Nyx - House of Night: Das Begleitbuch (German Edition)
einen Schwur oder ein Versprechen. Doch vor allem danken wir allen unseren Göttern, indem wir in unseren Herzen ihre Existenz bezeugen.
ÄPFEL UND ORANGEN
In der Schlussszene von
Hochzeit auf Griechisch
- einem Film, in dem es vor allem darum geht, kulturelle Gemeinsamkeiten zu entdecken – macht der Vater der Braut, Gus, in seiner Rede eine lustige, aber sehr weise Randbemerkung. Er sagt, der Name Miller, der neue Familienname seiner Tochter, stamme von dem griechischen Wort für Apfel,
milo
. Portokalos, Gus‘ eigener Nachname bedeutet „Orange“. Da er sich endlich damit abgefunden hat, dass seine Tochter einen Nicht-Griechen heiraten wird, schließt er seine Rede mit der Schlussfolgerung, dass wir trotz unserer kulturellen Unterschiede „alle am Ende doch Obst“ sind.
Auch wenn sie unterschiedlichen Religionen angehören, können wir doch beobachten, dass Zoey und ihre Freunde, Grandma Redbird und die Benediktinerinnen aus denselben Gründen beten: Sie bitten um Führung, Kraft und Hilfe. Ist es wichtig, an welche göttliche Weiblichkeit – oder an welchen Gott – wir unser Gebet richten? Unsere Wünsche haben ihren Ursprung in unseren Herzen und gehen hinaus in die Weite des Universums. Es ist unsere größte Hoffnung, dass das Universum unsere Bedürfnisse versteht und unsere Wünsche erfüllt. Um unsere Wünsche auf ihrer Reise zu begleiten und unseren Absichten Gewicht zu geben, zünden wir vielleicht eine Kerze an oder wir blasen sie aus. Vielleicht sprechen wir ein Gebet oder errichten einen Altar. Die Wünsche bleiben gleich.
Es liegt an uns, sich an sie zu erinnern – und auch daran, dass wir alle einen göttlichen Funken in uns tragen. Genau wie die Göttin sind wir fähig zu Mitgefühl und Empathie. Wir erkennen, dass wir manchmal
Versucht
sind, andere in die Irre zu führen. Manchmal verletzen wir andere oder wir sind selbst
Betrogen
. Doch am Ende des Weges werden wir vielleicht, wenn wir die richtige spirituelle Führung erfahren haben,
Geweckt
. Wenn wir unsere Göttin ehren, ehren wir uns selbst. Und mir wird gerade klar, dass P. C. immer dann, wenn sie mich „Göttin Lektorin“ genannt hat, ihre eigene Version des Hindugrußes verwendete:
Namaste
- Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in Dir.
CHRISTINE ZIKA ist Cheflektorin der Buchklubs
The Literary Guild
und
Rhapsody
. Sie arbeitet seit über zwanzig Jahren als Lektorin und hat bei Avon Books, Dell Publishing und Berkley Publishing Sachbuch- und Belletristik-Autoren betreut.
Der Mythos der Cruithne im House of Night
P.C. Cast
Zunächst möchte ich erläutern, warum ich den Begriff „Cruithne“ und nicht „Kelten“ verwende, wenn ich von Schotten und Iren und ihren Clans spreche. Die meisten Leser werden erstaunt sein, dass die Begriffe „keltisch“ oder „Kelte“, die man für gewöhnlich für die Kultur und die Menschen Nordwesteuropas verwendet, moderne Wörter sind, die erst im vergangenen Jahrhundert weitere Verbreitung fanden. Das ursprüngliche lateinische Wort steht für einen kleinen spanischen Stamm, und römische Schreiber und Historiker verwendeten ihn, als sie sich Mythen über eine erfundene Rasse ausdachten, die sie „Kelten“ nannten. Diese Mythen fanden eine derart weite Verbreitung, dass man auch heute noch weithin glaubt, es habe tatsächlich ein Volk der Kelten gegeben – so wie es auch die Römer gegeben hat – obwohl die „keltische Rasse“ eine reine Fiktion ist.
Die gälische Kultur in Schottland und Irland, die wir heute mit dem Begriff „keltisch“ verbinden, ist allerdings sehr lebendig. Sie hat jedoch nichts mit den erwähnten Mythen der Römer zu tun. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Menschen innerhalb Europas wieder mehr reisten, begannen sich viele Menschen für die Musik und die Kunst der Schotten und Iren zu begeistern und man fing an, diese nordwestlichsten Völker Europas als Kelten zu bezeichnen. Die Angehörigen der schottischen und irischen Clans ziehen heute ihren alten Namen „Cruithne“ vor. Cruithne ist ein gälisches Wort, das die Gälen selbst verwenden, wenn sie von den Ureinwohnern Schottlands, Irlands und des nordwestlichen Wales sprechen. Dieses gälische Wort schließt auch die Musik, die Geschichte, die Mythen und die Götter und Göttinnen der gälischen Völker mit ein (also seltsamerweise all das, was auch der fiktionale Begriff „keltisch“ bezeichnen sollte). Ich verwende „Cruithne“ anstelle der geläufigeren Bezeichnung „Kelte“,
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