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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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jeder Trick und jedes Spiel unter Klonkriegern bezog sich in irgendeiner Weise auf die Kunst des Tötens.
    Höchstens fünfundneunzig Prozent.
    Hier ging es außerdem um Landwirtschaft, Zusammenkünfte, das Aufstellen von Fallen und das Verscheuchen von Raubtieren. Die gesamte Gemeinschaft war mit dem eigentlichen Prozess des Lebens beschäftigt. Die Intensität, mit der sie arbeiteten, schien sie fröhlich zu machen, und auch das konnte er verstehen.
    Und er fragte sich… was wäre er geworden?
    Der Gedanke traf ihn derart unvermittelt und mit solcher Wucht, dass er für einige Augenblicke zu kauen aufhörte und mit leerem Blick die Wand anstarrte, während diese bislang unbekannten Gedanken seinen Verstand in Aufruhr brachten.
    Er drehte sich um und sah Sheeka an, die am Ende des Tisches saß, und nun begriff er, dass er selbst auf dem Platz saß, den ihr früherer Ehemann einst eingenommen hatte, und dass diese Kinder auch seine hätten sein können. Plötzlich rollte eine Welle des Bedauerns über ihn hinweg, und obwohl er sie rasch eindämmte, war sie nichtsdestoweniger real…
    Dies ist nicht meine Welt…
     
    Jangotat schlief, als Sheeka die Krankenhöhle betrat, und dafür war sie dankbar. Trotz des Heilpilzes mussten die schrecklichen Wunden, die sein Körper erlitten hatte, ständig überwacht und versorgt werden, damit es nicht zu Infektionen kam.
    Sie besprach sich leise mit Bruder Fate, der ihr versicherte, es würde alles gut werden.
    Schließlich verließ sie die kleine Nische von Bruder Fate, ging in den Schlafbereich und betrachtete Jangotat. Er schlief flach auf dem Rücken, so wie Jango es getan hatte. Seine kräftige Brust hob und senkte sich langsam, und er gab die gleichen leisen Geräusche im Schlafe von sich wie einst Jango. An die sie sich so sehr gewöhnt hatte. Die, wie sie damals zu hoffen gewagt hatte, ihren Schlaf für den Rest ihres Lehens begleiten würden.
    Sie schloss die Augen und versuchte, nicht an das zu denken, was in ihrem Kopf kreiste. Eine neue Chance, dachte sie. Du weißt, wer Jango war. Du weißt, wie es sich anfühlte, mit ihm zusammen zu sein. Du hättest nie gedacht, jemals wieder eine solche Liebe zu empfinden.
    Der umwerfendste Mann, den sie je kennen gelernt hatte. Beschmutzte sie damit das Andenken ihres Ehemannes? Yander war ein guter Kerl gewesen, freundlich und…
    Und nicht Jango. Und jetzt gab es Jangotat…
    Eine neue Chance.
    »Nein«, flüsterte sie. Es wäre falsch. Es wäre selbstsüchtig. Es wäre menschlich.
     
    Am nächsten Tag fühlte er sich stark genug für einen Spaziergang durch die Hügel. Begleitet von dem stämmigen kleinen Stiefsohn Tarl und der rothaarigen Stieftochter Tonoté ging er los, um die Chitlik-Fallen zu überprüfen, die in den Höhlen an der Baumgrenze oberhalb der Pilzfarm standen. Die Milchdrüsen dieser orangefarben gestreiften Beuteltiere, die in Höhlen lebten, sonderten eine käseartige Substanz ab, die Kista hieß und Außenweltlern half, mit den Toxinen und Mikroorganismen in Cestus’ Boden fertig zu werden.
    Sie sangen ein Lied für ihn, das er schon einmal gehört hatte:
     
    Eins, eins, Chitliks baden in der Sonne,
    Zwei, zwei. Chitlik-Kista in dem Topf.
    Drei, drei, lass mir etwas übrig.
    Vier, vier, kann ich noch was haben?
    Fünf, fünf, lebendig gefangen in den Fallen. Sechs, sechs…
     
    Die Kinder konnten also einen Beitrag zum Bestehen der Gemeinschaft leisten, indem sie die Kista-Tiere fingen, »molken« und sie dann anschließend wieder freiließen – in der Regel, ohne Schaden anzurichten.
     
    Lebendig gefangen in den Fallen…
     
    Seit seiner Ankunft hatte er wenig tote Tiere gesehen. Auch keine Felle oder gepökeltes Fleisch. Gegessen hatte er lediglich den sättigenden, herzhaften Pilz. Diese Leute »jagten«, ohne Schaden anzurichten.
    Wer waren sie, und wie waren sie so geworden?
    Jangotat beobachtete die Kinder, während sie die Baumfallen überprüften, deren Wände aus Stäben zusammengesetzt waren. Die Chitliks zischten in ihren Gefängnissen, doch wehrten sich weniger gegen das Melken, als Jangotat es erwartet hätte, ja, sie schienen geradezu ein Spiel mit ihren Jägern zu spielen. Diese Tiere wussten anscheinend, dass die Menschen ihnen nichts antun wollten. Später würde er den Kindern helfen, Fallen und Schlingen zu konstruieren, die auf seinem Wissen aus dem Überlebenstraining basierten – obwohl sie natürlich verändert werden mussten, damit die Chitliks lebendig gefangen

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