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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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fragt euch bei jedem Geist, der gebannt wurde, und jeder Bestie, deren Leben ausgelöscht wurde, ob die Seelen und die Macht dieser Wesen wieder in die Welt zurückkommen sollen.« Nuramon erzählte von den Geistern im Zwergenreich und jenen in Firnstayn. »Was wäre, wenn das, was ihr die Falschen Götter nennt, sich wieder erhebt? Was, wenn die Magie die Welt so sehr durchdringt, dass selbst der Tod stirbt und alles Übel, das diese Welt je heimsuchte, wieder aus den Tiefen auftaucht und über euch herfällt? Was, wenn am Ende dieses Weges die Sklaverei steht, aus der eure Ahnen fliehen konnten, aus der ihr aber nie entkommen könntet?«
    Selbst Sawagal schwieg.
    Nuramon schaute in die Runde und nickte. »Am Ende würdet ihr euch an diesen Tag, in diese Stunde und in diesen Saal zurückwünschen und euch danach sehnen, noch irgendetwas tun zu können, um die Magie zu zügeln und die Mächte in die Abgründe zurückzustoßen.«
    »Vielleicht ist das nicht unsere Aufgabe«, sagte Wergor stockend.
    Daoramu schüttelte den Kopf. »Dann sind die Geschichten über die Alvarudorer, die sich aus allem raushalten, also wahr.« Damit stieß sie in eine Wunde, die die Alvarudorer stets geplagt hatte: dass man sie im übrigen Arlamyr – wenn man überhaupt von ihnen wusste – für Feiglinge hielt. »Ich habe den Chroniken nicht geglaubt«, sagte sie. »Und als ich herkam, fand ich ein bewundernswertes Volk, das nach seinem Glück strebte. Gewiss, mit jedem Tag, an dem die Magie wächst, wächst auch eure Macht, weil ihr die besten Magier weit und breit habt. Oregirs und Sawagals Erbe mag euch hier sogar überleben lassen. Aber selbst wenn ihr glaubt, die Flut beherrschen zu können und die Mächte, die aus der Tiefe emporsteigen, werdet ihr eines nicht von der Hand weisen können: dass die Tjuredanbeter eure Feinde sein werden.«
    »Oder ihr, wenn ihr versucht, die Magie zu zügeln«, sagte Sawagal langsam.
    Nuramon war von dem Magier, der ihnen so nahegestanden hatte, enttäuscht und blickte an ihm vorbei zu Wergor. »Ihr werdet uns nicht daran hindern können. Ihr wollt in der Flut schwimmen, aber die Ebbe naht. Ihr wolltet wie Elfen sein, und nun ist euer elfisches Erbe in der Magie erblüht, und ihr solltet es einsetzen. Der Elfenkönigin war dies wichtig, denn sie hat euch nicht umsonst zu diesem Weg ermuntert.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Wergor.
    »Sie war es, die zu euch kam. Sie brachte euch den Stein der Ceren und die Botschaft selbst. Sie wollte euch mit eigenen Augen sehen.«
    Zu dem Erstaunen, das sich verbreitete, mischte sich ein Raunen. Nuramon wandte sich mit Daoramu ab, verließ den Saal und ließ den Rat und all die anderen allein zurück.
    Orakelblick
    Wergor saß mit Oregir und Sawagal in den Gewölben, welche die Zauberer nach dem Vorbild der Magischen Hallen von Jasbor hatten graben lassen. In den Schatzkammern häuften sich die Quellsteine aus dem Tiefland. »Ist es das wirklich wert?«, fragte Wergor und strich sich den Bart entlang.
    Oregir schwieg und schaute ins Leere, doch Sawagal sagte: »Allein der Götterdiener wegen sollten wir es tun. Verbünden wir uns mit König Tyregol, können wir gegen die Tjuredanbeter antreten. Wenn wir auch nur einen dieser Torstäbe in die Hände bekämen, würde das uns eine Freiheit und einen Reichtum schenken, von denen wir nie zu träumen wagten – unabhängig von den Jasborern. Und wenn die Magie abebbt, ruht in diesen Hallen noch Macht für Jahrzehnte.«
    Salyra war mit Yendred und der Streitmacht über den Ruljas gezogen, und nach zwei Wochen kämpften sie um die Stadt Weramul. Die Varmulier, die die Stadt hielten, behaupteten sich. Als aber Nuramon und Daoramu mit dem König und den Kriegern von Gaelbyrn kamen, war der Schrecken unter den Feinden groß. Während der König mit Daoramu in der Sternfestung blieb und die Befehle gab, führte Nuramon die Gaelbyrnier an und kam an Yendreds und Salyras Seite. »Für Jasgur!«, war ihr Kriegsruf, und der Name des legendären Wyrenar, der Weramul unter Borugar zweimal erobert hatte, versetzte die Feinde in Schrecken. Am Morgen danach waren die Varmulier auf der Flucht, und König Borugar zog mit Daoramu unter dem Jubel der befreiten Menschen in die Stadt ein. Die Krieger riefen ihre Namen, doch Jasgurs Name erhob sich über alle anderen.
    Lyasani holte zwei Ammen an den Hof und rüstete sich für den Kampf. Dann führten Nuramon und Daoramu sie zu den Streitmächten, die um Amulbyr kämpften, den

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