Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)
nie wieder wie früher sein. Sie gehört nun zur Unterwelt und muss lernen, ihre helle und ihre dunkle Seite miteinander in Einklang zu bringen – Helle Mutter gegen Dunkle Mutter – und beide Seiten ihres Ichs anzunehmen.
DIE GÖTTIN UND DER MOND
Ein weiterer Aspekt des Göttinnen-Kults, der in der Romanreihe nicht zu übersehen ist, ist der der Mondgöttin. Die Göttin wird schon seit jeher mit dem Mond in Verbindung gebracht ebenso wie mit der Erde. Schon im antiken Assyrien bemerkte man einen Zusammenhang zwischen dem Menstruationszyklus und den Mondphasen, und die Blutungen der Frau galten zunächst als heilig. Hinter der Blutung ohne sichtbare Wunde, ohne dass man dabei Schaden nahm, konnte nur eine magische Kraft stecken. Doch als die patriarchalischen Religionen mehr an Bedeutung gewannen und bestrebt waren, weibliche Kräfte und weibliche Sexualität zu idealisieren, wurde diese magische Kraft zu etwas Bedrohlichem. Frauen, die ihre Periode hatten, wurden oft isoliert und mussten sich einer rituellen Reinigung unterziehen, bevor sie wieder am Alltagsleben teilnehmen durften.
Der Sabbatu
Im antiken Assyrien wurden der Neumond und der siebte, vierzehnte und einundzwanzigste Tag eines Mondzyklus mit Ritualen gefeiert. Diese Feiertage bildeten nicht nur genau einen Umlauf des Mondes um die Erde ab, sondern auch die 28 Tage des Menstruationszyklus. Das Wort „Sabbat“, das heidnische Feiertage und ihre Riten bezeichnet, aber auch im jüdisch/ckristlichen Kontext verwendet wird, hat seinen Ursprung in dem Wort
sabbatu
, das für die Zyklus-Riten der Assyrer steht.
Da der Mond ein Symbol für die Nacht ist, steht er auch für Träume, Intuition, Visionen, Leidenschaft und die wilde Natur des Waldes. Viele Göttinnen stehen für bestimmte Mondphasen, so die meisten Jagdgöttinen (Diana, Artemis, Mielikki) und mächtige Göttinnen der Magie (Hekate, Cerridwen, Arianrhod, Aradia).
Der ideale Zeitpunkt für ein magisches Ritual, das an den Mond gebunden ist, richtet sich sowohl nach einer bestimmten Mondphase, als auch nach der Göttin, die mit der jeweiligen Phase assoziiert wird. Der abnehmende Mond (wenn die Mondsichel zum Neumond hin immer schmaler wird) und der Neumond eignen sich besonders für Bindungsmagie und magische Vorhersagen (bei denen Tarotkarten, magische Spiegel, Wasseroberflächen oder auch Meditation zum Einsatz kommen). In dieser Zeit kann man auch sehr gut Dinge, die nicht mehr benötigt werden, auf magische Weise loslassen.
Während des zunehmenden Mondes (wenn die Mondscheibe zum Vollmond hin größer und größer wird), praktizieren wir Rituale, die einem Neubeginn oder einem neuen Projekt Kraft verleihen, persönliche Entwicklung und Kreativität fördern, die den bereits laufenden Projekten zum Erfolg verhelfen, Gesundheit und Wohlstand bringen und Dinge entstehen lassen sollen. Mit dem Mond wächst auch die Kraft unserer Magie.
Obwohl Nyx eigentlich keine Mondgöttin ist – weder in der H OUSE OF N IGHT -Reihe noch in der Mythologie – so ist sie doch eine Göttin der Nacht, und sie hat vieles mit den Mondgöttinnen gemeinsam. Diese Verbindung wird in Aphrodites Visionen ebenso deutlich wie in Zoeys Träumen. Die Rituale zu Nyx’ Ehren finden nachts statt, wenn der Mond scheint, außerdem leben und wirken die Vampyre, über die sie herrscht, bei Nacht und nicht bei Tageslicht.
In Nyx lässt sich leicht eine Göttin der dunkleren ebenso wie der helleren Mondphasen erkennen (nicht alle Mondgöttinnen sind beiden Seiten zugeneigt), denn sie kennt zwar verborgene Geheimnisse, eine Eigenschaft der dunklen Seite, doch ihre Rituale finden bei Vollmond statt. Außerdem ist Sexualität – die dem Vollmond zugeordnet ist – gleichermaßen fester Bestandteil des traditionellen Vampirmythos wie auch bei der H OUSE OF N IGHT -Reihe. Man denke nur an Zoeys Reaktion beim Genuss von Blut oder an die Sinnlichkeit, mit der Neferet in
Gezeichnet
das Vollmondritual durchführt (oder sogar an Aphrodites weniger ausgefeilte Version mit etwas mehr Sand im Getriebe).
Nyx’ Verbindung zum Mond zeigt sich auch in den Anhängern, die die Töchter und Söhne der Dunkelheit um den Hals tragen. Ähnliche Darstellungen der zunehmenden und der abnehmenden Mondsichel, die den Vollmond flankieren, finden häufig als Symbol der Göttin Verwendung.
DIE GÖTTIN BEI DEN CASTS
Auch wenn die Casts eine ganz eigene Kombination aus Ritualen, Praktiken und Glaubenselementen für die H OUSE OF N IGHT -Reihe
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