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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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auf den Rückweg, und nach zwei Tagen war das wenige Wasser, das sie mitgenommen hatten, aufgebraucht. Doch Nuramons Heilmagie spendete ihnen Kraft. So erreichten sie zwar erschöpft, aber sicher den Albenstern, an dem sie erschienen waren. Sie gingen ein Stück über die Albenpfade, kehrten in die Welt zurück und verbrachten die Nacht auf einer Klippe am Rande der Wüste.
    Als der Morgen nahte, wirkte Nuramon den Siegelblick noch einmal und hielt nach dem gefundenen Siegel im Südosten Ausschau, doch da streifte sein Blick im Norden einen weiteren goldenen Schein. »Das darf nicht wahr sein«, sagte er und zeigte dorthin. »Da ist noch ein Siegel. Vielleicht zehn Meilen entfernt.«
    »Ist das Zufall?«, fragte Daoramu.
    Nuramon entsann sich der Lehren seiner ersten Eltern. »Die beiden Siegel könnten zwei Albensterne verbergen, die miteinander verknüpft sind«, sagte er. »Wenn sie die gleiche Markierung tragen, kann man, wenn man das Siegel des einen löst, damit zugleich das des anderen brechen. Die verborgenen Pfade des Albensterns erscheinen, und die Magie strebt diese Pfade entlang und bricht jedes Siegel, welches die gleiche Markierung trägt.«
    Nuramon hoffte, dass das neue Siegel leichter zu erreichen war, doch auch hier wurden sie enttäuscht. Das goldene Rad lag in der Luft neben einem Steilhang. Es senkte sich jedoch der gleiche Kräuterhauch zu ihnen herab, der auch vom Siegel in der Wüste ausgegangen war.
    »Als hätte man sie unzugänglich halten wollen«, sagte Daoramu, als er ihr die Lage in der Luft zeigte.
    »Vielleicht«, sagte Nuramon und holte die Karten der Albensterne heraus. Die eine zeigte das Netz der Albenpfade, die andere die Lage der Albensterne in der Welt. Auf Letzterer zeichnete er die beiden Fundorte ein. »Wenn wir der Linie zwischen den beiden Siegeln folgen, finden wir vielleicht weitere«, sagte er.
    In den folgenden Tagen folgten sie der Spur. Im Norden fanden sie Siegel, die hoch in der Luft lagen oder tief in der Erde, im Fels und im Wasser. Durch die Verbindung zweier Siegel auf der Karte kamen sie zu der Vermutung, dass einer der verborgenen Albenpfade nach Südwesten führte, durch Süd-Varmul und das Fürstentum Helbyrn hindurch. Einige Gebiete, in denen die sichtbaren Albensterne dünn gesät waren, erschienen ihnen vielversprechend. »Aber dort könnten wir unseren Feinden allzu leicht in die Hände fallen«, sagte Nuramon schließlich. »Das Wagnis sollten wir nicht ohne Krieger eingehen.«
    »Im schlimmsten Fall müssen wir einen Weg finden, eines der anderen Siegel zu verwenden«, sagte Daoramu. »Wir könnten uns in die Erde graben, in den Fels, vielleicht sogar in den Wüstensand. Aber das könnte dauern.«
    Nuramon nickte. Er erinnerte sich an etwas, das seine erste Mutter ihm einst sagte, und wiederholte es für Daoramu. »Wenn du ein Gewebe aus verborgenen Pfaden knüpfst, mache alle Siegel unzugänglich bis auf eines.«
    »Vielleicht finden wir dieses eine Siegel noch«, sagte Daoramu. »Selbst wenn es im Land des Feindes liegt.«
    Als Yendred die Kunde erhielt, dass König Tyregol das Hauptheer des Fürstenrates geschlagen hatte, drängte er mit dem yannadrischen Heer von Westen her mit aller Macht voran. Die Bauern um Varlbyra hatten sich erhoben und auf Tyregols Seite geschlagen, und seit die Fürsten gegen abtrünnige Ahnenpriester vorgingen, unterstützten viele Ahnentempel in Mittel-Varmul den rechtmäßigen König.
    Während jene Streitmächte, denen Yendred gegenübertrat, immer weiter zurückwichen und er auch die Helbyrnianer in Kämpfe verwickelte, stieß König Tyregol von Norden immer weiter herab. Es schien, als würde eine Belagerung Varlbyras ein weiteres Mal die Entscheidung eines großen Krieges bringen.
    Als die Helbyrnianer dem Kampf auswichen und nach Südosten strebten, ließ Yendred sie ziehen. Eine Woche später eroberte er die Sternfestung vierzig Meilen westlich von Varlbyra. Da erst erfuhr er, warum die Helbyrnianer abgezogen waren: Sie hatten einen Tor stab zu nahe an die Streitmacht König Tyregols herangebracht, und Sawagal hatte den Stab erbeutet.
    Nachdem König Tyregol vier Tage später die Sternfestung sieben Meilen nördlich der Hügelkette von Varlbyra eingenommen hatte, war die Zeit reif. Jetzt würden sie die Heere vereinen und den großen Angriff auf Varlbyra vorbereiten. Mit den beiden Sternfestungen konnten sie leicht über die Albenpfade zueinandergelangen und sich austauschen.
    Yendred hatte nicht einmal sein

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