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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sorgen wegen Ihres Jobs.«
    »Was?«
    »Ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt.«
    »Ich habe nicht mit Ihnen gespielt.« Wie war das Ganze auf einmal ihre Schuld geworden?
    »Ich dachte, Sie mögen mich«, sagte er mit einem leisen Flehen. »Ich dachte, Sie wollten es auch.«
    Susan hörte Getuschel vor der Tür des Konferenzzimmers. »Es tut mir schrecklich Leid«, wiederholte sie.
    Peter riss sich zusammen, ordnete seine Kleidung und strich seine Krawatte glatt. Er betrachtete die Papiere, die bei ihrem Gerangel vom Tisch gefallen waren und jetzt auf dem Boden verstreut lagen. »Heben Sie diesen Mist auf«, sagte er, öffnete die Tür, rauschte davon und ließ sie allein, um das Durcheinander aufzuräumen.
    Drei Wochen später klingelte das Telefon auf Susans Schreibtisch.
    »Ich möchte Sie umgehend in meinem Büro sehen«, sagte Peter Bassett. »Bringen Sie den Artikel über Hormonersatztherapie mit, an dem Sie gearbeitet haben.«
    Artikel? Welchen Artikel?, fragte Susan sich und durchwühlte die Papiere auf ihrem Tisch. Er hatte sie die ganzen Wochen über so beschäftigt gehalten, dass sie keine Zeit gehabt hatte, an dem Artikel zu arbeiten. Sie konnte ihm höchstens ein paar erste Notizen zeigen, bestenfalls ein Exposé. Wo waren die Sachen bloß?
    Das Telefon klingelte erneut.
    »Wenn ich sage umgehend«, knurrte Peter Bassett, »meine ich nicht, wann immer es Ihnen passt.«
    »Ich bin schon unterwegs.« Susan hustete nervös in ihre Hand.
    »Sie werden doch nicht schon wieder krank, oder?«
    »Krank?« 
Schon wieder?
Wann war sie zum letzten Mal krank gewesen?
    »Bringen Sie mir einfach den Artikel.«
    Schließlich fand Susan unter einem Stapel anderer Zettel ein einzelnes Blatt mit Notizen, die sie noch einmal kurz überflog, bevor sie sich auf den Weg zu Peter Bassett machte.
    »Lassen Sie mal sehen, was Sie haben«, sagte der ungeduldig, als sie sein Büro betrat.
    Seinen Blick sorgsam meidend, reichte Susan ihm das einzelne Blatt an. Jedes Mal wenn sie ihn ansah, wurde ihr richtig übel. War sie völlig von Sinnen gewesen?
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte Peter so laut, dass man ihn in der näheren Nachbarschaft problemlos verstehen konnte.
    Susan spürte ein warmes Kribbeln, das wie eine Ameisenarmee von ihrem Hals an aufwärts wanderte. »Das ist alles, was ich im Moment habe.«
    »Nennen Sie das eine zufrieden stellende Arbeit?«
    »Ich nenne es ein Exposé, erste Notizen...«
    »Ist Ihnen bewusst, dass der Artikel Ende der Woche fällig ist?«
    »Was? Nein, natürlich nicht. Wir haben nie über einen Abgabetermin gesprochen.«
    »Ich möchte, dass der Artikel bis Freitagmorgen fertig auf meinem Schreibtisch liegt.«
    »Aber das ist unmöglich. Sie haben mir bereits die Redaktion für drei andere Stücke übertragen.«
    »Wollen Sie sagen, Sie schaffen Ihren Job nicht?«
    »Natürlich schaffe ich meinen Job, aber...«
    Peter Bassett lehnte sich lächelnd auf seinem Stuhl zurück. »Hören Sie, Susan, ich habe versucht, geduldig zu sein.«
    »Was?« Wovon redete er?
    »Ich weiß, dass Sie es zu Hause nicht leicht haben, mit Ihrer Mutter, Ihrer Tochter und was weiß ich noch. Vielleicht ist dieser Job einfach zu viel für Sie.«
    »Was?«
    »Chemotherapie fordert seinen Tribut von jedem. Schauen Sie sich an. Sie sehen gar nicht gut aus. Sie lassen sich gehen, haben wieder zugenommen.«
    Die Worte trafen sie wie eine Ohrfeige. »Was?« Wie oft hatte sie das jetzt schon gefragt?
    »Ich kann Ihnen nicht unbegrenzt viele Chancen geben.«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Ich weiß, dass Sie Ihren Job lieben. Ihr Enthusiasmus ist bewundernswert. Und ich habe mich wirklich bemüht, Ihnen Ihre Unerfahrenheit nachzusehen.« Er schüttelte den Kopf. »Aber ich weiß nicht, ob ich Sie weiterhin decken kann.«
    »Mich decken?«
    »Ihre Arbeit entspricht einfach nicht dem Standard unserer Zeitschrift.«
    Susan konnte kaum glauben, was sie da hörte. Sagte er das wirklich? Und glaubte er tatsächlich, dass sie – oder sonst jemand – es glauben würde?
    Das Lächeln, das in seinen Augen aufblitzte, beantwortete ihre Frage.
    »Werfen Sie mich raus?«
    »Nein.« Er streckte die Hand aus und griff nach einem Mont-Blanc-Füller, den er dann zwischen den Fingern umdrehte. »Ich bin ein netter Kerl, Susan. Ich werde Ihnen noch eine Chance geben.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, ich setze Sie auf Bewährung.«
    »Auf Bewährung?«
    »Ich denke, Sie brauchen jetzt ein wenig Zeit, sich das Ganze zu

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