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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Hund.
    Trotz der wetterbedingt schlechten Sicht brauchte sie für die fünf Kilometer durch die Stadt keine zehn Minuten. Der von Bäumen eingerahmte Parkplatz lag verwaist und dunkel vor ihr. Die Laterne, die ihn beleuchten sollte, war mal wieder ausgefallen. Sie drückte auf die Hupe, um den Fahrgast auf sich aufmerksam zu machen. Niemand kam. Wenn die glaubten, sie würde aussteigen und durch den Regen rennen, um nach ihnen zu suchen, dann lagen sie falsch. Sie beschloss, nicht länger als fünf Minuten zu warten.
    Nachdem zwei Songs aus dem Radio durchgelaufen waren, näherte sich noch immer kein Mensch. Der erste Blitz zuckte über den Himmel, wenig später grollte der Donner.
    „Dann eben nicht“, murmelte sie, startete den Motor und setzte energisch zurück.
    Ein dumpfes Poltern ertönte und der Wagen wackelte.
    Erschrocken trat sie auf die Bremse und versuchte, durch die Heckscheibe etwas zu erkennen. Doch sie sah nur Regen und Dunkelheit.
    Verdammt. Sie hatte doch nichts angefahren?
    „Nur ein Poller – ganz sicher nur ein Poller. Shit.“ Auf dem Parkplatz standen nirgendwo Begrenzungspfähle oder ähnliches.
    Ihr Herz schlug ein Stakkato an. Mit einem Griff in ihre Tasche vergewisserte sie sich, dass ihr Spray da war. Sie stieg aus und umrundete den Wagen, still betend, nichts zu finden. Regen und Wind rauschten in den Bäumen, als erhoben und senkten sich wispernde Stimmen. Wie Warnungen. Innerhalb weniger Augenblicke war sie völlig durchnässt.
    Hinter dem Wagen befand sich niemand. Erleichterung durchströmte ihre Glieder und ließ sie tief durchatmen. Es roch nach Regen, nach würzigen Pflanzen und der herben Erde. Als ein Donner erklang schauderte sie, aber es war ein angenehmer Nervenkitzel, keine Angst. Sie strich mit den Fingern über die Stoßstange und fand nichts, das auf eine Kollision hindeutete. Aber was zum Geier hatte da geknallt? In den Büschen zu ihrer Linken raschelte es. Wenn sie nun ein Tier angefahren hatte? Sie schlich in die Richtung aus der sie die Geräusche vernommen hatte, doch keine Bewegung verriet, dass sich dort etwas versteckte. Sehen konnte sie auch nichts. Es war zu dunkel.
    Sie beschloss, die Taschenlampe aus dem Handschuhfach zu holen und wandte sich zum Wagen um. Unvermittelt entfuhr ein Schrei ihrer Kehle, denn an der Fahrertür lehnte eine große, dunkle Gestalt.

6
    Ü
berraschung.
    Nicholas grinste angesichts ihres Schreckens. „Was suchst du im Gebüsch?“
    Ihr Mund klappte auf. „Was … tust … du hier?“
    „Enten füttern.“ Er schenkte ihr ein Zwinkern. „Und nun warte ich auf ein Taxi. Schon seit einer halben Ewigkeit. Von der schnellen Sorte bist du nicht gerade, hm?“
    Sie trat näher und er verbarg seine Belustigung hinter einem freundlichen Blick. Er wollte sie nur necken, aber nicht wütend machen. Unter dem nassen, hellen T-Shirt schimmerte der BH durch. Sexy – mehr als nur das.
    „Wie bitte?“ Ihre Konfusion knisterte elektrostatisch in der Luft. „Ich steh schon seit fast zehn Minuten hier. Aber soll das heißen, du hast ein Taxi hierher bestellt? Wie konntest du wissen, dass gerade ich …“
    Er hob abwehrend die Hände. „Reiner Zufall.“
    „Glatt gelogen“, zischte sie.
    Er lachte und spürte, dass es seine Wirkung nicht verfehlte. „Wie auch immer“, fuhr er fort. „Ich würde gern einsteigen, wenn es dir recht ist. Es regnet.“ Er deutete nach oben und der Himmel antwortete mit einem weiteren Donnern.
    „Tu dir keinen Zwang an.“ Sie klaubte eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach, während er sich auf den Rücksitz fallen ließ.
    „Du willst jetzt noch die Flora und Fauna bewundern?“
    „Hab was angefahren“, murmelte sie, schlug die Autotür heftig zu und ging zurück an den Rand des Parkplatzes.
    Er nahm eine ihrer ausgelegten Visitenkarten an sich, wartete und beobachtete, wie sie minutenlang das Unterholz mit dem Lichtkegel ableuchtete. Sie sah unter dicht bewachsene Zweige und fasste, ihren Flüchen nach zu urteilen, dabei in Brennnesseln. Natürlich fand sie nichts, denn sie hatte nichts angefahren.
    Schließlich gab sie auf, stieg ein und ließ den Motor an. „Tut mir leid für die Verzögerung. Wohin willst du?“
    „Schleestraße, Altona.“
    Ihr Schreck jagte wie eine Sturmböe durch den Wagen. Das hatte er erwartet, denn in dieser Straße wohnte sie. Ruckelnd setzte sich das Auto in Bewegung. Stur nach vorn blickend entging ihr sein verzückter Gesichtsausdruck, den er zweifellos trug.
    „Was

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