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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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liebte sie und würde irgendwann wieder auf sie zukommen.
    Aber was wusste Vicki schon? Hatte sie Susan nicht auch versichert, dass sie ihren Job zurückbekommen würde? »Tut mir Leid, Susan, aber du hast doch nicht ernsthaft erwartet, dass sie dich wieder einstellen, nachdem du sie verklagt hast, oder? Ich meine, du bist schon eine Unruhestifterin, weißt du«, hatte sie mit einem listigen Lächeln hinzugefügt.
    Das bin ich wohl, dachte Susan, schüttelte verwundert den Kopf und ließ ihren Blick kurz durch das Zimmer schweifen: der runde Tisch aus Walnussholz unter dem modernen Kronleuchter aus Messing und Glas, umringt von acht weinroten Stühlen mit hohen Lehnen, die beiden Doppelschränke an den eierschalweißen Wänden, der trotz Owens bester Absichten und wiederholter Beteuerungen unbenutzte Kamin, die wallenden elfenbeinfarbenen Raffgardinen, die das Fenster mit Blick auf die Straße rahmten, wo die Bäume schon fast kahl waren und sich nur noch ein paar vereinzelte rote und gelbe Blätter verzweifelt an ihr Leben klammerten. Wieder musste Susan an ihre Mutter denken, die, nur noch Haut und Knochen, blass unter grauen Krankenhauslaken lag und lediglich durch eine Reihe von Schläuchen und ihren eisernen Willen mit dem Leben verbunden war.
    Sie nahm zwei schon halb heruntergebrannte, dunkelrote Kerzen und steckte sie in ein Paar elegante Glasständer, die sie mit ihren guten Kristallgläsern auf dem Tisch arrangierte, während Whitney das Besteck aufdeckte. Sie wollte nicht an ihre Mutter, Owen oder ihre Probleme bei der Suche nach einem neuen Job denken. Peter Bassett hatte es gerechterweise noch viel schlimmer getroffen. Er war nicht nur fristlos entlassen und öffentlich gedemütigt worden, obendrein hatte ihn auch noch seine Frau verlassen, samt den schwierigen Kindern und dem Hund der Familie. »Soll ich mich noch umziehen?«, fragte Susan ihre Tochter.
    »Warum? Du siehst doch gut aus.«
    »Du bist wirklich süß.«
    »Wer ist wirklich süß?« Die Stimme war so dunkel und vage bedrohlich wie das fünfzehnjährige Mädchen, dem sie gehörte. Ariel war von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet, was in letzter Zeit ihre Uniform geworden war, frische knallrote Strähnen zierten ihr ungekämmtes Haar, ihre Lippen leuchteten wie eine dunkelviolette Wunde. »Könnte das etwa das Alien sein?«
    »Fang nicht wieder an«, warnte Susan sie.
    Ariel starrte hasserfüllt auf den Tisch, als wäre er nur zu dem Zweck gedeckt worden, sie zu ärgern. »Was ist denn hier los?«
    »Eine kleine Mädelsparty«, erklärte Susan. »Ich habe dir letzte Woche davon erzählt. Chris, Vicki, Kirsten, Barbara, Tracey...«
    »Um deinen Sieg zu feiern?«, fragte Ariel mit vor Wut bebender Stimme. Hatte sie sich nicht wiederholt bei ihrer Mutter beschwert, dass Susans Klage sie zum Gespött ihrer Klasse gemacht hatte?
    »Nein, eigentlich nicht. Es ist einfach eine Weile her, seit wir zum letzten Mal zusammengesessen haben, und ich dachte –«
    Ariel verzog das Gesicht, als hätte jemand gefurzt. »Für mich braucht ihr nicht mitzudecken.«
    »Was?«
    »Ich werde auf gar keinen Fall mit Tracey Azinger zu Abend essen«, höhnte Ariel.
    »Was ist denn mit Tracey? Sie ist doch ein absolut nettes Mädchen.«
    »Die ist so komisch.«
    »Sie ist nicht komisch.«
    »Sie sitzt bloß die ganze Zeit da und grinst dämlich vor sich hin.«
    »Seit wann ist es dämlich zu lächeln?«
    »Sie sieht aus wie eine dieser Wachsfiguren von Madame Troussau's.«
    »Tussaud«, verbesserte Susan sie.
    »Was?«
    »
Tussaud
, nicht
trousseau. Trousseau
bedeutet Aussteuer.«
    »Ich weiß, was
trousseau
bedeutet«, schoss Ariel mit knallroten Wangen zurück.
    »Geht Barbara immer noch mit diesem Typen aus?«, unterbrach Whitney sie.
    »Howard Kerble«, sagte Susan, dankbar für die Intervention ihrer Tochter. »Ja.«
    »Meinst du, dass sie heiraten?«
    »Vielleicht.«
    »Dann könnten sie eine Tussaud gebrauchen«, meinte Whitney trocken.
    Susan lachte.
    »Lachst du über mich?«, fragte Ariel vorwurfsvoll.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Susan, überdrüssig, noch bevor der Abend begonnen hatte. Diese Wirkung hatte Ariel immer öfter auf sie. »Es war bloß ein Witz.«
    »Whitney ist der Witz.«
    »Das reicht.«
    »Sie und Tracey sollten Schwestern sein.«
    »Ich sagte,
das reicht

    »Tracey ist
wirklich
irgendwie komisch, Mom.« Diesmal kam die Bemerkung überraschenderweise von Whitney.
    »Was?«
    Whitney zuckte die Achseln.
    »Warum brüllst du
sie
nicht

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