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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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fester Stimme. »Du kannst keine Affäre haben. Okay? Geh nach Hause zu Owen. Sei ein braves Mädchen.«
    »Verdammt!«, rief Susan und sprang auf. »Verdammt. Ich habe es satt, ein braves Mädchen zu sein. Ich bin mein ganzes Leben lang ein braves Mädchen gewesen.«
    »Deswegen ist es auch zu spät, jetzt noch etwas daran zu ändern. Glaub mir, du willst das lieber sein lassen.«
    »Will ich das?«
    »Ja. Du sehnst dich nach einer kleinen Romanze wie auf der High-School. Du möchtest Händchen halten, lange Spaziergänge machen und vielleicht in einem geparkten Auto ein bisschen rumfummeln, bevor du dich verabschiedest. Ich kenne dich, Susan. Du möchtest weiche Küsse, keine harten Schwänze. Es würde dir beschissen dabei gehen. Du würdest dich am nächsten Morgen hassen. Und du wärst dermaßen von Schuldgefühlen gepeinigt, dass du deinem Mann wahrscheinlich alles gestehen würdest, was das Ende deiner Ehe bedeuten könnte, dabei ist es eine der guten, weshalb ich nicht zulassen werde, dass du irgendwas machst, was sie ruiniert.«
    Susan schüttelte lächelnd den Kopf. Was gab es sonst noch zu sagen? Vicki hatte Recht. Sie wussten es beide. »Manchmal verblüffst du mich wirklich.«
    »Manchmal verblüffe ich mich selbst. Und jetzt raus hier, damit ich die Leute verblüffen kann, die mich dafür bezahlen. Und mach keine Dummheiten«, fügte sie noch hinzu, als Susan die Bürotür erreicht hatte. »Du bist meine Heldin. Vergiss das nicht.«
    Susan blieb stehen und drehte sich um. In ihren Augen standen Tränen der Dankbarkeit. »Und du meine.«

20
    »Susan, ich hätte Sie gern in meinem Büro gesprochen, wenn Sie eine Minute Zeit haben«, sagte Peter Bassett, als er an ihrem Schreibtisch vorbeischlenderte.
    Susan nickte stumm, obwohl er bereits weg war. Er erwartet, dass du ihm folgst, dachte sie, unfähig, sich zu rühren. Sie hatte ihn die ganze Woche gemieden und darauf geachtet, dass sie nie allein waren, dass sie um neun ins Büro kam und um Punkt fünf wieder ging und in dieser Zeit immer unglaublich beschäftigt war. Keine Zeit für Mittagessen, Kaffeepausen oder heimliche Küsse in abgeschlossenen Konferenzzimmern. Oh Gott, was war bloß mit ihr los? Sie musste diese Gedanken verdrängen.
    Susan wand sich auf ihrem Stuhl hin und her und starrte auf die Arbeit, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelte. Wann hatte sie zuletzt seine zerkratzte Eichenholzplatte gesehen? Er sah schon fast aus wie der Fußboden in Ariels Zimmer. Es war einfach zu viel Kram und kein Platz, ihn zu verstauen, genau wie Ariel regelmäßig – und lautstark – behauptete. Vielleicht war sie ihrer älteren Tochter gegenüber zu unnachgiebig gewesen. Vielleicht sollte sie genauer darauf achten, was sie sagte.
Brüllte,
korrigierte Susan sich sofort und dachte, dass Peter die ganze Zeit auf sie wartete, sie möglicherweise sogar aus seinem Büro am Ende des Flures beobachtete.
    Vielleicht schreit Ariel dauernd, weil sie denkt, dass ich sie nicht höre, erkannte Susan.
    Vielleicht hat sie sogar Recht.
    Susan verdrehte die Augen, und ihr Blick fiel auf eine Spinne, die langsam über den oberen Rand des Raumteilers krabbelte, der ihren Arbeitsplatz von dem nächsten trennte. Es war eines jener täuschend zierlich aussehenden Exemplare, die Beine wie feine Silberfäden, die in abenteuerlichen Winkeln aus ihrem schwarzen, punktgroßen Körper ragten. Wie kommt es, dass sie nicht einfach einknicken?, fragte Susan sich, als sie den müßigen Weg des Insekts über die beigefarbene Trennwand verfolgte und sich vorstellte, wie eine Reihe winziger Muskeln die Spinne antrieben. Hatten Spinnen Gehirne, Gedanken und Gefühle?
    »Du entwickelst dich langsam auf den Bewusstseinsstand einer pubertierenden Schülerin zurück«, murmelte sie, während die Spinne auf der anderen Seite der Trennwand verschwand. Susan erkannte, dass sie versuchte, Zeit zu schinden. Was saß sie hier rum und sinnierte über das geheime Leben der Spinnen, während sie längst auf dem Weg in Peter Bassetts Büro sein sollte? »Kommen Sie in mein Büro, sagte die Spinne zu der Fliege«, murmelte sie.
    »Verzeihung«, ertönte eine Stimme vom Nachbarschreibtisch. »Hast du etwas gesagt?«
    Susan schüttelte den Kopf, bevor ihr klar wurde, dass Carrie sie nicht sehen konnte. »Nein. Tut mir Leid.«
    Carrie steckte ihren Kopf um die Ecke. Sie hatte ein schmales, blasses, eckiges Gesicht, eingerahmt von einer rotblonden Lockenmähne, die aussah, als wäre sie ungeduldig auf

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