OASIS - Die Entdeckung (German Edition)

hast ihr aber hoffentlich nicht zu viel erzählt?“, ko n statierte Patrick.
    „ I ch habe sie auf eine falsche Fährte gehetzt. Ich habe ihr erzählt, wir hätten eine Mumie ausg e buddelt.“
    „Das ist okay so, David. Das kannst du ruhig erzählen. So etwas klingt immer interessant“, mischte sich Bill wieder ein. „Mumien gibt es hier ja wie Sand in der Sahara.“
    Die Gegenwart seiner Mitarbeiter, sowie deren kleine Späße nach der Ankunft im antiken Comp u terraum lenkten David tatsächlich etwas davon ab, ständig an Nancy und den gestrigen Abend zu de n ken.
    David nahm sich an diesem Mittwoch vor, mit Patrick, dessen Assistent und Bill ausführlich die auf den Sticks g e speicherten Filme zu insp i zieren. Jim vertrat ihn derweil bis Mittag auf der Baustelle. Bevor sie jedoch mit der Sichtung anfingen, machte Patrick noch eine kurze erläuternde Ei n weisung . Er erklärte den Anwesenden, dass auf den Sticks das Wissen einer ganzen Epoche gespeichert war. Eine Art Botschaft für die Nachwelt. Akribische wurden die wisse n schaftlichen Tätigkeiten und Versuche der Außerird i schen filmisch dokumentiert.
    Bill übersetzte so gut er konnte die Untertitel und Sam beschriftete die Speicher medien mit arabischen Ziffern und dokumentierte die Inhalte in Stic h worten auf seinem Laptop.
    D er erste Chip zeigte e ine Vielzahl gewaltiger Rau m schiffe, die in einer kargen Wüstenlandschaft auf ihren Start warteten. Jedes dieser riesigen silberglänzenden Flu g objekte hatte einen Durchmesser von circa 20 Metern. Mithilfe di e ser Transportraumschif fe wurden Maschinen, L e bensmittel und auch Personen zu einem gigantischen Raumschiff transportiert. Dieses w ar tete bereits in einer Umlau f bahn auf den Start . Die 1000 Personen, die das R aumschiff fasste, sollten einen anderen Planeten besiedeln, da ein We i terleben auf diesem, hier gezeigten, Planeten unmöglich wu r de.
    Wieder sah man viele Personen, die sich von den heute lebenden Menschen in erster Linie nur durch ihre leicht bläul i che Hautfarbe unterschieden.
    „ Das ist ja hochi nteressant! “, warf David ein. „ Wird auch berichtet, um welchen Planeten es sich bei diesen Sz e nen handelt? Die Erde ist es doch mit Sicherheit nicht, oder ?“
    „Nein, leider ist der Planet in den Untertiteln bis jetzt noch nicht erwähnt worden . Sicherlich werden wir es später noch erfahren.“
    David wurde indes etwas ungeduldig und hektisch. Er fand die momentanen Szenen sehr eint ö nig und ermüdend und viel zu detailliert. Eigentlich wart e te er auf die absolute Sensation, die er insgeheim seit Langem vorausahnte und die alle hier im Raum mit Sicherheit aufs Tiefste schocki e ren würde. Seine Gedanken schweiften ab zu Nancy. E r sah sie vor sich sitzen, sah ihr Lächeln, ihre brünetten halbla n gen Haare, ihre bezaubernden braunen Augen, sah das go l dene Kettchen an ihren reizenden Füßen, den Ansatz ihrer ru n den Brüste. Nein, er wollte nicht weiter von ihr träumen, von ihrer imaginären Anwesenheit abgelenkt we r den. Er zwang sich wieder zur vollsten Konzentration auf seine momentan sehr wichtige A r beit.
    D as Raumschiff verließ seine Umlaufbahn und nahm Kurs in die unendliche Dunkelheit des Weltalls. Im Zeitra f fer wurde gezeigt, wie der verlassene Planet zusehends kle i ner wurde, bis er sich schließlich in die Milliarden kleiner leuchtender Punkte im unendlichen Universum ei n reihte.
    „Stopp, stopp, stopp! Haltet den Film mal kurz an! “ , schrie Bill plötzlich aufgeregt . „Seht ihr, die Untertitel, da steht sin n gemäß: Nun haben wir unseren Heimatplaneten Sirius für immer ve r lassen. Jetzt wissen wir wenigstens, welchen Planeten sie fluchtartig ve r lassen mussten.“
    „Moment mal, Bill“, unterbrach ihn David, „das kann unmöglich sein. Soviel, wie ich weiß, ist Sirius doch ein Stern, da herrschen Temperaturen auf se i ner Oberfläche, ähnlich wie auf unserer Sonne. Bill! Sam, du bekommst jetzt die verantwortungsvolle Aufgabe, im Internet schle u nigst alles über den Planeten Sirius herauszusuchen“, forde r te Patrick seinen A s sistenten auf, der sich auf der Stelle an die Arbeit mac h te.
    Die Laxaa , so hieß das Raumschiff, brachte es auf einen Durchmesser von über 500 Metern. Arbeits-, Lager-, Wohn- und Freizeitbereiche waren über sieben Etagen, in den Untertiteln häufig als Himmel bezeichnet, verteilt. Den meisten Platz nahmen Lagerräume von Maschinen und L e bensmitteln, Wasseraufbereitungsa n lagen