Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes

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Umständen erinnerte sich Jangotat nur an seine Träume, wenn er riesige Mengen taktischer Daten durch Schlaflernen aufnahm. Dann konnten auch Ereignisse in der Außenwelt dazu führen, dass ihm ein oder zwei merkwürdige Träume wieder einfielen. Abgesehen davon kam das ansonsten nie vor.
    Allerdings hatte er sein ganzes Leben in Umgebung von Soldaten und der Werkzeuge des Krieges verbracht. Hier war das anders. Diese Umgebung war neu und unbekannt. An diesem fremden Ort rauschte die Dunkelheit mit seltsamen Bildern über ihn hinweg: mit Bildern von Orten, an denen er nie gewesen war, von Menschen, die er nie gesehen hatte. Das war so merkwürdig, dass es ihm selbst im Schlaf auffiel.
    Zweimal… oder sogar dreimal kehrte er an die Oberfläche seines Verstandes zurück, wie ein Korken, der auf einem schwarzen Meer hüpft. Nie konnte er etwas sehen, doch einmal fühlte es sich an, als läge ein schwerer, länglicher Gegenstand auf seiner Brust. Jangotat bewegte sich darunter, und der Gegenstand rutschte zur Seite. Abermals verlor er das Bewusstsein.

    Jangotat erwachte aus einem Traum, in dem die Sonne aufging, und erneut fühlte er ein feuchtes, flaches Gewicht auf seiner Brust, einen Widerstand gegen das Einatmen. Dieses Ding fühlte sich gazeartig an, wenn das einen Sinn ergab. Es war, als nähme er alle Eindrücke durch eine Art dünnen Filter wahr.
    Aber das Gewicht war ohne Zweifel vorhanden. Er bewegte die Hand diesmal wesentlich langsamer, Zentimeter um Zentimeter.
    Was immer auf seiner Brust lag, es pulste schneller, bewegte sich jedoch nicht. Seine Fingerspitzen fanden eine feste, gallertartige Masse. Kühl, aber nicht kalt. Es fühlte sich wie eine gummiartige Frucht an. Er bewegte die Hände in beide Richtungen. Das Ganze war vielleicht einen halben Meter lang und…
    Damit hatte er seine Energie verbraucht. Seine Hände fielen zur Seite, seine Arme wurden taub. Er versuchte zu rufen, jemanden zu bitten, dieses Ding von seiner Brust zu nehmen, doch sagte ihm irgendein Instinkt, dass es dieses Ding war, das den Schmerz linderte. Also sagte er nichts und lehnte sich wieder zurück. Unter dem schützenden Verband schloss er die Augen und entspannte sich. Im Augenblick konnte er nichts tun. Das stimmte wohl. Also konnte er gesund werden. Würde gesund werden, wenn er dazu imstande war.
    Jangotat erinnerte sich an das Debakel in der Höhle. Er dachte daran, wie die Rekruten auseinander getrieben worden waren, wie die Killerdroiden seine Leute niedergemäht hatten, wie sie von JKs gefangen genommen wurden oder aus dem Vordereingang der Höhle geflohen waren, um dort unter feindliches Blasterfeuer zu geraten.
    Xutoo war im Orbit geblieben. Und Männer und Frauen, die ihm ihr Leben anvertraut hatten, waren in den Höhlen gestorben. Dementsprechend hatte er eine Rechnung zu begleichen. Und Soldaten wussten recht gut, wie man eine Rechnung beglich. Ja, das war eine Sache, auf die sie sich sehr gut verstanden.
    In der Dunkelheit verzog Jangotat die verbrannten Lippen zu einem kalten, tödlichen Lächeln.

61

    Jangotat schwebte durch endlose Zyklen, in denen er abwechselnd schlief und wachte. Manchmal lag das kühle, feuchte Tier auf seiner Brust, manchmal nicht. Manchmal hörte er Stimmen, dann wieder nicht.
    Wenn er mit Hunger erwachte, wurde ihm eine Art fruchtiger Pilzbrei eingeflößt. Die Konsistenz war abstoßend und schleimig, der Geschmack hingegen angenehm und frisch, als wäre die Speise von Hand zubereitet.
    Von Zeit zu Zeit wurde er massiert, und danach spürte er, wie sich totes Fleisch von seinem Rücken löste. Die Hände, die ihn massierten, arbeiteten so sanft und vorsichtig, wie er es nie zuvor erlebt hatte. Alarmiert stellte er fest, dass ein Teil von ihm diese Behandlung genoss, herbeisehnte und mehr davon wollte, wenn es möglich war.
    Nein. Das ist nicht mein Leben. Nicht das Leben eines Soldaten…

    Er war nicht sicher, aber es mussten Tage vergangen sein, als man ihm schließlich die Binde von den Augen nahm. Er streckte die Hand aus und fasste seine Krankenschwester am Unterarm. Ein dünner Arm, einem Stock ähnlich. Er hätte den Knochen mit einer Bewegung brechen können. Doch dann begriff er, dass es sich um einen männlichen X’Ting handelte. Bruder Fate. Er hörte seinen Atem, doch keine Worte. »Wo ist Sheeka Tull?«, fragte er.
    »Hier«, antwortete sie ganz aus der Nähe. Er hätte schwören mögen, ein Lächeln in ihrer Stimme zu hören.
    Eine Schicht Gaze nach der