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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schuhe aus und wollte gerade die Treppe hinaufschleichen, als sich vor ihr etwas bewegte.
    Plötzlich war der Raum von Kreischen erfüllt – ein Schrei das Echo des anderen, erst Barbara, dann Tracey, dann Barbara, dann Tracey.
    Es waren nur sie beide, wie Barbara irgendwann erkannte. Ihr Atem ging abgerissen, als ihre verängstigte Tochter aus dem Schatten trat, der Golfschläger aus ihrer Hand glitt, klappernd zu Boden fiel und vor Barbaras Füßen liegen blieb. Tracey warf sich in die Arme ihrer Mutter und schluchzte hemmungslos.
    »Mein Gott«, rief Barbara und riss das Mädchen an sich, als ginge es um Leben und Tod. »Was ist los? Was ist passiert? Alles in Ordnung?«
    »Ich hatte solche Angst.« Tracey zitterte so heftig, dass sie kaum ein Wort herausbrachte.
    »Angst wovor? Was ist hier los?«
    »Ich wollte mir in der Küche etwas zu essen holen, als ich plötzlich ein Geräusch gehört habe. Ich habe mich umgedreht und am Fenster ein Gesicht gesehen.«
    Barbara rannte zum Küchenfenster und blinzelte in die Dunkelheit, sah jedoch nichts. »Ein Gesicht? Wessen Gesicht?«
    »Es war ein Mann. Ich weiß nicht. Es ging alles so schnell. Ich hatte solche Angst.«
    Tony, dachte Barbara bitter. Er musste es gewesen sein. Wer hätte es sonst sein sollen? Es reichte ihm nicht, Chris weiterhin zu belästigen, er musste auch noch wehrlose Teenager terrorisieren. »Mein armes Baby.« Sie hätte nie ausgehen dürfen. Sie hätte Tracey nie allein lassen dürfen. Der Gedanke, dass sie sich in Ekstase gewunden hatte, während ihre Tochter voller Furcht allein hier gehockt hatte. Dieser verdammte Tony Malarek. Sollte er direkt zur Hölle fahren.
    »Ich habe in der Ecke des Kleiderschranks einen von Daddys alten Golfschlägern gefunden. Ich dachte, damit könnte ich mich zur Not verteidigen. Vermutlich hätte ich die Polizei anrufen sollen, aber das ist mir nicht eingefallen. Ich hatte einfach zu viel Angst.« Tracey plapperte vor sich hin, während ihr Blick hektisch hin und her zuckte, als wollte er mit ihren Worten Schritt halten. »Danach war es dann ganz still, und nach einer Weile bin ich wieder hochgegangen. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich weiß nicht. Plötzlich habe ich die Tür gehört. Ich habe den Schläger gepackt und bin wieder nach unten gekommen. Ich habe nicht klar gedacht. Ich habe vergessen, dass du vielleicht von deiner Verabredung nach Hause kommst.«
    »Oh, Schätzchen, es tut mir so Leid, dass ich ausgegangen bin.«
    »Es ist nicht deine Schuld.«
    Hatte Traceys Phantasie ihr einen Streich gespielt oder hatte wirklich jemand vor dem Haus herumgelungert? »Morgen bleibe ich zu Hause.«
    »Nein, sei nicht albern. Ich komme schon klar.«
    »Ich bleibe zu Hause«, sagte Barbara noch einmal, legte ihren Arm um Tracey und führte sie die Treppe hinauf, »und wir machen uns Popcorn und sehen uns an, wie Richard Gere Deborah Winger von ihrem öden Fabrikarbeiterleben erlöst. Wie klingt das?«
    »Das klingt wundervoll«, sagte Tracey mit einem dankbaren Lachen.
    Als sie oben angekommen waren, fragte Barbara: »Willst du heute in meinem Bett schlafen?« Tracey nickte begeistert. In letzter Zeit hatte Barbara darauf bestanden, dass sie wieder in ihrem eigenen Bett schlief.
    »Genau wie früher«, sagte Tracey, schlug die Decke ihrer Mutter zurück und krabbelte ins Bett.
    Ein paar Minuten später legte sich Barbara zu ihr. Am nächsten Morgen würde sie die Polizei anrufen und eine verdächtige Person melden. Howard würde verstehen, dass sie ihn am kommenden Abend nicht begleiten konnte. Er würde es verstehen müssen. Wenn Tracey etwas zustoßen würde, würde sie ihres Lebens nicht mehr froh werden. »Es war einmal ein Mädchen klein«, begann Barbara leise zu singen, nahm Tracey in die Arme und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, »das hatte hübsche Locken fein, aus glänzend schwarzem Haar.«
    »Und war sie brav«, fuhr Tracey fort, »war sie sehr, sehr brav.«
    »Doch wenn sie einmal böse war...«
    »Dann war sie ganz gemein!«, endeten Mutter und Tochter unisono.

22
    »Anfangs dachte ich, sie ist wunderbar«, erklärte Peter Bassett in das gespannte Schweigen des Konferenzzimmers hinein. »Vielleicht hat ihre Arbeit nicht immer professionellen Standards genügt, doch sie war intelligent, enthusiastisch und voller Ideen, und ich dachte, das andere lernt sie noch. Außerdem war sie offensichtlich ein bisschen verschossen in mich. Ich nehme an, ich habe mich geschmeichelt gefühlt. Ich weiß, dass

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