Nur Wenn Du Mich Liebst
ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, was passiert ist.«
»Ich habe Ihnen doch schon erzählt, was passiert ist.«
»Du bist aufgewacht und hast deine Mutter schreien hören«, wiederholte Vicki.
»Ja.«
»Vorhin hast du gesagt, dass ein lautes Geräusch dich geweckt hat.«
»Ich habe ein lautes Geräusch gehört. Und dann den Schrei meiner Mutter.«
»Und du bist in den Flur gelaufen.«
»Ja.«
»Und dort hast du den Mann gesehen.«
»Ja.«
»Und du dachtest, es wäre Tony.«
»Ja. Aber ich hatte Angst, und er stand geduckt. Es hätte jeder sein können.«
»Dein Vater?«
»Nein. Ich weiß nicht. Vielleicht.«
»Hättest du deinen Vater nicht erkannt?«
»Er trug eine Skimaske.«
»Selbst mit einer Skimaske.«
»Ich glaube, es war Howard«, sagte Tracey. »Howard Kerble. Er und meine Mutter hatten gestern Abend einen großen Streit.«
»Davon hast du bis jetzt ja noch gar nichts gesagt.«
»Ich habe es vergessen.«
»Du hast vergessen, der Polizei zu erzählen, dass deine Mutter am Abend vor ihrer Ermordung einen heftigen Streit mit ihrem Verlobten hatte?«
»Ich war durcheinander. Ich hatte Angst, dass er zurückkommen und mich erledigen würde.«
»Aber du hast doch gesagt, du dachtest, es wäre Tony.«
»Ich habe mich geirrt!«
»Jetzt sagst du, dass es Howard war?«
»Ich weiß nicht, wer es war!« Tracey sprang so heftig auf, dass ihr Stuhl nach hinten kippte und polternd umfiel.
Susan war ebenfalls sofort aufgesprungen, stellte den Stuhl wieder auf und versuchte, Tracey zu beruhigen. »Tracey, Schätzchen, alles in Ordnung. Alles wird gut.«
»Warum macht sie das mit mir?« Traceys Blick zuckte vorwurfsvoll zu Vicki. »Meine Mutter ist tot! Irgendein Verrückter hat sie ermordet! Ich weiß nicht, wer es war. Was wollen Sie aus mir herauslocken?«
Man hörte den Schlüssel in der Haustür, die geöffnet und wieder geschlossen wurde, bevor Schritte und der durchdringende Duft von chinesischem Essen aus dem Flur in die Küche drangen und Ariel und Whitney mit großen braunen Papiertüten in der Tür standen.
»Oh super«, sagte Tracey. »Ich bin schon halb verhungert.«
Vicki schüttelte verwundert den Kopf. In einem Moment kreischte das Mädchen, dass ein Verrückter ihre Mutter ermordet hatte, und im nächsten ließ ihr eine Portion chinesisches Essen das Wasser im Munde zusammenlaufen.
»Wo ist euer Vater?«, fragte eine ähnlich verdattert aussehende Susan die Mädchen.
»Er redet draußen mit ein paar Typen«, sagte Whitney, als sie das Essen mit ihrer Schwester auf dem Küchentresen abstellte. Sofort stand Tracey neben ihnen und spähte voller Vorfreude in die Tüten.
»Ein paar Typen? Was für Typen?«
»Für mich sahen sie schwer nach Bullen aus«, meinte Ariel.
Vicki stand auf, als Owen gefolgt von Lieutenant Jacobek und einer elegant gekleideten, aber ansonsten unscheinbaren Frau, die Küche betrat.
»Lieutenant Jacobek«, begrüßte Vicki den Polizeibeamten, als wäre dies ihr und nicht Susans Haus.
»Mrs. Latimer, Mrs. Norman.« Lieutenant Jacobek wies mit dem Kopf auf seine Begleiterin, deren schwarzes Haar gut zu ihrer dunklen Hautfarbe passte. »Das ist meine Partnerin, Lieutenant Gill.«
»Ich habe gehört, dass Sie Tony Malarek freigelassen haben«, sagte Susan.
»Ich fürchte, wir hatten keine andere Wahl.«
»Ich glaube, Howard Kerble war es«, erklärte Tracey ungefragt.
»Sei still, Tracey«, wies Vicki sie an, ohne den Blick von den beiden Polizisten zu wenden. »Warum genau sind Sie hier?«
»Wir haben noch ein paar Fragen an Tracey«, antwortete Lieutenant Jacobek vorsichtig. »Stellt das ein Problem dar? Sie will doch offensichtlich mit uns kooperieren.«
»Kann das nicht bis nach dem Essen warten?«, fragte Tracey.
Owen führte seine beiden Töchter aus dem Zimmer.
»Warum glaubst du, dass Howard Kerble deine Mutter ermordet hat?«, fragte Lieutenant Jacobek Tracey, sobald sie gegangen waren.
»Weil er und meine Mutter gestern Abend einen Riesenstreit hatten. Das habe ich vergessen, Ihnen zu sagen.«
»Tracey...«, unterbrach Vicki sie.
»Ich habe Mrs. Latimer gerade davon erzählt«, fuhr Tracey fort. »Sie haben sich ganz doll gestritten, weil meine Mutter ihm erklärt hat, dass sie ihn nicht mehr heiraten wollte. Sie hat ihm sogar den Ring zurückgegeben. Deswegen hat sie ihn auch nicht getragen.«
»Wann hat dieser Streit stattgefunden?«, fragte Lieutenant Gill, die sorgfältig alles notierte, was Tracey sagte.
»Ich
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