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Nur Wenn Du Mich Liebst

Titel: Nur Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinen Sie?«, fragte er erwartungsgemäß zurück und musterte sie mit einem herausfordernden Lächeln.
    »Ihre Bemerkung über Frauen.«
    »Über Frauen?«
    »Über Frauen mit großen Brüsten.«
    »Ah ja, die Frauen mit großen Brüsten«, wiederholte er, während seine Mundwinkel in offenkundiger Belustigung über ihre Verlegenheit amüsiert zuckten.
    »Das fand ich unangemessen.«
    »Sie finden Frauen mit großen Brüsten unangemessen?«
    Er spielt mit mir, dachte Susan, die aber nicht vorhatte, klein beizugeben, und deshalb kühner wurde. »Ich fand Ihre Bemerkung, dass Frauen mit großen Brüsten die Prüfung automatisch bestanden haben, unangemessen.«
    Er nickte und ließ seinen Blick auf die Vorderseite ihres weißen Rollkragenpullovers sinken. »Ich glaube nicht, dass Sie sich irgendwelche Sorgen machen müssen, Mrs. Norman. Ihre Oberweite scheint mir mehr als hinreichend üppig, um das Seminar zu bestehen.« Sein Lächeln wurde breiter, und er zeigte die Zähne.
    Wie ein knurrender Hund, dachte Susan und machte instinktiv einen Schritt zurück.
    »Wenn Sie mich entschuldigen«, sagte er.
    »Das werde ich nicht tun.« Susan hatte die Worte ausgesprochen, bevor sie darüber nachdenken konnte.
    »Was?«
    »Ich werde nichts entschuldigen. Ich finde Ihre Bemerkungen ungeheuerlich. Ich finde, Sie schulden dem Seminar – und mir – eine Entschuldigung.«
    »Ich glaube, Sie sind diejenige, die sich ungeheuerlich aufführt, Mrs. Norman«, gab er zurück, ihren Namen förmlich ausspuckend. »Ich weiß, wir leben in den 80er-Jahren, und die Frauenbewegung hat den gesunden Menschenverstand fest im Würgegriff, aber wirklich, Susan, haben Sie denn gar keinen Humor?«
    »Jedenfalls nicht Ihren«, erwiderte sie knapp.
    Professor Currier schüttelte traurig den Kopf, als wäre er der Gekränkte. »Ich freue mich schon auf Ihr Essay«, sagte er und verließ hocherhobenen Hauptes den Raum.

6
    »Und wie geht es dir?«
    »Ganz gut, glaube ich.«
    »Nervös?«
    »Ein bisschen.«
    Chris streckte den Arm aus und fasste Barbaras zitternde Hand. Dabei streifte sie über ihren riesigen Bauch und spürte, wie das Baby in ihr sich sofort vorbeugte und die Ohren gegen ihre inneren Hautfalten drückte, als wäre es in permanenter Alarmbereitschaft. Wer ist diese Frau?, fragte das Baby in Chris stumm, und ein heftiger Tritt ermahnte sie, ihr nicht zu nahe zu kommen. Die Frau ist ein Eindringling, keine Freundin, warnte der Tritt sie, jemand, der von dir verlangt, ihr unvernünftig viel Zeit zu opfern, und der dich von deiner Familie ablenkt, wo dein angestammter Platz ist. Du solltest gar nicht hier sein. Hat Daddy dir nicht gesagt, dass du nicht herkommen sollst? Ein weiterer Tritt, härter und heftiger als der erste. Was würde Daddy sagen, wenn er es wüsste?
    Chris wurde übel, und sie schluckte die Galle, die ihr in den Hals stieg, herunter. Oh bitte, dachte sie, während ihr Blick auf der Suche nach einem Notausgang panisch durch den langen Flur huschte. Du darfst dich nicht übergeben. Nicht hier. Nicht in einem Krankenhausflur, Herrgott noch mal. Obwohl es kaum einen besseren Ort gab. Dieser Gedanke ließ sie beinahe laut auflachen, wenn da nicht diese Angst wäre. Ich habe ständig Angst, dachte sie und kämpfte gegen den Würgereiz an, während sie ihre Furcht hinter einem Lächeln verbarg. Sie lächelte viel dieser Tage. »Es wird schon alles gut gehen«, sagte sie, ebenso sehr zu sich selbst wie zu ihrer besten Freundin. »Soweit ich weiß, werden diese Untersuchungen heutzutage dauernd gemacht.« Sie fragte sich, ob das stimmte oder ob sie es sich ausgedacht hatte. Tony sagte, dass sie sich ständig Sachen ausdachte und irgendwelches Geschwätz als Tatsache hinstellte, um zu vertuschen, wie ungebildet sie war. Dabei ließe sich niemand davon täuschen, sagte er.
    »Ich weiß.« Barbaras leicht aufgerissene Augen deuteten ein Lächeln an. »Keine große Sache. Ich hätte dich gar nicht fragen sollen, ob du mitkommst.«
    »Sei doch nicht albern. Ich bin gerne hier.«
    »Ron hat gesagt, er würde kommen, sobald seine Seminare vorbei sind.«
    »Ich bin wirklich froh, dass ich es noch geschafft habe.«
    »Danke.« Barbara starrte in ihren Schoß. »Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht leicht für dich war, zu Hause wegzukommen.«
    »Leichter als du denkst.« Chris warf einen weiteren verstohlenen Blick in den geschäftigen Krankenhausflur und suchte nach einem vertrauten Augenpaar über einer OP-Maske. »Tony hat

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