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Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)

Titel: Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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viele Göttinnen auf der ganzen Welt wurden mit drei Gesichtern dargestellt (so Brighid aus der keltischen Mythologie, Hekate aus der Mythologie der Griechen und Morrigan aus der irischen Mythologie).
    Das wohl bekannteste Beispiel einer dreifachen Gottheit sind die drei Moiren – drei Schwestern, die die Schicksalsfäden der Menschen spinnen. Von den drei Schwestern, die in der griechischen Mythologie auch „Erinnyen“ heißen, wird berichtet, dass sie für jeden Sterblichen ein Netz des Schicksals flechten. Ihre Eltern sind entweder Nyx (die Urgöttin der Nacht) oder Zeus (der griechische Göttervater) und Themis (eine der Titaninnen).
    Die jungfräuliche Göttin spinnt den Lebensfaden, die Mutter misst ihn ab und die alte Göttin durchtrennt ihn. (In der griechischen Überlieferung tragen sie die Namen Klotho, Lachesis und Atropos.) Die umfassende Macht der dreifachen Göttin wird also auch durch die Moiren verkörpert – Jugend, Blüte des Lebens und Alter.

Die Moiren im H OUSE OF N IGHT
    Als Anspielung auf die dreifache Göttin haben P. C. und Kristin die Moiren als silberne Silhouetten in den Schuluniformen der Oberprimaner aufgenommen. Teil des Symbols ist sogar auch die Schere der Atropos, die das Ende der Schulzeit am H OUSE OF N IGHT symbolisiert – und für manche auch das Ende ihres Lebens, sollten sie die Wandlung nicht überleben.
    Die drei Gesichter der Göttin repräsentieren auch den Lebenslauf der Frau. So spiegelt sich das Göttlich-Weibliche in jeder Sterblichen.
Das junge Mädchen
    Als junges Mädchen ist die Göttin die leichtfüßige Nymphe der Wälder – sie ist die Jägerin, die noch nicht durch Kinder oder andere Verpflichtungen gebunden ist. Sie erforscht das Leben und entdeckt ihre Stärken und ihre Berufung. Eine Frau in ihrer Mädchenphase ist noch frei und keinem Mann verpflichtet. Auch wenn sie sich aus freien Stücken einen Mann ausgesucht haben sollte, so hat sie doch zu diesem Zeitpunkt noch keinen festen Partner an ihrer Seite.

Die Geschichte der „Jungfrau“
    Das Wort
virgin
stammt von dem griechisch/lateinischen Wort
virgo
, das „Mädchen“ bedeutet. Ursprünglich hatte dieser Begriff keine sexuelle Bedeutung.
Virgin
(Jungfrau) war sogar ein Ausdruck der Macht, denn er bezeichnete eine Frau, die nicht gemeinsam mit Männern lebte. Das bedeutete aber nicht unbedingt, dass eine solche Frau noch keinen Sex hatte, sondern nur, dass sie nicht an einen Bruder, Vater oder Ehemann gebunden war. Erst später erhielt das Wort
virgin
seine sexuelle Bedeutung. Wie so häufig in der Geschickte, reduzierte es so die Stellung einer Frau allein auf ihre geschlechtlichen Merkmale.
    Während ihrer Mädchenphase erforschen Frauen ihr Leben und entscheiden sich für einen Lebensweg. Diese unschätzbar wertvolle Phase ist eine Zeit der Experimente und des Lernens. Nicht an Kinder gebunden, kann das Mädchen reisen, studieren, eine Kariere beginnen und sich entscheiden, ob sie eine Mutter werden möchte oder nicht.
    Auf dem Höhepunkt dieser Phase sendet das Mädchen zwar bereits sexuelle Signale aus, die aber noch keinen starken Widerhall finden. Ihr Körper ist kräftig, und sie nimmt erst ganz allmählich wahr, wie vielfältig ihre Möglichkeiten sind. Sie gestaltet ihr eigenes Porträt, aber noch fehlen Facetten, die sie erst noch an sich selbst erfahren muss.
Die Mutter
    Erreicht die Göttin die Mutterphase, treten Fruchtbarkeit und Kreativität hervor. Die Erdgöttin wurde in der Regel auf dem Höhepunkt der Fruchtbarkeit dargestellt: mit einem riesigen runden Bauch, großen Brüsten und kräftigen Schenkeln – die Venus von Willendorf ist die berühmteste Statue, von der man annimmt, dass sie die Erdmutter darstellt.
    Frauen, die in die Mutterphase eintraten, bekamen Kinder. Das war eine Tatsache. Vor unserem modernen Zeitalter konnten alle Methoden zur Geburtenkontrolle (außer der Enthaltsamkeit) bestenfalls die Wahrscheinlichkeit verringern, schwanger zu werden. Für eine Frau, die Sex hatte, war es deshalb meist nur eine Frage der Zeit, bis sie schwanger wurde. Frauen wurden für die Gabe verehrt, Leben in die Welt bringen zu können. Dies war ein Zeichen der Göttlichkeit. Frauen waren von der Göttin gesegnet. Somit stand die Muttergöttin für Kreativität, Fruchtbarkeit und Nahrung. Sie war die Göttin der Ernte – die Königin der Frucht, die die Menschen während des langen Winters versorgen konnte. Sie wurde zu Mutter Bär, die ihre Jungen beschützte und zu Mutter

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