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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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größere Jagdzüge anführt. Jetzt, da die Felder hier unten verwüstet sind, müssen wir viel tun, um den Winter zu überstehen. Stell dir vor, ein hübsches Haus oben am Albenstern, unbehelligt von allen Zwängen. Das würde dir gefallen, nicht wahr?«
    Nuramon nickte, sagte dann aber: »Ich danke dir, Yangor, doch was aus Daoramu und mir wird, muss sich erst noch erweisen. Ich möchte diesen Pfad mit ihr auf Elfenweise beschreiten: den Weg gehen, in der Gewissheit, dass er uns früher oder später genau dorthin führt, wo wir sein sollen. Vielleicht bleiben wir eine Weile. Aber sei nicht enttäuscht, falls wir schon morgen weiterziehen.«
    »Das muss mir reichen«, sagte Yangor, und Nuramon war froh, dass der Stadtälteste ihm seine Haltung offenbar nicht übelnahm. Er wünschte Yangor eine gute Nacht und machte sich auf den Weg ins Dachgeschoss. Dort erwarteten ihn Nylma und Yargir bereits in dem breiten Wohnraum, an den sich links und rechts je zwei Zimmer anschlossen.
    »Was hat Yangor gewollt?«, fragte Nylma. Sie war barfuß, nur in ein Hemd gekleidet, und Nuramons Blick fiel auf den Almandin, der ihr auf der Brust lag. Es wirkte befremdlich, den Edelstein an ihr zu sehen. Nicht weil Nuramon das Gefühl hatte, dass der Stein noch zu ihm gehörte, sondern weil er ihn nicht vermisste. Noroelles Geschenk hatte vor langer Zeit sein Werk getan und war ein Erinnerungsstück gewesen. Und nun würde er für Nylma etwas Neues bringen. Die Kriegerin fasste den Stein und ließ ihn im Ausschnitt verschwinden, als wollte sie den Almandin vor seinen Blicken schützen.
    Nuramon fasste sein Gespräch mit Yangor knapp zusammen und brachte Nylma zum Grinsen. »Dass er dich zu bleiben bittet, sieht dem Alten ähnlich«, sagte sie. »Auf Elfenweise klingt jedenfalls gut. Das schmeckt mir. Lass es uns genauso angehen und schauen, wohin der Weg uns führt.« Sie blickte zur Tür des anderen Schlafzimmers, dann tauschte sie einen Blick mit Yargir, und dieser nickte. Sie grinsten Nuramon an, wünschten ihm eine angenehme Nacht und verschwanden schließlich in ihrem Zimmer.
    Nuramon war froh, Nylma und Yargir als Gefährten zu haben. Es erinnerte ihn an die Zeiten, als er mit Mandred und Farodin auf der Suche nach Noroelle gewesen war. Die Freundschaft, die er damals verspürt hatte, war nun durch die beiden jungen Teredyrer wieder erwacht. Es war ein erhebendes Gefühl, das er nicht mehr missen wollte.
    Nach einer Weile löschte Nuramon die Öllampe auf dem Tisch und schaute zu der Tür, hinter der er sich nach seiner Bewusstlosigkeit erholt hatte. Licht drang durch die Ritzen in die Dunkelheit heraus, und Nuramon vernahm ein Plätschern. Dort jenseits der Tür bei Daoramu erwartete ihn die Zukunft.
    Er war wie von einer Klippe in dieses Leben inmitten der Menschen gesprungen; und nun, nachdem er sich von allen Ängsten befreit gefühlt hatte, fürchtete er, dass das Meer ihn packen und gegen die Felsen treiben könnte. Doch das war längst kein Grund, nicht aus dem Wasser aufzutauchen und zu schwimmen. Und so klopfte er an die Tür.
    »Ja, Nuramon«, sagte Daoramu, und er trat ein.
    Sie erwartete ihn im Schein seines Barinsteins, schob sich ihr nasses Haar zurück, löste sich von dem Tisch mit der Wasserschüssel und lächelte ihm entgegen. Ihre Kleidung hatte sie auf einem Stuhl gefaltet und die dunkelroten Schuhe, die sie auf dem Fest in Merelbyr getragen hatte, daruntergestellt. In der weichen Wollkleidung, die sie nun trug, wirkte sie wie eine echte Teredyrerin.
    »Ich mag diese Sachen«, sagte sie und rieb ihre Halskette zwischen den Fingern. Dann hielt sie das Schmuckstück hoch. »Das, die Schuhe und das Unterkleid sind alles, was mir von meiner Heimat geblieben ist.« Sie legte die Kette auf dem Nachttisch ab. Das Fenster neben dem Bett stand offen. Als Nuramon hier noch vor Kurzem gelegen hatte, um sich von seinen schweren Verletzungen zu erholen, hatte er jede Nacht in den Himmel gestarrt, sich nach Daoramu gesehnt und dem Tag entgegengefiebert, an dem er sie wiedersehen würde. Und nun war sie hier und schaute auf das Bett hinab. Es war breit genug für sie und ihn. »Nylma hat recht«, sagte sie. »Die Teredyrer kennen keine falsche Scham. Ein Hausherr in Yannadyr hätte uns gefragt, ob wir ein Paar sind und wie weit wir auf unserem Weg gekommen sind, ehe er uns ein gemeinsames Zimmer überlassen hätte.«
    »Yangor wusste, dass ich um dich werben wollte.«
    Sie wandte sich ihm zu. »Nur hast du es nicht getan. Aber

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