entschuldigte Susan sich und versuchte hektisch, ihre Kleidung zu ordnen und ihre Bluse wieder in den Rock zu stecken. »Ich wollte nicht, dass es so weit kommt. Können wir nicht einfach vergessen, dass das Ganze passiert ist?«
»Vergessen? Seit Monaten führen Sie mich an der Nase herum, und jetzt wollen Sie plötzlich alles vergessen?«
»Es tut mir Leid.«
»Scharwenzeln an meinem Schreibtisch vorbei. Klimpern mit den Wimpern, wenn Sie außer der Reihe freihaben wollen. Beugen sich über meinen Schreibtisch...«
»Ich habe mich nicht...« Oder doch?
»Spielen die kleine Miss Hilflos, die kleine Miss Deprimiert. Machen sich Sorgen wegen Ihrer Mutter...«
»Ich
mache
mir Sorgen wegen meiner Mutter.«
»Machen Sie sich lieber
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