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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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schlecht einen Haufen dreckiger Bettwäsche in die Hand drücken, wenn die arme Frau zur Tür hereinkam. Oder?
Hallo. Ariel hat wieder ins Bett gemacht. Ich weiß, dass du jeden Tag die Kinder einhütest, und das war eigentlich auch nicht abgemacht, aber könntest du vielleicht noch ein paar Maschinen Wäsche durchlaufen lassen und die Bettwäsche wechseln, weil ich ein wichtiges Seminar habe, während du bloß den ganzen Tag rumsitzt und auf meine Kinder aufpasst?
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ihr Mann, als hätte sie laut gesprochen. »Ich habe die Laken gewechselt und die schmutzige Bettwäsche in die Waschmaschine gepackt.«
    Susan richtete sich im Bett auf und starrte den Mann an, mit dem sie seit elf Jahren verheiratet war. »Das hast du alles getan?«
    »Kinderspiel«, murmelte er mit geschlossenen Augen.
    »Wieso habe ich bloß so viel Glück?«
    »Schlaf ein bisschen.« Ein zufriedenes Lächeln nistete sich in den Falten um seinen Mund ein.
    »Ich liebe dich«, flüsterte Susan und kuschelte sich in seine Armbeuge. Vielleicht würde man Owen Norman nicht unbedingt als besonders attraktiv bezeichnen – er war von mittlerer Statur und Größe, und seine Gesichtszüge waren zu gewöhnlich, um als vornehm oder interessant zu gelten –, doch er war ein guter und anständiger Mann und ein wunderbarer Arzt dazu, und alle, die ihn kannten, Patienten wie Freunde gleichermaßen, begegneten ihm mit Vertrauen und Bewunderung.
    Susan drehte sich auf die linke Seite, spürte, wie Owen sich mit ihr drehte, sodass seine Hand auf ihrer ausladenden Hüfte zu liegen kam. Sie war nach wie vor ruhelos, weil der Zwischenfall mit Chris am Nachmittag sie mehr als beunruhigt hatte. Irgendetwas stimmte ganz offensichtlich nicht, irgendetwas, das Chris nicht sagen wollte, und es war mehr als die Aussicht auf ein weiteres Baby, wie schlecht das Timing auch sein mochte. Die Frauen hatten bei einer Tasse Kaffee in Vickis Haus noch darüber diskutiert und versucht, Strategien zu entwickeln, Chris aus der Reserve zu locken, bis sie schließlich beschlossen hatten, dass sie nur warten konnten, bis Chris bereit war, sich ihnen von sich aus anzuvertrauen. Welche Probleme Chris auch haben mochte, was immer sie ihnen verschwieg, es war ihre Angelegenheit. Sie konnten nur geduldig, verständnisvoll und vor allem still sein, sonst liefen sie Gefahr, sie ganz zu verlieren.
    Susan drehte sich auf den Rücken und versuchte sich zu erinnern, wann Chris' Rückzug begonnen hatte. Hatte es einen ganz bestimmten Moment gegeben oder waren die Veränderungen in ihrer Beziehung zu den anderen Frauen schleichend passiert? War ihre Freundschaft langsam und unmerklich schal geworden wie eine langjährige Ehe im letzten Stadium der Zerrüttung?
    Was war das Problem? Susan drehte sich erneut um. Gab es Risse in Chris' und Tonys Ehe? Chris hatte das abgestritten, aber wenn Tony ernsthaft darüber nachdachte, eine eigene Agentur zu gründen, würde das sehr teuer werden, und das Geld war offensichtlich jetzt schon knapp. Ihr drittes Baby...
    »Susan«, sagte Owen, »was ist los?«
    »Was los ist?« Susan drehte sich auf den Rücken und sah Owens besorgtes Gesicht über sich schweben.
    »Seit ich wieder ins Bett gekommen bin, wälzt du dich ununterbrochen von einer Seite auf die andere.«
    »Tut mir Leid.« Susan erinnerte sich an die Furcht in Chris' Augen, als sie ihnen anvertraut hatte, dass sie vielleicht wieder schwanger war. Wovor genau hatte sie solche Angst?
Er verfolgt ihren Zyklus!,
dachte Susan wieder. »Irgendwie finde ich einfach keine bequeme Lage«, sagte sie.
    »Machst du dir immer noch Sorgen wegen Chris?«
    »Nein.« Nach einer kurzen Pause gab Susan zu: »Ich versuche es jedenfalls.« Welchen Sinn hatte es, sich zu verstellen? Sie hatte Owen nie täuschen können und es auch nie gewollt, und so war sie ein weiteres Mal froh, dass sie so viel Glück gehabt hatte.
    »Glück ist nur ein Teil der Gleichung«, hatte ihre Mutter einmal gesagt. »Du hast hart gearbeitet für das, was du hast. Und du warst so klug, eine gute Wahl zu treffen.«
    Wie hatte ihre Mutter gesagt: Am Ende sind wir die Summe unserer Entscheidungen.
    »Ich liebe dich«, erklärte Susan ihrem Mann noch einmal und fragte sich, ob sie es ihm oft genug sagte. Sie hob ihren Kopf und küsste ihn auf den Mund.
    »Ich liebe dich auch«, sagte er und erwiderte ihren Kuss überraschend leidenschaftlich. Ihre plötzliche Lust überraschte sie beide, baute sich jedoch so rasch auf, dass

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