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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Terbarul. Sie hatte mit ihrem alten Lehrmeister abgeschlossen und nicht einmal dessen Abschiedsbrief gelesen, in dem gewiss eine Entschuldigung geschrieben stand. Helerur sei nicht mehr wichtig, hatte sie gesagt. Nerimee aber war bereit, Helerur zu verdammen und Terbarul zu akzeptieren. »Der Verfasser war ein Gelehrter, den ich aushielt«, erklärte sie dem varmulischen König. »Er ist längst gestorben und hat uns seine Lehren hinterlassen.« Sie verschwieg, dass auch sie, auf Terbaruls letzten Wunsch hin, einiges unter diesem Namen verfasst hatte. Offenbar hatte sie die Stimme des Gelehrten gut getroffen.
    »Seine Schriften haben mir in manchem die Augen geöffnet«, sagte Tyregol. »Besonders der jüngste Band. Was er über die falschen Götter sagte, macht jetzt die Runde. Er schrieb so etwas wie: Sie werden den alten Glauben in neue Gewänder kleiden und sich von allen Seiten zu schützen wissen. Sind wir gegen die verschiedenen Götter, offenbaren sie uns den einen Gott. « Tyregol tippte mit den Fingerspitzen auf die Stuhllehne. »Genau das geschah in Helbyrn und droht nun in Varmul zu geschehen.«
    Nerimee war verlegen, denn der jüngste Band des Terbarul stammte aus ihrer Feder. Sie wies auf den Tisch. »Meine Mutter hat einige Schriften unserer Ahnenpriester gesammelt. Es sind Angriffe auf die Tjuredanbeter. Es ist leider oft so, dass dort gepredigt wird, wo noch keine Gefahr droht. In Yannadyr sind die Tjuredanbeter so verachtet, dass wir sie mit dem alten Namen Götterdiener versehen.«
    »Wenn zu einem Bauernaufstand einer hinzukäme, der sich gegen die Tjuredanbeter richtet, wäre das eine Hilfe. Die Ahnenpriester suchen geradezu nach etwas, das sie gegen die Tjuredanbeter ins Feld führen können.«
    »Du findest in den Schriften die Erzählung meines Vaters von dem Aufstieg des Tjuredglaubens, von Guillaume, dem Propheten, dem Hass gegen die Albenkinder, der Trennung der Welten und der magischen Flut. Und vor allem über den Devanthar, den mein Vater für einen der Falschen Götter hält. Es wird eure Priester überzeugen. Verbreite die Schriften öffentlich in den Gebieten, über die du herrschst, und heimlich in denen, die der Fürstenrat besetzt hält. Das wird die Tjuredanbeter schwächen und das Bündnis deiner abtrünnigen Fürsten mit den Helbyrnianern in Zweifel ziehen.«
    »Aber dort, wo die Tjuredanbeter den Menschen helfen, indem sie die magischen Quellen zügeln, werden Worte allein nichts bewirken«, sagte Tyregol.
    Nerimee lächelte. »Wir werden euch Zaubersteine geben. Bringt man sie in die Nähe einer Quelle, werden sie diese versiegeln oder zumindest abschwächen. Die Quelle muss nur wahrnehmbar sein. Dann könntet ihr den Stein mit einem gezielten Wurf dort hinbefördern, und den Rest vollbringt die Magie.«
    Tyregol nickte. »Aber warum helft ihr mir? Ihr seid mir nichts schuldig. Geht es nur darum, den Fürsten das Leben schwer zu machen, damit ihr es im Westen leichter habt?«
    »Wir wollen den Tjuredglauben eindämmen. Er ist zu mächtig geworden und verfügt über zu viele Krieger, die gegen uns ziehen, so dass wir unseren eigentlichen Aufgaben nicht nachkommen können.«
    »Welche wären das?«, fragte Tyregol mit skeptischer Miene.
    »Die magische Flut zu beenden«, sagte sie und erzählte Tyregol, was ihr Vater und ihr Bruder auf dem anderen Kontinent entdeckt hatten und dass Arlamyr eine ähnliche Katastrophe drohte.
    »Aber wie wollt ihr diese magische Flut beenden?«, fragte er.
    »Mit einem besonderen Zauber. Mehr darf ich nicht offenbaren.«
    Er lächelte. »Ich verstehe. Und ich weiß, was ich wissen sollte.«
    »Also stimmst du einem Bündnis zu?«, fragte sie.
    »Ja, aber ich habe nichts zu bieten.«
    »Noch nicht«, sagte sie und lächelte. »Zunächst geht es darum, was wir dir geben können. Später hoffen wir auf Frieden zwischen uns und auf ein Bündnis gegen die Helbyrnianer. Wir verschaffen dir erst einmal eine Streitmacht, die Magie ins Feld führt. Mein Vater selbst wird dafür sorgen. Die Teredyrer werden dir Ausrüstung gewähren, und auch aus Yannadyr werden wir dir Waren zukommen lassen, die dir nützen. Aber die Streitmacht wird weit aus dem Osten kommen.«
    »Aus Alvarudor«, sagte Tyregol schmunzelnd.
    »Deine Spione sind gut«, entgegnete sie.
    »Wir haben ihre Feinde unterstützt, als wir hörten, dass dein Bruder dort kämpft. Und es war eine Verschwendung. Die Stadt ist nicht einzunehmen.«
    Nerimee nickte. »Inzwischen sind sie ins Tiefland

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