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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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vor Nill ankam. Sie schnappte ihn hastig und drückte den nassen Stoff gegen ihre Brust.
    »Wie habt ihr überhaupt hergefunden? Seid ihr uns nachgeschlichen?«, fragte Fesco die Elfen mit einem scheelen Blick.
    Kaveh rümpfte verächtlich die Nase. »Bruno findet jede Fährte. Wer glaubt, einer Wildschweinnase entwischen zu können, ist ein Narr.«
    Die Augen des Fuchsherrn leuchteten auf. »So ein Schwein ist wohl ziemlich nützlich, was? Ich sollte mir auch eins zulegen.« Er erhob sich wie eine Katze, die sich zum Sprung bereit macht, und spähte zu Bruno hinüber. Der Keiler stieß jedoch ein so tiefes Grollen aus, dass der Junge zurückwich. »Vielleicht doch nicht.«
    Der Herr der Füchse ließ sich wieder auf den Stuhl sinken und verzog leicht den Mund. »Also, wenn ihr mir schon nichts Interessantes zu überlassen habt, dann erfreut unsere Runde doch mit einer Geschichte! Eurer Geschichte, zum Beispiel .«
    Kavehs Blick erwiderte den des Jungen finster.
    »Ich weiß immer noch nicht, wer du bist. Deine Wachen haben uns bedroht und Nill verschleppt.
    Wieso sollten wir dir etwas von uns verraten?«
»Was die Bedrohung meiner Wachen angeht, so habt ihr sie zuerst angegriffen, wie mir scheint. Und das Mädchen – ah, Nill heißt du also – ist, wie ich glaube, vollkommen freiwillig hergekommen. Und wer ich bin …« Das Wolfslächeln glitt über sein Gesicht. »Eurer Nill habe ich das schon gesagt. Ich bin der Herr der Füchse.«
    »Deinen Namen will ich wissen!«, knurrte Kaveh.
    Fesco wollte einschreiten, denn so durfte niemand mit seinem Herrn umspringen – aber der schwarzhaarige Junge gebot ihm mit einer Geste zu schweigen.
    Seine Augen fixierten Kaveh. Und mit sehr ruhiger Stimme sagte der Herr der Füchse: »Mein Name ist Scapa.«

Die Gastfreundschaft der Diebe
    Drei Jahre … drei Jahre war es her. Seit drei Sommern und Wintern war Scapa der Herr der Füchse, der gefährlichsten Diebe Kesselstadts. Aber manchmal glaubte er, sein ganzes Leben schon im Fuchsbau verbracht zu haben.
    Scapa fühlte sich alt. Wenn er einmal in einen Spiegel blickte, sah er einen Fremden vor sich – wie sonst konnte das Jungengesicht zu ihm gehören, wo er doch in seinem Herzen so ausgebrannt war wie ein alter Mann! Dabei hatte Scapa vollkommen vergessen, dass er vor drei Sommern noch ein Kind gewesen war. Sein Gesicht hatte sich sehr wohl verändert.
    Es war vor allem bleicher als früher. Scapa verließ
den Fuchsbau nämlich nur selten und verbrachte seine Tage in finsteren Hallen und Zimmern. In seinen Augen schien sich bereits das Kerzenflackern festge-setzt zu haben, das ihn ständig umgab.
    Und Scapa war unheimlicher geworden. Das spür-te er. Seine Blicke konnten Befehle erteilen und Forderungen stellen, ohne dass er ein Wort sagen musste. Wer nicht sein Anhänger war, der fürchtete ihn, und der eine wie der andere bewunderte ihn.
    Umso erstaunter war Scapa angesichts dieser seltsamen Gefährten, und er konnte nicht leugnen, dass er so etwas wie – ja, Neugierde empfand. Vor allem das Mädchen hatte etwas Geheimnisvolles an sich, das zu enthüllen Scapa gar nicht erwarten konnte. Sie war nicht unbedingt schön, doch ihr Aussehen war
    … interessant. Ihre Augen blickten ihn so intensiv an, dass sie nicht menschlich sein konnte – aber wie eine Elfe sah sie auch nicht aus. Und noch verwunderlicher war, dass sie die Gefährtin vier Freier Elfen und eines Wildschweins war.
    »Setzt euch!« Scapa breitete die Arme aus. »Setzt euch an meine Tafel. Heute Abend werdet ihr erfahren, dass Diebe ausgezeichnete Gastgeber sind.«
    Bewegung kam in die Jungen und Mädchen. Man rutschte zusammen und machte Nill, Kaveh und den Elfenrittern Platz.
    Die Gefährten zögerten, doch dann ließen sie sich an der Tafel der Diebe nieder. Und sie taten gut daran, sich zu setzen – schließlich türmten sich vor ihnen die herrlichsten Speisen auf! Allein der herrliche
Bratenduft zog Nill magisch an. Der Herr der Füchse bemerkte sofort ihre sehnsüchtigen Blicke.
    »Greift zu!«, forderte er sie und die Elfen auf.
    »Esst und trinkt mit uns. Na los, keine Bange!«
    Die Flötenmusik setzte wieder ein. Auch die Gespräche der Füchse wurden wieder aufgenommen, und bald herrschte so ausgelassener Lärm wie zuvor.
    Nur die Blicke der Füchse streiften immer wieder halb neugierig, halb misstrauisch die Gefährten.
    Nill war die Erste, die nach dem Essen griff. Sie nahm sich ein herrliches, warmes Rosinenbrötchen mit Honigüberzug, biss

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