OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
abgesehen davon aber nichts Besond e res.“
Nancy lachte. Sie mochte anscheinend den etwas trock e nen H u mor von David.
„Hab ich es mir doch gedacht. Und was stellen sie nun mit den Aliens a n ?“
„Die sind jetzt bei mir zu Hause und werden ab sofort mein Haus b e wachen.“
„Wieso? Hat man bei ihnen schon einmal eingebr o chen?“ , fragte Nancy verwundert und zugleich etwas ne u gierig.
David stutzte und dachte bei sich: Upps. Jetzt aufpa s sen, was du sagst. Für einen Moment verschlug es ihm die Spr a che. Innerhalb weniger Augenblicke gingen ihm ein Du t zend Fragen und Gedanken durch den Kopf: Ist Nancy vie l leicht doch keine Journalistin? Wusste sie von dem gestr i gen Einbruch in seinem Haus? Veranlasste sie ihn am Ende gar selbst? Eigentlich ist sie ja sehr symp a thisch und sieht auch ganz bezaubernd aus. Es wäre schade, wenn sie in diese unang e nehme Sache verwickelt wäre.
„David, was ist mit i hnen? Träumen s ie oder sind s ie müde?“ , fragte Nancy.
„Entschuldigen s ie bitte! Mir ging eben etwas durch den Kopf. - Ja, gestern hat jemand tatsächlich etwas in meinem Haus gesucht, sämtliche Schränke durchwühlt und einige meiner Sachen durcheinandergebracht .“
„Oh, mein Gott! Einbrecher? Haben sie wenigstens die Polizei verständigt?“
„Nein, es fehlte zum Glück nichts. Ich habe sofort aufg e räumt und nach einer Stunde war alles wieder an se i nem Platz. Es war das erste Mal, dass bei mir eingebrochen wu r de.“
Plötzlich interessierte sich Nancy nicht mehr für die Ausgrabungen. „War i hre Frau denn nicht zu Hause?“ , fra g te sie sichtlich intere s siert.
„Nein, ich habe sie mit meiner Tochter in den Urlaub nach Eur o pa, genauer gesagt nach Frankreich, geschickt, damit sich wenigstens ein Teil der Fam i lie ein paar Tage erholen kann. Meine Frau war noch nie in Europa, deshalb wäre ich auch gern mitgereist. Sie werden ein paar Tage in Paris verbringen und fliegen anschließend noch zum B a den ans Mittelmeer.“
„Oh, wie schön. Paris kenne ich gut. Es ist eine sehr ku l tivierte und interessante Stadt. Ich hatte beruflich schon des Öfteren in Frankreich zu tun. Da sind sie ja jetzt quasi Strohwitwer?“ , fragte Nancy wieder mit einem auffällig verschmitzten Lächeln, wobei sie e t was unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte.
„Ja, so kann man es auch nennen. Aber wissen sie, so ein paar T a ge allein zu Hause, sind auch mal ganz gut.“
„Sie vermissen ihre Frau bestimmt sehr?“
„Ja sehr, hauptsächlich nachts, wenn ich allein im Bett liege.“
Nancy stützte ihren Kopf auf die Innenhand ihres linken Armes und sagte mit flüsternder Stimme: „Ja, das verstehe ich gut, mit niemande m kann man k u scheln.“
„Nein, nicht so, wie sie denken!“
David spürte in jenem Moment nicht, dass Nancy soeben begann, ihn auch privat auszufragen. Führte sie gar etwas im Schilde? Je länger er sich mit Na n cy unterhielt, desto mehr geriet er in den Einfluss ihrer hypnotisierenden und e r obernden, verführerischen Ausstrahlung. Noch nie ist ihm etwas D erartiges widerfahren. Es gelang ihm nur schwer, sich gegen ihre lang ausgestreckten und anziehenden Fan g arme zu wehren. Womöglich wollte er es aber auch gar nicht. Wie ein K a ninchen, das von einer Schlange gebissen wurde, saß er Nancy gegenüber und schaute tief in ihre braunen Augen. Doch David wusste genau, wi e weit er in dieser Situation gehen durfte. Er wusste, dass eine Zune i gung nur platonischer Art sein konnte. Aber wusste er es wir k lich?
Obwohl David es als sehr angenehm empfand, mit Na n cy über Gott und die Welt zu plaudern, beschloss er, das G e spräch an dieser Stelle zu beenden. Er b e rührte ihre Hand und sprach: „ I ch denke, es ist besser, wenn ich jetzt nach Hause fahre. Aus der halben Stunde sind mittlerwe i le fast zwei Stunden geworden. Vielleicht sehen wir uns ja noch einmal wieder. Spätestens zu Einweihung s feier. So lange bleiben s ie doch sicher noch hier. Ich würde mich sehr fre u en, wenn s ie auch dabei sein könnten. Es wird sicher ein gigantisches Spe k takel werden.“
„Okay, David, ich werde sehen, was sich machen lässt. Sie wissen doch: Man sieht sich immer zweimal im L e ben. Es hat großen Spaß gemacht, mit i hnen zu plaudern“
Nancy sah man die Enttäuschung an. Bestimmt ve r sprach sie sich etwas mehr von diesem Abend, denn David war ihr von Anfang an außerordentlich symp a thisch, das merkte man ihr an. Doch Nancy war kein Typ,
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