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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinen Wagen mit der ganz feinen Bürste durchgekämmt. Er war sauber.«
    »Vielleicht hat er einen anderen Wagen genommen, vielleicht hat er hinterher geduscht, vielleicht...«
    »Vielleicht war er es nicht.«
    »Oh Gott«, sagte Susan noch einmal.
    Vicki trank ihren Kaffee aus, stand auf und goss sich frischen ein.
    »Und wer war es dann? Ron?«
    »Ron war in Atlantic City. Die Polizei hat ihn endlich aufgespürt. Er ist jetzt auf dem Heimweg.«
    »Du glaubst doch nicht, dass Howard es gewesen sein könnte, oder?«
    »Nun, gegen ihn wird weiter ermittelt«, antwortete Vicki. »Er hat für die Tatzeit kein Alibi.«
    »Dann könnte er es also gewesen sein.«
    »Er hat aber auch kein Motiv.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich glaube, das weißt du genau.«
    Susan schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Ich denke schon. Ich glaube, dass du mich deswegen angerufen und gesagt hast, wir hätten vielleicht ein Problem, und dass du mich deswegen gebeten hast herzukommen.«
    »Ich habe bloß gedacht, dass wir vielleicht ein Problem hätten, weil Tracey Mühe hat, bei ihrer Version der Geschichte zu bleiben.«
    »Menschen, die die Wahrheit sagen, haben in der Regel keine Mühe, bei ihrer Version der Geschichte zu bleiben.«
    »Glaubst du, sie lügt?«
    Wie aufs Stichwort drang in diesem Moment lautes Lachen durch die Decke. »Findest du es normal, über eine blöde TV-Show zu lachen, zwölf Stunden nachdem man den Schädel deiner Mutter zu Brei gehauen hat?«
    »Oh Gott.«
    »Tut mir Leid. Ich vergesse immer wieder, dass du sie tatsächlich gesehen hast.«
    »Es war so furchtbar.« Susan vergrub ihr Gesicht in den Händen, als wollte sie sich gegen das gesehene Grauen abschirmen, und schluchzte so heftig, dass ihre Schultern bebten.
    Vicki kehrte an den Tisch zurück, legte einen Arm um ihre zitternde Freundin, während erneut fröhliches Gelächter durch die Wände drang. »Es tut mir wirklich Leid. Du weißt ja, dass das meine Art ist, mit Sachen umzugehen, denen ich mich lieber nicht stellen würde.«
    »Vielleicht geht es Tracey genauso. Vielleicht will sie das Ganze einfach nicht wahrhaben«, beharrte Susan störrisch. »Vielleicht sind ihre Gefühle einfach so durcheinander...«
    »Vielleicht hat sie auch gar keine Gefühle.«
    Susan hob den Kopf und starrte Vicki direkt an, als wollte sie um Gnade flehen. »Was sagst du da? Glaubst du, dass Tracey ihre Mutter ermordet haben könnte?«
    »Denkst du das nicht auch?«
    Eine Weile lang sagte niemand etwas.
    »Aber das würde bedeuten, dass sie eine Art Monster ist.«
    Vickis Achselzucken deutete an, dass sie nichts mehr überraschen konnte.
    »Das kann nicht sein«, protestierte Susan. »Ich meine, warum? Warum sollte Tracey ihrer Mutter so etwas antun? Barbara hat sie mehr geliebt als alles andere auf der Welt. Tracey war ihr Leben, mein Gott noch mal. Sie hat alles für das Mädchen getan. Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Vicki zuckte erneut die Achseln, als wollte sie fragen: Was ergibt schon einen Sinn? »Ich denke, wir sollten sie herholen und versuchen, mit ihr zu reden, bevor die Polizei kommt.«
    »Du hast die Polizei alarmiert?«
    Vicki rieb sich die Stirn. Was ist nur mit Susan los, fragte sie sich. Wie konnte eine Frau in ihrem Alter noch so verdammt naiv sein? »Natürlich habe ich die Polizei nicht alarmiert. Aber wie lange, glaubst du, wird es dauern, bis sie anfangen, sich dieselben Fragen zu stellen wie wir? Wie lange, bis sie zu denselben Schlüssen kommen?«
    »Oh Gott.«
    »Könntest du zur Abwechslung vielleicht mal etwas anderes sagen?«, fauchte Vicki und entschuldigte sich sofort wieder. »Sorry. Ich glaube, meine Nerven sind ein bisschen runter.«
    »Schon gut. Das verstehe ich.«
    Wieder erschallte Gekicher von oben.
    »Vielleicht könntest du mir
das
mal erklären«, sagte Vicki.
    Susan schüttelte den Kopf, atmete tief ein und wandte den Kopf zur Decke. »Tracey!«, rief sie laut. »Tracey, könntest du mal kurz runterkommen?«
    Man hörte Schritte, der Fernseher wurde abgeschaltet, dann weitere Schritte.
    »Wo ist Owen?«, fragte Vicki, die seine Abwesenheit erst in diesem Moment bemerkte.
    »Tracey hat ihn gefragt, ob wir zum Abendessen chinesisch essen können«, sagte Susan sichtlich fassungslos. »Owen holt es ab. Die Mädchen sind mitgefahren.«
    »Ist das Essen da?«, fragte Tracey, als sie mit einem Ausdruck fröhlicher Erwartung die Küchentür öffnete, der sofort verschwand, als sie Vicki sah. »Oh, hi, Mrs. Latimer. Wie

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