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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihrem Haus, schaltete den Motor aus und sah seine Frau an. »Du bist eine außergewöhnliche und wundersame Frau, Mrs. Latimer. Sag mir, was als Nächstes geschieht.«
    »Wir gehen ins Haus, duschen, fahren zur Arbeit und warten darauf, dass das Telefon klingelt.«
    »Und was dann?«
    »Dann halten wir den Atem an«, sagte Vicki. »Wir können nur hoffen, dass ich mich irre.«

27
    »Wie lange bleibt die Polizei noch hier?«, fragte Ariel, als sie in die Küche kam und sich auf einen Stuhl an dem runden weißen Tisch fallen ließ. Sie trug ein relativ sauberes, blaues T-Shirt, das unter ihren Brüsten geknotet war, und eine weite Jeans, die ihr über die Hüften zu rutschen drohte. Susan versuchte, den kleinen goldenen Ring zu übersehen, mit dem der Bauchnabel ihrer Tochter gepierct war.
    »Bis sie Tony finden, nehme ich an«, erwiderte Susan.
    »Ich mag es nicht, wenn sie den ganzen Tag da draußen rumhängen. Es ist unheimlich.«
    »Es ist nur zu unserem eigenen Schutz.«
    »Mag sein.« Ariel sah sich um. »Schläft Tracey noch?«
    Susan blickte zur Decke. »Mir war, als hätte ich sie vor einer Weile oben in ihrem Zimmer gehört.«
    »Hat sie den ganzen Tag geschlafen?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Wann ist Diane gefahren?«
    »Gegen Mittag.« Susan lehnte sich an den Küchentresen. Der Koffer ihrer Schwester hatte bereits gepackt neben der Haustür gestanden, als sie mit Owen und Tracey von Barbaras Haus zurückgekommen war. Diane hatte ein paar nichts sagende Phrasen gemurmelt von wegen, sie wüsste, was Tracey durchmachen musste, hätte sie doch gerade selbst ihre Mutter verloren, und machte sich dann den restlichen Vormittag rar. Sie hatte es sogar geschafft, ein wenig gekränkt zu wirken, als Susan sich geweigert hatte, sie zum Bahnhof zu bringen, sodass sie ein Taxi nehmen musste.
    Whitney hatte natürlich sofort angeboten, das Ferienprogramm der Stadtranderholung abzusagen, zu Hause zu bleiben und sich mit um Tracey zu kümmern, doch Susan hatte darauf bestanden, dass sie ihrem normalen Alltag nachging. Wer wusste, wie lange Tracey bei ihnen bleiben würde und wie lange Whitney noch den Luxus eines normalen Alltags genießen konnte?
    Ariel war nur kurz aus ihrem Zimmer aufgetaucht, hatte einen Blick ins Gesicht ihrer Mutter getan und entschieden, dass sie das Haus verlassen musste. Sie war schon aus der Tür, bevor Susan eine Chance hatte, sie zu fragen, wohin sie wollte.
    »Wo warst du den ganzen Tag?«, fragte sie jetzt.
    »Unterwegs.« Ariel zuckte die Schultern und fuhr sich mit nikotingelben Fingern durch ihre rosa- und lilafarbenen Haarsträhnen.
    Susan nickte, zu erschöpft, um weiter nachzufragen. Ariel war ausgegangen und jetzt wieder zu Hause. Sie war sicher. Mehr brauchte Susan nicht zu wissen.
    »Ich war bei Molly«, sagte Ariel.
    Susan versuchte ein Gesicht mit dem Namen zu verbinden, gab jedoch rasch auf. In Ariels Leben tauchten in regelmäßigen Abständen irgendwelche Freundinnen auf und verschwanden ebenso schnell wieder. Niemand schien sich besonders lange zu halten. Insofern war es im Grunde egal, wer Molly war.
    »Molly ist das Mädchen, das ich in dem Tätowierungsstudio getroffen habe«, führte Ariel ungefragt weiter aus.
    »Hmm.«
    »Sie ist sehr nett«, erklärte Ariel defensiv.
    »Bestimmt.«
    »Sie hat ein echt cooles Tattoo an ihrem unteren Rücken. Wie eine abstrackte Blume oder so.«
    »Das ist sicher sehr schön.«
    Ariel sah ihre Mutter verwirrt, fast beunruhigt an. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Susan hätte beinahe gelacht. »Nein, eigentlich nicht.« Tränen schossen ihr in die Augen. Mein Gott, hörte das denn nie auf?
    Ariels Miene besagte, dass sie unsicher war, ob sie ihre Mutter trösten oder schleunigst das Weite suchen sollte. »Es tut mir Leid«, sagte sie in einer Art Kompromiss zwischen beidem. »Es tut mir wirklich Leid.«
    »Ich weiß, Schätzchen.«
    »Ich wollte nicht den ganzen Tag wegbleiben. Aber irgendwie ist mir alles zu viel geworden. Erst Grandma und jetzt Barbara. Die arme Tracey. Und dieser schreckliche leere Blick in ihren Augen.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    »Bin ich wie Diane?«, fragte Ariel kläglich.
    »Was?« Susan hätte beinahe laut losgelacht. »Gütiger Gott, nein. Du bist ganz und gar nicht wie Diane.«
    »Du hasst mich nicht?« Tränen schossen Ariel in die Augen, und sie wandte den Blick ab.
    »Dich hassen? Wie könnte ich dich je hassen? Du bist mein Baby, und ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben. Das sollst du

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