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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Saal und half Byrr, schwer Verwundete von der Schwelle des Todes zu holen. Alles andere überließ er Byrr und dessen Gehilfinnen, um sich selbst nicht zu sehr zu verausgaben.
    Durchs Fenster prüfte Nuramon gelegentlich, ob die Varmulier immer noch an Pfähle gefesselt waren. Was draußen sonst noch geschah, erfuhr er nur indirekt. Es hieß, dass die Feinde unten im Tal nach einem gescheiterten Angriff auf den Pass eine größere Streitmacht sammelten. Kurz darauf erzählte ihm Byrr, Yangor habe auf Drängen der Krieger den Befehl gegeben, den Staudamm zu brechen. Und am späten Nachmittag erreichte Nuramon die Kunde, dass der Fluss den Pass erfüllte und ein Ansturm der Varmulier nun ausgeschlossen sei. Damit hätten die Feinde, falls sie die Minen doch noch für sich gewinnen wollten, einen Umweg von gut sechshundert Meilen in Kauf nehmen müssen, um ihnen über den Pass am anderen Ende des Hochtales in den Rücken zu fallen. Und dieser Weg führte durch das Gebiet zahlreicher Siedlungen, die jedes Eindringen als Angriff deuten würden. Schafften die Varmulier es dennoch bis auf den Nordpass, würden sie an der Festung scheitern, die die Teredyrer dort einst gegen Räuberbanden errichtet hatten, welche nun aber längst vertrieben waren. Mit dem Öffnen des Damms hatten die Teredyrer sich die ganze Welt des Südens abgeschnitten.
    Am Abend war neben vielen der Verwundeten auch Werengol gerettet.
    Als in den Sälen Ruhe eingekehrt war und Byrr sich schlafen gelegt hatte, ging Nuramon hinaus auf den Platz des Minendorfes, wo Bjoremul nach wie vor an der Seite der Gefangenen ausharrte. Zwischen Feuern und Fackeln war hier vor aller Augen der Rat von Teredyr zusammengekommen und schmiedete Pläne zur Rückeroberung der Stadt.
    Schließlich erbat Gaeremul, der zu Nuramons Überraschung den schweren Wollmantel eines Ratsmitglieds trug, das Wort. »Wir könnten Relegir nach Obudyr schicken«, sagte er. »Die werden ihre Schulden bei uns ohnehin nie abzahlen können. Wir fordern von ihnen einen Teil der Schulden sofort und erlassen ihnen den Rest. Für die ausbezahlte Summe kaufen wir Söldner und nehmen die Stadt von Osten her zurück.«
    Der Plan stieß auf allgemeine Zustimmung, und Yangor betraute Relegir mit der Ausarbeitung der Einzelheiten.
    Nun kam der Rat auf die Gefangenen zu sprechen, und sogleich entbrannte ein Streit. Relegir wollte sie verschonen und verwies auf den Wert, den sie eines Tages noch erlangen mochten; Gaeremul hingegen wollte sie für all das Leid, das sie über Teredyr gebracht hatten, hinrichten. Er deutete gen Süden. »Die Gefangenen werden sich in einigen Wochen schon in den Minen der Varmulier zu Tode schuften!«
    Bjoremul starrte Gaeremul ungläubig an, doch Yangor beruhigte die aufkeimende Zustimmung für Gaeremul mit erhobener Hand. »Vergesst nicht, dass Bjoremul uns half«, sagte er. »Er tat es nicht um unseretwillen, sondern für Dorgal und Varramil. Diese Tat müssen wir belohnen.«
    Nuramon war erleichtert.
    »Dann töten wir die anderen drei«, erklärte Gaeremul. »Nach denen fragt niemand.« Dafür erhielt der Krieger lautstarke Zustimmung unter den Teredyrern, doch Relegir schüttelte erneut den Kopf.
    Der Rat überließ es Yangor, eine Entscheidung zu treffen. Der Alte gab den Wachen einen Wink, und sie brachten die Gefangenen direkt vor ihn. Bjoremul wirkte bei seinen Landsleuten fehl am Platze, doch er wich nicht von der Seite seines Herrn.
    Yangor erhob sich. »Bjoremul ist frei«, sagte er und trat vor Varramil. »Und durch seine Tat hat er dich und Dorgal gerettet. Ihr sollt leben, aber ihr bleibt unsere Gefangenen.« Dann wandte er sich an die drei anderen Krieger. »Was euch angeht, neige ich dazu, dem Rat zu empfehlen, euch zum Tode zu verurteilen.« Der Stadtälteste schaute in die Runde. »Hat noch jemand etwas für das Leben dieser drei Gefangenen vorzubringen?«
    Relegir trat neben die Varmulier. »Bevor du eine Entscheidung triffst, bedenke Folgendes: Irgendwo in Varmul werden unsere Leute von der Gnade des varmulischen Königs abhängen. Wir sollten unseren Gefangenen die Milde gewähren, die wir uns für all jene wünschen, die in Gefangenschaft gerieten.«
    »Es gibt keine Hoffnung«, erwiderte Gaeremul. »Unsere Leute werden schon bald in den Minen schuften, zum Vergnügen ihrer Herren kämpfen oder ihnen als Liebessklaven zu Diensten sein. Gewiss, die Varmulier werden unsere Leute nicht als Sklaven bezeich nen, aber sie werden sie genauso behandeln. Ich

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