Oase der Liebe
sie nie als Braut und zukünftige Königin an Ihrer Seite akzeptieren. Nicht eine Frau, die sich zahllosen Liebhabern hingegeben und bewusst vom Pferd gestürzt hat, um ihr namenloses, illegales Kind zu verlieren!“
Kareef sah rot. Mit einem unartikulierten Laut stürzte er sich auf Akmal und umklammerte den dürren Hals des Großwesirs mit seiner Hand, so stahlhart wie eine Eisenklammer.
„Es war ein Unfall!“, zischte er. „ Ein verdammter Unfall ! Und was die zahllosen Liebhaber betrifft, sie hatte nur einen! Mich ! Haben Sie verstanden, Al’Sayr? Ich war ihr Liebhaber … der Einzige !“
Der alte Mann wehrte sich verzweifelt, bevor Kareef bewusst wurde, was er da tat. Angewidert schleuderte er Akmal von sich. Der taumelte, keuchte und rang mühsam nach Luft. Dann begann er zu husten und betastete seinen schmerzenden Hals.
„Haben Sie mich verstanden? Sprechen Sie nie wieder in dieser Art über sie!“, warnte Kareef erbarmungslos, wandte sich um und verließ das Arbeitszimmer. Immer noch bebend vor Wut und Empörung durchquerte er mit hastigen Schritten die Halle und stürzte hinaus in den nächtlichen Palastgarten, während seine weiße Robe hinter ihm her flatterte.
Sein Herz klopfte immer noch zum Zerspringen, als er Jasmine endlich aufspürte. In einer versteckten Gartenlaube, eingekuschelt auf einem gepolsterten Sitz und in tiefem Schlaf versunken. Ein Buch lag aufgeschlagen auf ihrem Schoß.
Wie gebannt blieb Kareef stehen und betrachtete sie mit angehaltenem Atem. Ihre Schönheit überwältigte ihn. Während um sie herum die Stürme von Anklagen und Verleumdungen tobten, schlief sie friedlich wie ein kleines Kind. Der Wind strich leise durch die Bäume und spielte mit den seidigen Strähnen ihres langen dunklen Haares. Über einer weißen Bluse, zum langen schwarzen Rock, trug sie eine ebenfalls schwarze Kaschmirjacke und an den Füßen … rote Turnschuhe!
Das zarte Gesicht wies keine Spur von Make-up auf und wirkte in seiner Reinheit bezaubernder und anziehender denn je. Sie sah aus wie ein junges Mädchen. Und Kareef wusste, dass sie die perfekte Frau, Mutter und Geliebte an der Seite eines Mannes sein würde … der Mittelpunkt und das Herz seines Heims.
Er atmete ein paarmal tief durch, um den unerträglichen Druck in seiner Brust zu mildern. Zärtlich lächelte er auf sie herab, bis sein Blick auf Hajjars Verlobungsring fiel, den sie immer noch am Finger trug.
Jasmines Augenlider flatterten, dann öffneten sie sich über den warmen braunen Augen, in denen zunächst ein verwirrter, dann zärtlicher Ausdruck stand.
„Kareef …“, flüsterte sie sehnsüchtig, als befinde sie sich noch in einem Traum. Ihr Lächeln wärmte seine Seele. „Wie habe ich dich heute vermisst …“
Er setzte sich zu ihr, umfasste ihre Hand und presste sie zärtlich an seine Wange. „Ich dachte auch schon, der Tag würde niemals enden.“
Jasmine lachte leise. „Und wieder hast du mich im königlichen Garten erwischt, wo ich absolut nicht sein dürfte …“
„Du hast jedes Recht, dich hier aufzuhalten!“, erklärte er mit unangebrachter Härte in der Stimme, die sie zurückzucken ließ. Reuig zog Kareef ihre Finger an die Lippen und küsste sie einzeln, doch plötzlich erstarrte er. „Nimm ihn ab!“, forderte er rau.
Jasmine musste nicht fragen, was er meinte. Sie wusste, er sprach von ihrem Verlobungsring. Dennoch überraschte sie sein herrischer Ton.
„Warum?“
„Nimm ihn einfach ab.“
„Nein.“
„Du wirst Hajjar morgen nicht heiraten!“
Jasmines Lächeln verschwand endgültig, und mit einer brüsken Geste entzog sie ihm ihre Hand. „O doch, das werde ich!“, entgegnete sie störrisch. „Ich dachte, du hättest mich verstanden und …“
„Jetzt ist keine Zeit für unsinnige Diskussionen“, unterbrach er sie arrogant und entschuldigte sich gleich darauf mit einem bittenden Lächeln für seine Grobheit. „Begleite mich heute Abend zu dem Bankett.“
Jasmine spürte, wie sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog. Was würde sie darum geben, einfach Ja sagen und an seinem Arm vor der ganzen Welt auftreten zu können, doch diese Gunst war ihr für immer und ewig verwehrt. „Ist das deine Vorstellung von Diskretion?“, flüchtete sie sich in sanften Spott. „Wir beide beim Bankett? Für alle Gäste ein offensichtliches Liebespaar?“
Er wollte schon intervenieren, da sah er Tränen in ihren Augen glitzern und presste gepeinigt die Lippen zum schmalen Strich zusammen.
„Gib
Weitere Kostenlose Bücher