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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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Braunhaarige – ihre Arme gepackt.
    »He! Lasst mich los! Lasst mich!« Nill trat mit den Füßen um sich und versuchte, sich zu befreien, aber vergebens. Eiserne Griffe hielten sie fest. Das
Mädchen und der Junge vom Tisch nahmen ihr den Quersack ab und schlugen, nach Wertsachen suchend, ihren Umhang zurück. Vor Schreck glitt Nill das Jagdmesser aus der Hand. Das Mädchen hob es auf und brachte es ihrem Herrn.
    Der öffnete die Hände und ließ sich Jagdmesser und Quersack überreichen. Inzwischen hatte man Nill losgelassen und war von ihr zurückgetreten.
    Zerzaust und keuchend stand sie in der Halle und fühlte sich so elend, dass sie am liebsten geweint hät-te.
    »Gebt das zurück!«, rief sie. »Gebt mir meine Sachen!«
    Niemand beachtete sie.
    »Was ist drin?«, fragten die Jungen und Mädchen neugierig und reckten die Köpfe, als ihr Herr Nills Quersack öffnete. Mit Zeigefinger und Daumen hob er ein angebissenes Brot heraus, sodass alle es sehen konnten, bevor er es wieder zurücksinken ließ. Er zog auch den Wasserschlauch, ein Stück Angelschnur und den Zipfel ihrer Decke hervor. Schließ-
    lich ließ er den Quersack auf die Tafel fallen und warf das Jagdmesser unachtsam auf seinen Teller.
    »Weißt du – wie heißt du eigentlich? –, besonders viel hast du ja nicht dabei. Nicht genug, fürchte ich, um eine Übernachtung in meinem Haus zu bezah-len.«
    Die Füchse lachten.
    Der Rothaarige trat vor. »Ich glaub, ich hätte da eine Idee, Sc-«
Plötzlich schlugen die hohen Türflügel auf, es knallte so laut, dass Nill zusammenfuhr, und ein paar Füchse sprangen mit gezückten Waffen auf.
    »NILL!«
    Vor Erleichterung schnappte sie nach Luft. »Kaveh!«
    Er kam dicht gefolgt von Erijel, Mareju, Arjas und Bruno in die Halle gestürmt. Sie hatten ihre Bogen gespannt und zielten auf die Jungen, die mit erhobe-nen Händen vor ihnen herstolperten. Es waren die Wachposten, die am Eingang der Ruine am Tisch gesessen hatten. Entsetzte Ausrufe erklangen rings um die Tafel.
    »Lasst sie frei!«, befahl Kaveh und richtete seinen Pfeil direkt auf den nächststehenden Jungen. Kavehs Blick irrte von Gesicht zu Gesicht, bis er den Herrn der Füchse entdeckte. An ihm blieben seine Augen hängen.
    Der Herr der Füchse runzelte die Stirn. Er hatte sich keinen Zentimeter gerührt. Erst als von draußen laute Stimmen und klappernde Schritte erklangen, wandte er den Kopf zur Tür.
    Einen Moment später brach eine Horde von Jungen mit Speeren und Armbrüsten in die Halle ein.
    »STEHEN BLEIBEN! RUNTER MIT DEN BO-
    GEN!«
    Innerhalb eines Wimpernschlags waren Nill und die Elfen umzingelt. Auf jeden Kopf richteten sich mindestens fünf Pfeile, sogar auf Bruno – es war aussichtslos.
Bebend senkte Kaveh seinen Bogen. Die Elfenritter taten es ihm nach kurzem Zögern gleich.
    Ein Lachen erklang und die Gefährten starrten den Herrn der Füchse an.
    »Was für Zeiten!«, rief er. »Was für ein Leben, in dem einem Dieb die Beute freiwillig ins Haus kommt!« Er lachte noch immer, als er die Arme ausbreitete und eine Verneigung andeutete. »Willkommen, Willkommen! Seid herzlich willkommen im Fuchsbau!« Und mit einer nachlässigen Handbewegung befahl der Herr der Füchse seinen Dieben:
    »Lasst mal – aber nehmt ihnen das spitze Zeug ab.
    Hier geht leicht etwas ins Auge …«
    Er beobachtete lauernd, wie seine Diebe die Elfen nach versteckten Waffen absuchten. Unter anderem nahmen sie den Dolch aus Kavehs Gürtel und zogen Erijel ein verborgenes Messer aus dem Stiefel.
    Der Fuchsherr hatte sich inzwischen wieder auf seinem Stuhl niedergelassen. Majestätisch ruhten seine Hände auf den Armlehnen. »Wirklich, so eine komische Bande ist mir noch nie untergekommen«, sagte er vergnügt. »Vier Elfen, ein Wildschwein und ein Mädchen – bist du eigentlich ein Mensch oder eine Elfe?« Er machte die Augen schmal.
    Bevor Nill sich zu einer Antwort durchdringen musste, trat Kaveh vor sie. »Sie ist unsere Gefährtin.
    Mehr musst du nicht wissen.« Er sagte es so bestimmt, als sei er jetzt schon der König der Freien Elfen und dem Fuchsherrn weit überlegen.
    Der allerdings hob belustigt eine Augenbraue und
lehnte sich zurück. »Also gut, ihr braucht euch nicht zu fürchten«, erklärte er gönnerhaft. »Bei euren Habseligkeiten werde ich mich wohl noch mal zurückhalten.«
    Seine Diebe lachten über das Gespött, als er Nills Quersack nahm und einigen Jungen überreichte, die den Proviantbeutel von Hand zu Hand weitergaben, bis er

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