O diese Rasselbande
Ich fasse also zusammen: Wir sind nicht damit einverstanden, daß man immer zwischen vier Wänden eingesperrt ist, nur weil man lernen muß. Wir möchten mehr hinaus. Wir wollen mehr sehen und wir wollen neben dem theoretischen Unterricht auch praktischen Unterricht haben, weil man das immer braucht, ganz gleich, welchen Beruf wir mal erlernen wollen.“ Die Rasselbande nickt. - So ist es. - Macht mehr Spaß.
„Zum Schluß habe ich noch einen Vorschlag“, fährt Helmut fort. „Als mein Vater noch lebte, war er Lehrer in Lübeck an einer Oberrealschule. Dort hatten sie ein eigenes Landschulhaus an einem kleinen Flüßchen am Waldrand gelegen. Jeden Monat waren zwei Klassen mit ihren Lehrern ganz dort draußen. Es wurde im Freien unterrichtet, Sport getrieben und geschwommen. Es war meines Vaters schönste Zeit. Und ich finde, das wäre auch etwas für uns. Stellt euch mal vor, vier Wochen, außer den Ferien, draußen am Wald und Wasser. Wer von uns würde nicht gern dafür lernen, sein Bett selbst zu machen und die Räume sauber zu halten? Es braucht ja nur ein kleines Haus zu sein mit großen Fenstern und großem Dach, das Platz hat für einige Gästestuben für die Lehrer und ihre Familien, die während der Ferien auch dort sein mögen. Hier könnten wir lernen, ohne eingesperrt zu sein. Und all die Jungen aus der Schule, die kein Geld haben zum Verreisen, hätten einen schönen Ferienaufenthalt.“
„Ja, das wäre das Richtige“, sagt Fips sehnsüchtig, „aber das Geld! So ein Haus kostet viel Geld. Dazu wird der Rex nie ,ja‘ sagen! Er wird sagen, wir übertreiben wieder mal.“
„Ich habe mir das auch überlegt. Geld brauchen wir natürlich. Aber so viel nun auch wieder nicht. Wir bauen uns das Haus selbst. Was lernen wir schon allein dadurch! Zuerst muß ein Wettbewerb ausgeschrieben werden in den höheren Klassen für die beste Bauzeichnung. Bestimmt haben wir ein paar Primaner, die Architekt werden wollen. Wir müssen herausfinden, welche Mitschüler Väter haben, die mit Hausbau zu tun haben. Wir haben bestimmt einen Baustoffhändler, Baumeister oder Bauschreiner darunter, die uns so billig wie möglich weiterhelfen.“
„Aber das Geld?“ rufen nun doch einige.
„Wir müssen Bunte Abende veranstalten und einige gute Theaterstücke spielen. Unsere Eltern gehen so oft zum Wochenende in ein Kino, Theater oder sonstwohin und geben Geld dafür aus. Warum sollten sie nicht auch einmal Geld für eine Sache ausgeben, die uns zugute kommt? Sie werden es gewiß gern tun.“
„Und wir hätten gleich Gelegenheit, hübsche Geschenkartikel selbst zu basteln und zu verkaufen. Die ganze Inneneinrichtung können wir lernen, selbst zu machen!“ ruft Fridolin.
Ein Haus selbst bauen, ein kleines Haus am Wald, das wäre zu schön, um wahr zu sein!
„Der Rex wird seine Einwilligung nicht geben“, sagt Jule düster, „er wird sagen: zu viel Geld, zu viel Scherereien und zu viel Behörden.“ Er seufzt. „ So ’ne Schule gibt’s nicht, so ’ne Schule wäre zu schön.“
„Den Rex für unsere Pläne zu gewinnen, ist die wichtigste Schlacht, die die Rasselbande je geschlagen hat! Wir müssen alles daran setzen, sie zu gewinnen. Wir müssen nur Mut haben und dürfen keine Mühen scheuen. Zuerst müssen wir die Jungen auf unsere Seite bringen, deren Väter uns mit Baumaterial weiterhelfen könnten. Es ist wichtig, daß wir dem Rex gleich sagen können, die und die Väter wollen uns helfen.“
„Das können wir doch nicht in den nächsten zwei Tagen schaffen!“ ruft einer dazwischen.
„Natürlich nicht. Wir bitten den Rex, uns bis zu den großen Ferien Zeit zu geben, das ist genug, um schon ein Stück weiterzukommen. Und nun mein letzter Vorschlag, damit wir alles richtig machen und ganz sicher gehen. Wir sollten Vaddi in unsere Pläne einweihen und um Rat fragen.“
Jetzt fehlt nicht viel, und die Rasselbande schlägt lang hin. Hat der Mensch Tone?
»Du hast’se wirklich nicht alle auf’m Christbaum“, sagt Onkel verächtlich.
»Was ist euch wichtiger, der Kleinkrieg gegen die Lehrer oder unsere neuen Pläne?“
Na schön, die Pläne sind wichtiger. Durch sie sind eine ganze Menge neuer erregender Ereignisse in Sicht. Diesmal nicht nur für die Rasselbande allein, diesmal für die ganze Schule. „Wenn wir wirklich Erfolg haben wollen, brauchen wir eine starke Stütze, und die haben wir nur in Vaddi!“
„Vaddi ist immer in Ordnung gewesen!“ stellt Fips fest.
„Ich gehe mit Fips hin“,
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