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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meine arme Mutter.«
    Ariel war sofort aufgesprungen. »Es tut mir Leid, Tracey. Bitte verzeih mir. Es tut mir Leid. Mom? Es tut mir echt Leid.«
    »Ist schon gut, Schätzchen. Warum wartest du nicht draußen auf Whitneys Bus?«
    »Wo ist Whitney?«, fragte Tracey, während Ariel aufsprang und aus der Küche zur Haustür stürzte.
    Wann hatte sie es zuletzt so eilig gehabt, ihre Schwester zu sehen, dachte Susan. »Sie ist bei der Stadtranderholung«, sagte sie, Traceys Frage beantwortend, verwirrt von dem erneuten plötzlichen Themenwechsel. »Sie macht eine Gruppenleiterschulung.«
    »Sie macht was?«
    »Eine Gruppenleiterschulung.« Führten sie dieses Gespräch tatsächlich?
    »Ich bin nie in einem Sommercamp gewesen.«
    »Nicht?«
    »Ich wollte immer, aber Mom...«
    »Sie hatte dich gern in ihrer Nähe.«
    »Sie hat gesagt, dass ich in diesem Sommer fahren könnte, wegen Howard vermutlich.« Tracey verzog das Gesicht. »Ich habe ihn noch nicht zurückgerufen. Das ist wirklich nicht nett von mir, aber ich will eigentlich gar nicht mit ihm sprechen. Er fragt mich bestimmt nur, was passiert ist, und ich habe keine Lust mehr, darüber zu reden. Ich will einfach nicht mehr darüber sprechen.«
    Ein Satz reihte sich an den nächsten, sodass Susan nur mit Mühe folgen konnte.
    »Meine Mom war ganz aufgeregt wegen der Hochzeit, Sie hätten sie sehen sollen, sie hat sogar überlegt, sich ein weißes Kleid zu kaufen, hat sie Ihnen das erzählt?«
    »Sie meinte, dass Elfenbein vielleicht ganz schön wäre.«
    »Ist das nicht weiß?«
    »Eher ein gedecktes Weiß.«
    Tracey nickte und griff nach einem weiteren Sandwich. »Sie wollte, dass ich entweder hellgrün oder lila trage. Ich sollte ihre erste Brautjungfer werden, wissen Sie.«
    »Wir sollten auch Brautjungfern sein«, sagte Susan und stellte sich vor, wie sie zwischen Vicki und Chris den Mittelgang hinunterschritt.
    Mein Gott, wo war Chris bloß?
    »Ich kann mich noch gut an die Hochzeit meines Daddys erinnern«, sagte Tracey. »Die war nett. Pam hat ein wundervolles weißes Kleid von Vera Wang getragen. Die Filmstars tragen auch alle Vera Wang. Dad hat gesagt, es hätte ein Vermögen gekostet.«
    »Ich bin sicher, es war ganz reizend«, sagte Susan, als ihr nichts anderes einfiel.
    »Tja, also...« Tracey sah sich abwesend um. »Wer gibt mir jetzt mein Taschengeld?«
    »Was?«
    »Mein Taschengeld. Ich kriege jeden Freitag zehn Dollar.«
    »Ich bin sicher, dein Dad...«, setzte Susan an und hielt dann inne.
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Nein. Die Polizei versucht seinen Aufenthaltsort zu ermitteln. Offenbar ist er nicht in der Stadt.«
    Tracey sah sie verwirrt an, sodass ihre großen braunen Augen sich über dem Nasenansatz beinahe zu berühren schienen. »Ach ja, stimmt ja. Er und Pam wollten für ein paar Tage nach Atlantic City.«
    »Atlantic City?« Susan griff nach dem Telefon. »Das sollte ich der Polizei sagen.«
    »Ich möchte nicht bei ihm bleiben.«
    Das Bett quietscht, und die Kinder stehen so früh auf, wiederholte Susan stumm.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch. Die Kinder sind toll, aber sie sind noch so klein. Sie machen sehr viel Lärm. Außerdem –«, Tracey senkte die Stimme, und in ihren Augenwinkeln schimmerten plötzlich Tränen, »– glaube ich nicht, dass meine Mutter gewollt hätte, dass ich dort bleibe, oder was meinen Sie?«
    »Er ist dein Vater, Tracey.«
    »Ja, schon.« Tracey griff nach einem weiteren Sandwich.
    Ariel hat Recht, dachte Susan und beobachtete, wie die Tränen sich mit jedem weiteren Bissen verflüchtigten. Sie ist seltsam.
    Das Telefon klingelte, und Susan griff, dankbar für die Unterbrechung, nach dem Hörer. »Hallo?«
    Nach einem kurzen Zögern fragte eine junge, weibliche Stimme: »Mrs. Norman?« Wahrscheinlich eine von Ariels Freundinnen, womöglich die mysteriöse Molly.
    »Ja?«
    »Hier ist Montana Malarek, Chris' Tochter.«
    »Mein Gott, Montana, wie geht es dir? Wo bist du? Ist alles in Ordnung?« Die Worte sprudelten nur so aus Susans Mund.
    »Die Polizei hat gerade meinen Vater verhaftet«, berichtete Montana ungläubig. »Sie behaupten, er hätte Mrs. Azinger ermordet.«
    »Ist die Polizei jetzt bei euch?«
    »Sie durchsuchen das ganze Haus. Sie haben einen Durchsuchungsbefehl. Aber er war es nicht, Mrs. Norman. Ich weiß, dass er es nicht war. Er war die ganze Nacht zu Hause. Und heute Morgen ist er früh los, weil er einen Termin in Lexington hatte. Aber das glaubt ihm die Polizei nicht. Sie denken,

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