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O diese Rasselbande

O diese Rasselbande

Titel: O diese Rasselbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemarie Ditter
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Beispiel“, redet Fips weiter, „nicht nur im Englischen ,Die Schatzinsel’ übersetzen, sondern englische Schulfreunde haben. Wäre doch viel netter, wir schrieben einer englischen Klasse, und die schriebe uns wieder. Wir würden hören, wie die Jungen drüben leben, wie sie Schule haben, was sie freut. Ware doch ’ne Sache, sozusagen im Ernst, oder lernen wir dabei vielleicht kein Englisch? Und dann müßten wir in den Ferien unsere Zelte und Vaddi auf die Räder verladen und in England unsere Freunde besuchen. In den nächsten Ferien kämen dann die Engländer zu uns. Warum vermittelt der Rex uns nicht solche Freundschaften. Wäre doch für ihn gar nicht schwer, einfach an einen Direktor einer englischen Schule zu schreiben!“
    Fips macht eine Pause.
    „Das ist ’ne Idee von Schiller“, ruft Jule anerkennend.
    „Nee“, protestiert Fips, „das ist ’ne Idee von mir.“
    „Dein Gedanke ist sehr gut“, sagt Helmut. „So könnten wir es auch mit Französisch machen.“
    „Die Reisekosten“, fährt Fips fort, „bekommen wir bestimmt verbilligt, wenn’s von der Schule aus geht, und wir richten eine Klassenkasse ein. Wer Englisch nicht gearbeitet hat, muß reinzahlen. So kommt den Faulen die Reise teurer als denen, die lernen.“
    „Biste verrückt“, ruft Fridolin, der Englisch nicht mag, „habe so nur drei Mark Taschengeld im Monat.“
    „Besser die drei Mark kommen in die Reisekasse als du kaufst andauernd Taschenmesser“, lacht Helmut, „aber über die Reisekasse können wir ja abstimmen. Wer ist dagegen?“
    Fridolin ist dagegen und Onkel. Wo soll er hinkommen, wenn er nicht mehr im Schrank einfach abschreiben kann!
    „Ihr beiden müßt euch leider fügen“, stellt Helmut fest.
    Jetzt meldet sich Dieter Reich.
    „Was für die Sprachen gut ist, kann auch für Erdkunde nicht schlecht sein“, meint er.
    „Ich hab’s ja gewußt, Dieter will billig nach Afrika“, höhnt Fridolin, „und natürlich auch auf meine Kosten!“
    Jetzt hat er die Lacher auf seiner Seite. Allen macht die Beratung nun Spaß.
    „Afrika muß es nun nicht gleich sein“, gibt Dieter zurück, „aber wer von uns möchte nicht mal nach Hamburg? Keiner von uns hat bisher ein großes Schiff gesehen. Wir könnten uns doch mal eines ansehen, und in Hamburg gibt’s viel Industrie. In der Schule lernen wir Zahlen, aber den richtigen Begriff bekommen wir doch erst, enn wir in die Fabriken hineingehen. Nur die Hälfte von uns macht das Abitur; viele gehen mit dem Einjährigen ab. Es wäre doch ganz schön, wenn wir mit den Lehrlingen selbst sprechen könnten, und sie würden uns zeigen, was sie alles zu machen haben. Mancher bekäme Lust zu diesem oder jenem Beruf, wenn er sieht, was da alles zu machen ist. Habt ihr mal gesehen, wie man Glas macht und all die Gebrauchsgegenstände aus Glas, das ist beinahe spannend, kann ich euch sagen. Was man gesehen hat, behält man leichter als Zahlen aus einem Buch.“
    „Das ist die zweite gute Idee, die angenommen wird. Noch ein Vorschlag“, verlangt Helmut.
    Da sagt Fridolin:
    „Nichts ist langweiliger als Zeichnen, wenn man einfach kein Talent hat. Vasen mit dicken Bäuchen, Vasen mit dünnen Bäuchen. Bei uns gab’s neulich Krach zu Hause, weil ein Stuhl kaputt war und Vater die ganze Woche keine Zeit hatte, ihn zu reparieren. Zweimal war ich schon damit zusammengekracht! Vater sagte: Lateinisch kannste, aber einen einfachen Stuhl in Ordnung bringen, kannste nicht. Dafür bezahle ich nun das viele Schulgeld! Da habe ich schon denken müssen, man müßte auch in der Schule Handfertigkeitsunterricht geben für die, die lieber basteln statt zeichnen.“
    Jule sagt:
    „Ich war mal bei Oberlehrer Binder zu Hause, der kann nicht
    nur zeichnen, der kann auch basteln. Klasse, kann ich euch sagen, was der alles selbst gemacht hat. Ich hab’s mir genau angesehen, schmiedeeiserne Lampen, und welche aus Holz geschnitzt, gehämmerte Aschenbecher und Obstschalen, Bastkörbchen für Zeitungen, Schlüsselbrettchen und Handtuchhalter aus Laubsägearbeit und eine wunderschöne Buchstütze.“
    „Stellt euch mal vor“, rief Fips, „was wir unseren Eltern zu Weihnachten selbst machen könnten für wenig Geld, wenn wir sowas in der Sciule beigebracht bekämen.“
    „Dritter Vorschlag: Neben dem Zeichenunterricht auch Handfertigkeitsunterricht für Gebrauchsgegenstände. Na, dem Rex wird’s leid tun, nach unseren Vorschlägen gefragt zu haben“, strahlt Helmut. „Weiß jemand noch etwas? -

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