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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Falah erstreckt hatte und das Emerelle und ihre Helfer zusammen mit den Albenpfaden abgetrennt hatten, sah man nicht mehr dahinter. Grelles Licht füllte die Wunde komplett aus.
    »Die Magie ist noch stärker geworden«, sagte Nuramon.
    »Sollen wir also doch auf den Albenpfaden lagern?«, fragte Nylma.
    Nuramon schüttelte den Kopf. »Die Magie hat sich verändert. Sie hat ein Gesicht. Es ist ein heilender Zauber geworden.«
    »Und doch ist die Stadt nicht bewohnt«, sagte Daoramu.
    Nylma wies an Firnstayn vorüber. Am Rande des magischen Scheins ragte eine Burg aus einem Dorf heraus. Das Licht, das dort brannte, ging beinahe im Schein am Fjord unter.
    »Ein kleines Dorf für die Heilmagie«, sagte Bjoremul.
    »Größer als Firnstayn am Anfang«, erklärte Nuramon.
    »Wenn dies eine Heilquelle ist, würde man meinen, dass sich das weithin verbreitet und die Menschen in Scharen herkommen«, sagte Bjoremul.
    »Vielleicht sind die Wege hierher einfach durch magische Quellen versperrt«, sagte Daoramu. »Und die Tjuredanbeter dort hegen vielleicht auch nicht den Wunsch, diese Heilquelle zu teilen.«
    Bjoremul stutzte. »Glaubst du nicht, dass sie zu denen gehören, die wir in Angnos sahen?«
    »Dann müsste dieser Albenpfad bewacht sein«, sagte Nuramon. »Was immer im Süden passiert, hier im Norden scheint man nichts davon zu wissen.«
    Sie schlugen ihr Lager auf, verzichteten aber darauf, ein Feuer zu machen. Da aber eisiger Wind durch den Fjord fegte, band Nuramon einen Zauber an einen Stein, und die Magie spendete beinahe die Wärme eines Feuers. Nachdem sie gegessen hatten, legten sie sich zur Ruhe. Nuramon hielt Wache und starrte verträumt zur Stadt hinüber. Daoramu liebte diesen Anblick und sank langsam in den Schlaf.
    Sie hatte das Gefühl, gerade erst die Augen zugemacht zu haben, da rief Nuramon ihren Namen und zog sie auf die Beine. Gaerun und Rawila kämpften gegen schwergerüstete Krieger in Pelzmänteln, einer von ihnen trug eine Metallmaske, die das Gesicht des Guillaume zeigte. Hinter ihm und seinem Gefährten stürmten weitere Krieger heran, während Bjoremul und Nylma den jungen Ilvaru zur Hilfe kamen.
    Loramu saß neben Daoramu, das Schwert gezogen und bereit, sich auch im Sitzen zu verteidigen. »Nimm deinen Dolch«, rief ihr die Schwertfürstin zu, und Daoramu holte die Waffe hastig zwischen ihrem Gepäck hervor. Gaerun und Rawila bewegten sich derweil zur Seite und versperrten den Weg zu Loramu und ihr.
    »Da!«, sagte Loramu und wies mit dem Schwert auf das Eis hinaus. Dort standen weitere Gestalten. Obwohl der Fjord in grünes Licht getaucht war, lag auf jedem von ihnen ein Schatten. Daoramu bemühte sich, irgendein Detail an den Gestalten zu erkennen, doch sie sah nichts außer nachtschwarzen Mänteln und Gesichtern, die hinter finsteren Schleiern verborgen zu sein schienen. Magie lag wie ein frischer Geruch in der Luft, und während sie einatmete, gewahrte sie hauchdünne Bänder, die sich um jeden einzelnen Schatten knüpften. Die Bänder führten durch die Luft. Einige schienen sich an den Riss über dem Fjord zu knoten, andere reichten bis hinauf zur magischen Quelle im Steinkreis – dem Tor, das zu dem Landstrich führte, der früher einmal zu Albenmark gehört hatte.
    Ein Blitz schoss von Nuramon den Tjuredanbetern entgegen und riss zwei von ihnen zu Boden. Die Übrigen erstarrten für einen Augen blick und machten sich davon, einige im vollen Lauf, einige stützten ihre verletzten Gefährten, andere schleppten die Leiche eines Schwertbruders hinter sich her. Als sie sich entfernt hatten, sagte Gaerun leise: »Es tut mir leid, ich bin eingeschlafen.«
    Nuramon klopfte ihm auf die Schulter. »Aber rechtzeitig wieder aufgewacht.« Da stockte er in der Bewegung und starrte den Schattenwesen auf dem Eis entgegen. Dann winkte er die Gefährten hinter sich. »Helft Loramu auf«, befahl er. »Und packt alle Sachen.«
    Während Gaerun und Rawila ihre Schwertfürstin stützten, erhob sich Daoramu und schritt neben Nylma und Bjoremul an Nuramons Seite.
    Eine der Schattengestalten schritt vor den anderen her. Nuramon ließ sie unbehelligt bis auf drei Schritte herankommen, dann hob er die Hand. Als wäre es ein Zauberspruch, fiel der Schattenmantel von dem Anführer ab, und zum Vorschein kam eine Elfe mit braunem Haar und braunen Augen – wunderschön und erhaben, gekleidet in ein graues Kleid. Noch ehe Nuramon ihren Namen sprach, wusste Daoramu, dass ihnen die Elfenkönigin

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